Die s.g. 2 Meter Regel nun auch in Hessen !?

Vor ein paar Tagen bekam ich von der Dimb diese mail:

….. die hessische Landesregierung hat seit Jahren eine Änderung des Landesforstgesetzes angekündigt, mit der der Bikesport in hessischen Wäldern deutlich eingeschränkt werden soll. In diesem Jahr ist der Gesetzesentwurf tatsächlich soweit, dass er in den Landtag zur Abstimmung gehen wird. Der Referentenentwurf liegt zur Zeit bei der Ministerin und voraussichtlich im April werden die betroffenen Interessenverbände wie die DIMB offiziell dazu gehört.

Gemeinsam mit Vertretern des HRV und des LSB haben wir vorab ein Gespräch mit dem zuständigen Ministerium geführt und dabei den beabsichtigten Regelungsinhalt mitgeteilt bekommen. Und der hat es in sich:

Der Entwurf besagt, dass das Radfahren im Wald künftig nur noch auf Straßen und Wegen erlaubt sein soll, die ganzjährig mit zweispurigen Fahrzeugen befahren werden können. Damit hätten wir in Hessen eine ähnliche, aber „verkappte“ 2-Meter-Regel wie in Baden-Württemberg im Gesetz.

Das ist eine deutliche Verschärfung, denn nach aktueller Rechtslage dürfen wir "feste Straßen und Wege" befahren. So versucht nun Hessen Forst seine bisherige, völlig überzogene Rechtsauslegung, die bereits zu zweifelhaften Bußgeldbescheiden geführt haben, im Gesetz zu verankern.

Und wenn man dann noch berücksichtigt, dass wir in Hessen mittlerweile über Bußgelder von jeweils über 200 Euro gegen Biker reden, kann man sich die künftige Situation ausmalen.

Im Gegenzug sollen Waldbesitzer das Recht erhalten, Trails für Biker zu öffnen, was erst einmal nicht schlecht für uns wäre. Im Umkehrschluss können Sie dann aber auch das Befahren von Wegen verbieten. Und das ohne das bisher vorgeschaltete Genehmigungsverfahren durch die Forstbehörden. Was denkt Ihr, wie hoch der Anteil der Bike-Gegner unter den Waldeigentümern ist? …

Nun soll es die s.g. 2 Meter Regel für Mountain Biker also auch in Hessen geben. Das wirft natürlich ne Menge Unmut und Entsetzen auf und wird wohl zu einigen heißen Diskussionen führen. Ich selbst kann leider nicht zu dem von der Dimb angesetzten Treffen gehen, bin aber sehr gespannt wie sich die Problematik entwickeln wird.

Im Netz hab ich dazu einen Brief des hessischen Fortsamts aus dem Jahr 2009 gefunden, der sich mir der Problematik im Hochtaunuskreis beschäftigt. Hier der Link zu der PDF Datei. Interessant ist, dass dem nach schon jetzt der Bereich rund um die Burg Falkenstein und sogar der gesamte Altkönig an sich für “Radfahrer� gesperrt ist, da es sich dabei um Naturschutzgebiete handelt.

Ich selbst habe eine sehr geteilte Meinung zu dem Thema:
Zum einen ist es wie so oft in Deutschland: Irgendwem gefällt was nicht, also muss ein Verbot in Form eines Gesetzes her. Und dann wird schön beobachtet und Bußgeld kassiert. Über Alternativen, die man statt des Ungewünschten anbieten könnte wird nicht nachgedacht. Bedürfnisse werden also nicht aufgegriffen sondern verboten. Erinnert mich irgendwie an die Musikbranche vor ein paar Jahren. Mp3 Downloads wurden erst mal heftig bekämpft und viel Zeit darin investiert die “Bösen� zu finden und zu bestrafen. Bis man endlich anfing das Bedürfnis nach Musik-Downloads aufzugreifen ging jede Menge Zeit ist Land. Dabei weiß jeder einigermaßen pädagogisch veranlagte Mensch: Verbote machen alles nur noch reizvoller! Wenn man also will das Trails gemieden werden, wo bleibt dann eine Alternative in Form von z.B. einem Bike Park ?

Auf der anderen Seite kann ich die Förster und Wildschützer auch verstehen. Selbst angelegt Trails, Downhillstrecken oder Sprungschanzen mitten im Wald gehen, meiner Meinung nach, gar nicht. Und auch mit Nightrides kann ich mich nicht anfreunden. Irgendwann im Laufe von 24 Stunden sollte der Wald einfach mal seinen eigentlichen Besitzern, dem Wild, gehören. Wir sind nur Besucher dort und sollten froh sein, das wir ihn haben. Und ganz ehrlich, wenn man unbedingt solche Strecken haben möchte, warum organisiert man sich nicht und machte das ganz offiziell ? Beispiel für legal angelegt Bike-Strecken gibt es, soweit ich weiß.

Ob ich selbst mich an die Regel halten kann, wenn sie denn überhaupt kommt, weiß ich, ehrlich gesagt, noch nicht so richtig. Ich hab grundsätzlich kein Problem auf der Forstautobahn zu biken, aber so ein netter Trails ist auch nicht zu verachten :-) Wobei ich mich allerdings eh bisher nur auf solchen Trails bewegt habe, die genauso von anderen Waldbesuchern (Wanderern, Joggern usw.) genutzt werden und meist sogar ganz offiziell ausgeschildert und in Karten verzeichnet sind.

Man kann nur hoffen, dass es so was wie einen runden Tisch geben wird an dem alle Beteiligten ihre Meinung und ihr Fachwissen einbringen können und man dann zusammen eine vernünftige Lösung findet. Allerdings bin ich in der Beziehung eher Pessimist ;-)

Wie steht ihr zu der ganzen Problematik ? Bzw. wie geht ihr damit um, wenn es bei euch so ein Gesetz gibt ?

Die s.g. 2 Meter Regel nun auch in Hessen !?Der Autor: Roland  (663 Posts)

Mein Name ist Roland Grötsch. Ich blogge hier seit dem 01.01.2010 über meinen Sport (Mountain Biken, Laufen u.a.), das dazugehörige Equipment und einiges mehr was mich im Leben bewegt.

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