Auch wenn wir fast alle nicht mehr an den Weihnachtsmann glauben: für eine stimmungsvolle Weihnachtszeit gibts doch nix Schlimmeres als Dominosteine und Schokoläuse im August oder? Aber: so langsam dürfen wir, grade der Stimmung wegen…schon mal Adventskränze kaufen, viele viel Kerzen anzünden, Geschenke basteln, ein Weihnachtsmenü ausdenken, vielleicht einen Stollen backen und auf jeden Fall die Wohnung kuschlig dekorieren…
Los gehts mit dem Adventskalender: der gehört für viele einfach zur Weihnachtszeit wie Lametta an den Christbaum – “erfunden” hat das Konzept der 24 Türchen hinter denen jeden Tag eine Überraschung wartet, der Münchener Verleger Gerhard Lang. Naja, im Grunde war der erste Adventskalender 1903 eher noch ein Sammelbogen auf den die Kinder selbst ihre Bilder klebten. Da sind unsere heutigen Versionen doch um einiges spannender – vor allem wenn sie selbst gefüllt wurden!
Auch der Adventskranz kommt früh zum Einsatz und steigert mit Kerzenschein und Tannenduft die Vorfreude auf den Heiligen Abend. Der erste Adventskranz stand angeblich 1839 in einer Hamburger Einrichtung für heimatlose Kinder. Zwar hatte der damals noch keine Tannenzweige, aber dafür Kerzen für jeden Tag. Hab ich mir als Kind auch immer gewünscht.
Mir ist dieses Jahr hier und da schon mehrmals der Barbarazweig aufgefallen: am 4. Dezember vom Kirschbaum geschnitten und in eine Vase gestellt, soll der Zweig zum Gedenken an die Heilige Barbara an Weihnachten blühen – diesen Brauch finde ich besonders schön, obwohl er in unserer Familie nie gepflegt wurde. Dieses Jahr will ich meine Wohnung mit einem solchen Zweig schmücken und ich hoffe, ich finde einen Kirschbaum in der Nähe …oder der Gärtner verkauft mir einen…zur Not.
Auch die Nikolausgeschenke, Weihnachtsmärkte und Weihnachtskrippe sowie Gutsle, Baumschmuck, Mistelzweige, Weihnachtspost und Weihnachtslieder machen die Weihnachtszeit zu einem sinnlichen Erlebnis für die ganze Familie. Ich hab jetzt so richtig Lust auf Weihnachten und fands auch interessant zu erfahren, wie unterschiedlich manche Weihnachtsbräuche je nach Region zelebriert werden – das Buch endet mit einem “Besuch” der Sternsinger und die kommen in manchen Gegenden anscheinend schon am Martinstag, rund um Stuttgart aber eher am Dreikönigstag. Übrigens: das schön ausgestattete Buch ist in den kommenden Wochen auch ein passendes Geschenk!
“Die schönsten Weihnachtsbräuche”, 40 Seiten, gebunden, 12 Euro 99, Thorbecke Verlag