Die Schuldfrage - lohnt sich diese Frage?

Die Schuldfrage - lohnt sich diese Frage?Die Schuldfrage - lohnt sich diese Frage?
"Aus Sparsamkeit bin ich dagegen, mich über andere aufzuregen, und suche es mir einzuschärfen: Das kostet schließlich m e i n e Nerven.“
Karl-Heinz Söhler 


Ihr Lieben,

heute möchte ich Euch eine Geschichte von Anthony de Mello erzählen:
"Die Schuldfrage
"
"Der Meister ging eine Straße entlang.
Plötzlich stürzte ein Mann aus einem Hauseingang, sodass die beiden heftig gegeneinanderprallten.
Der Mann war furchtbar wütend, schrie und schimpfte und beleidigte den Meister.
Daraufhin verbeugte sich der Meister mit einem milden Lächeln und sprach:
"Ich weiß nicht, wer von uns an dem Zusammenstoß die Schuld trägt. Ich bin aber auch nicht gewillt, meine kostbare Zeit mit der Beantwortung dieser Frage zu vergeuden.
Deshalb: Wenn ich die Schuld trage, entschuldige ich mich hiermit und bitte Sie für meine Unachtsamkeit um Verzeihung.
Falls Sie der Schuldige waren, können Sie die Sache einfach vergessen."
Er verbeugte sich noch einmal und ging mit einem Lächeln im Gesicht seines Weges.
"
Ihr Lieben,
in diesen Tagen schrieb mir eine gute Freundin auf Facebook:
"Werner, Du schreibst so häufig in Deinen Grüßen "Euer fröhlicher Werner".
Bist Du tatsächlich immer fröhlich?
Natürlich bin ich nicht immer fröhlich.
Wenn z.B. Kinder sexuell missbraucht werden, dann bin ich tieftraurig und auch wütend.
Aber tatsächlich bin ich in der überwiegenden Zeit meiner Tage, die ich erlebe, fröhlich und das hat vor allem zwei Hintergründe:
Ich habe eine sehr schwere Kindheit und Jugend gehabt.
Ich möchte mich aber nicht in den schlimmen Erinnerungen baden und meine Stimmung dadurch nach unten ziehen lassen, sondern ich strecke mich aus nach den schönen Stunden, die vor mir liegen und ich genieße jede Minute, jede Stunde, jeden Tag, die ich erleben darf und freue mich auch über die Kleinig-keiten am Weg, die schöne Blume, den singenden Vogel, das Lächeln eines mir begegnenden Menschens.
Der entscheidende Grund aber ist:
Mir ist es vor längerer Zeit klar geworden, dass die Zeit, in der ich mich aufrege, verlorene Lebenszeit ist. In der Zeit, in der ich mich aufrege, kann ich nicht fröhlich sein und das Leben nicht genießen.
So handelte ich jetzt immer öfter wie der Mnn in unserer Geschichte:
Kommt es wirklich einmal zu einer Konfliktsituation, so nehme ich die Schuld auf mich, auch wenn ich gar nicht der Verursacher bin und entschuldige mich.

Das führt regelmäßig dazu, dass ich fröhlich bleiben kann und dass mir sogar des Öfteren von der anderen Seite widersprochen wird, indem der Andere sagt: "Nein, ich bin doch Schuld gewesen an der Situation."

Ihr Lieben,

ich wünsche Euch heute einen stressfreien und konfliktfreien Tag und grüße Euch mit einer großen Tüte voll Glücksgefühle

Euer fröhlicher Werner

Die Schuldfrage - lohnt sich diese Frage?

Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt

                                                                     

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