Das Reiseziel, das mich in diesem Jahr am meisten überrascht hat, war Kappadokien. Ich hatte natürlich schon viel über die türkische Region gehört und gesehen, denn besonders wegen der vielen Heißluftballons, die hier Tag für Tag durch die Luft schweben, wurde Kappadokien in den letzten Monaten mehr und mehr bekannt. Auf Instagram haben mich die Fotos aus dem Städtchen Göreme und dessen Umgebung regelrecht verfolgt, und für mich war relativ bald klar, dass wir unbedingt nach Kappadokien müssen. Als sich dann am Jahresende recht kurzfristig die Möglichkeit ergeben hat, nach Kappadokien in der Türkei zu fliegen, konnten wir noch gar nicht so richtig einschätzen, was uns hier erwarten würde. Es war viel, und wir haben weit mehr als nur Heißluftballons gesehen. Da man in der Gegend einfach einmalig gut fotografieren kann, teile ich heute mich Euch nicht nur meine liebsten Orte sondern auch die besten Instagram-Spots in Kappadokien. Und da ich weiß, dass die meisten Reisenden wegen der Heißluftballons kommen, spielen sie bei fast jedem der Orte eine Rolle. Außerdem verrate ich Euch, zu welcher Tageszeit Ihr am Besten die Orte besucht. [Die Reise fand auf Einladung von Sun Express statt. Die vorgestellten Orte haben wir individuell und aufgrund unserer eigenen Recherche besucht.] 
Übrigens können alle vorgestellten Orte zu Fuß erreicht werden, wenn Ihr in Uchisar oder Göreme übernachtet. Etwas Ausdauer und Wanderbereitschaft ist natürlich nötig, aber wir haben alle Punkte innerhalb unserer Woche in Kappadokien problemlos zu Fuß mit Kleinkind in der Trage erkundet. Gerade die ersten beiden Tage, in denen wir jeweils von Uchisar nach Göreme (Entfernung vier Kilometer) und zurück gewandert sind, waren etwas anstrengend, weil wir innerhalb der Orte noch viel gelaufen sind, aber die Strecken waren trotzdem gut zu bewältigen. Alternativ kommt man natürlich auch günstig mit dem Taxi von Ort zu Ort, oder man nimmt sich einen Mietwagen. Bitte versteht diesen Artikel nicht als allumfassenden Guide für ganz Kappadokien – er bezieht sich auf die Region rund um Göreme, in der wir uns aufgehalten haben. Hierhin zieht es die meisten Besucher, aber natürlich gibt es etwas weiter entfernt auch noch andere sehenswerte Orte. Da wir diese nicht besucht haben, werden sie hier auch nicht gelistet.
Uchisar 
Die erste Hälfte unserer Kappadokien-Woche haben wir in Uchisar verbracht. Uchisar liegt neben Göreme, dem beliebtesten Ort bei Kappadokien-Reisenden. Zwischen den beiden Städtchen liegt das Pigeon Valley. Uchisar ist ein wunderschönes, ruhiges, ursprüngliches Örtchen mit sehr vielen für die Region typischen Cave-Hotels, die in die Lavafelsen gebaut sind. In einem solchen Cave-Hotel haben wir auch übernachtet. Die Millstone Cave Suites liegen am Ortsrand von Uchisar, mit Blick über das Pigeon Valley und Göreme. Gleich am ersten Morgen konnten wir von der Terrasse und dem Frühstücksrestaurant aus die Heißluftballons beim Fliegen beobachten. Uchisar ist definitiv einen Besuch wert, denn das Dorf, das sich so unvergleichlich in die Lavalandschaft mit den bekannten hochragenden Feenkaminen einschmiegt, ist nicht nur sehenswert sondern auch wahnsinnig freundlich und relativ wenig touristisch. Die kleinen Gassen sowie der Ortsrand, der einen traumhaften Blick über das Pigeon Valley bietet, sind tolle Foto-Spots. 
Pigeon Valley 
Das Pigeon Valley liegt zwischen Göreme und Uchisar. Der Wanderweg zwischen beiden Ortschaften ist ungefähr dreieinhalb Kilometer lang, und feste Schuhe sind empfehlenswert. Gemessen an den Steinformationen war dieses Valley für mich das eindrucksvollste in der Region. Die Landschaft des Pigeon Valley ist wie aus einer anderen Welt. Am schönsten Leuchten die Felsen angestrahlt von der Sonne am späten Vormittag. Auch der Blick von oben ins Tal ist atemberaubend. Auf der Straße, die von Uchisar nach Göreme führt, findet man einige schöne Aussichtspunkte. Wenn man diese früh genug am Morgen besucht, kann man von hier dabei zusehen, wie die Heißluftballons über das Pigeon Valley gleiten. Uns gefiel auch der Laden mit kleinem Café, den man ungefähr auf halber Strecke findet, denn schöner kann man seinen Kaffee kaum genießen. 
Uchisar Castle 
Am höchsten Punkt von Uchisar thront weit oben und kilometerweit zu sehen das Schloss. Die Räume und Gänge des Schlosses wurden komplett in das natürliche Vulkangestein eingemeißelt. Zu sehen, wie hier der Fels bearbeitet wurde, ist sehr beeindruckend – ebenso der Blick von oben hinab. Am Vormittag hat man meistens die beste Chance auf eine klare Sicht. 
Sunset Point in Göreme 
Der Sunset Point ist nicht nur zum Sonnenuntergang sondern ganztägig einen Besuch wert. Er ist sozusagen die eierlegende Wollmilchsau unter allen Orten: Auf einer Seite kann man von oben auf das Städtchen Göreme gucken, auf der anderen Seite erstrecken sich die einmalig schöne Landschaften des Red Valley und Rose Valley. Morgens kann man hier die Heißluftballons aus nächster Nähe beim Fliegen beobachten, nachmittags mit Glück manchmal auch noch (wenn auch nur vereinzelt) – und weil man nie genau weiß, in welche Richtung sie fliegen werden, deckt man hier alle Eventualitäten ab. Schließlich hat man einen Rundumblick. Zuallerletzt ist der Sonnenuntergang hier oben auch noch extra schön, und lässt die Felsen im Tal wunderbar rot erscheinen. 
Red Valley und Rose Valley 
Die beiden Valleys eignen sich ganz hervorragend zum Wandern. Je nach Tageszeit erscheinen die Felsen mal rot, mal rosa, oder auch mal eher gelblich. Wir hatten das Glück, die Valleys sowohl im strahlenden Sonnenlicht, als auch im Schnee zu sehen. Der Anblick der schneebedeckten Feenkamine, wie die hochragenden Felsformationen genannt werden, war magisch. Morgens fliegen über die Valleys meistens sehr dicht unzählige Heißluftballons.
Die Dachterrassen in Göreme 
Da die Kappadokien-Besucher größtenteils zum Heißluftballonfliegen und auch Heißluftballongucken kommen, haben die meisten Hotels in Göreme Dachterrassen, von denen die Gäste direkt morgens nach dem Aufstehen die Ballons beobachten können. Diese Dachterrassen sind in der Regel für alle Hotelgäste offen. Wenn die Dachterrassen dann noch wie bei uns mit den ortstypischen farbenfrohen Kissen und Polstern dekoriert sind, dann geht wirklich jeder einzelne Blogger- und Fotografentraum in Erfüllung. Wenn es Euch wichtig ist, die Heißluftballons morgens von so einer schönen Dachterrasse aus sehen zu können, dann guckt Euch unbedingt vorher an, ob Euer Hotel eine solche auch hat. Denn im Normalfall sind die Terrassen nur für Hotelgäste zugänglich. 
Love Valley – der Startpunkt der Heißluftballons 
Der für mich wahrscheinlich beeindruckendste Ort in Kappadokien war das Love Valley. Hier starten an den meisten Tagen die Heißluftballons. Morgens stehen hier über weite Strecken aufgereiht Heißluftballons soweit das Auge reicht. Der Haken für alle Fotobegeisterten: Wenn sie starten, ist es noch dunkel. Das sieht zwar beeindrucken aus, lässt sich aber relativ schwierig festhalten. Da das Starten der Heißluftballons vom Wetter abhängt, gibt es demnach auch Tage, an denen sie nicht fliegen können. Wenn das Wetter dann wieder heißluftballonfreundlich wird, besteht eine gute Chance, dass in den ersten Tagen auch nachmittags Ballons fliegen, um die Buchungen für die vorherigen Tage doch noch durchführen zu können. In so einem Fall solltet Ihr gegen 13:30 Uhr ins Love Valley eilen und die Gelegenheit beim Schopf ergreifen, den Heißluftballonstart bei Tageslicht zu sehen. Es ist unheimlich beeindruckend aus der Nähe dabei zuzusehen, wie sie nach und nach in die Luft steigen. Übrigens landen die Ballons hier auch oft. Das lässt sich aber nicht so gut vorhersagen, und die Landungen erfolgen meistens nicht so zentriert wie die Starts. 
Der Teppichladen Sultan Carpets in Göreme 
Göreme hat viele schöne Teppichläden. Sie haben sich längst zu beliebten Instagram-Spots entwickelt, und das völlig zurecht. Der beliebteste dieser Teppichläden ist Sultan Carpets. Der Laden ist einfach herausragend schön, und hat im oberen Stock einen Bereich, der halb innen, halb im Freien liegt. Dieser ist so wunderbar behängt und dekoriert, dass man gar nicht anders kann, als die Kamera immer und immer wieder zu zücken. Übrigens sind der Besitzer und die Mitarbeiter von Sultan Carpets sehr stolz auf ihren Internet-Ruhm. Sie lassen bereitwillig alle, die nett fragen, im Laden fotografieren, bieten in der Regel sogar noch einen Tee an, und fordern niemanden dazu auf, einen Teppich oder etwas anderes zu kaufen. Natürlich ist es trotzdem nett, wenn man am Ende ein Trinkgeld dalässt. Außerdem sollte man beim Fotografieren nicht vergessen, dass es sich um echte Ware, nicht um Fotoaccessoires handelt, und sollte die Teppiche, Lampen und Kissen dementsprechend vorsichtig behandeln. Wir haben übrigens bei unserem zweiten Besuch – ganz freiwillig – einen Teppich für zuhause gekauft. 
In meinen Augen hat Kappadokien großes Potenzial, zu einem der Trendziele für das kommende Jahr zu werden. Mit SunExpress kann man bequem und direkt von mehreren deutschen Städten – unter anderem Stuttgart, Frankfurt und Düsseldorf – nach Kayseri fliegen. Ab dem Frühjahr kommen neue deutsche Abflughäfen dazu. Kayseri ist eine knappe Stunde Fahrt von Göreme entfernt, und man kommt ganz einfach und günstig mit Mietwagen, Taxi oder Shuttlebus vom Flughafen zum Hotel und zurück. Der Flug von Deutschland aus dauert etwas über drei Stunden. Übrigens sind die Jahreszeiten und Temperaturen über die Monate hinweg in Kappadokien praktisch genauso wie daheim bei uns.
Was uns besonders gut bei diesem Flug gefallen hat: SunExpress hat ganz neu Bordunterhaltung ins Programm genommen, und man kann nun das Entertainment-Portal ganz einfach über das eigene Smartphone, Tablet oder den Laptop während des Fluges aufrufen. Die angebotenen Filme, Serien und Spiele sind teilweise kostenlos, teilweise können sie für eine Flatrate von ein paar Euro freigeschaltet werden. Das hat für uns den ohnehin kurzen Flug noch schneller vergehen lassen. Kappadokien ist definitiv einen Besuch wert, und wir haben seit unserer Rückkehr schon kräftig Kappadokien-Fieber in unserer Familie und im Bekanntenkreis verbreitet. 
