"Erdachtes mag zu denken geben, doch nur Erlebtes wird beleben."
Paul Heyse
Quelle: Raymonde Graber
Ihr Lieben,ich möchte Euch heute eine Geschichte von A.W. von Czege aus einer zum Glück lange vergangenen Zeit erzählen, die uns heute aber auch noch viel zu sagen hat:
Was der Vater seinem Kinde erzählte:
"Ja, mein Kind: wir haben unsere Heimat verloren. Wir haben "alles" verloren, wie man heute zu sagen pflegt. Und doch: die Welt ist schön.Ein Rauschen zieht durch den Wald. Die Bäume singen leise, und unsichtbare Finger streicheln das zitternde Laub.
Tau schimmert auf der Spitze des Grashalmes. Es gibt Schmetterlinge und es gibt Blumen. Der Pirol verschönert die tausend Hässlichkeiten dieser Welt mit einem einzigen Pfiff.
Schau Dir die Welt genau an. die Bäume schau an, die Vögel. die Rehe. die Schmetterlinge. die Blumen, wie sie mit ihren aufplatzenden Knospen emporjubeln zur holden Sonne. Kümmere Dich nicht all zu viel um die Menschen. Sie beschäftigen sich meistens nur damit, die Welt zu verderben.
Sammle niemals nutzlose Dinge: Briefmarken, Zündholzschachteln, Münzen, Vermögen. Nur das Schöne soll sich in Dir sammeln. Das Schöne, das Du mit Deinen Augen siehst, mit Deinen Ohren hörst, mit Deiner Nase wahrnimmst und mit Deinen Fingerspitzen betastest. Und was Du noch dabei denkst, so daneben, das sollst Du sammeln.
Man kann Dir Dein Spielzeug fortnehmen. Man kann Dir Deine Kleider fortnehmen, man kann Dir Dein Geld, Vermögen wegnehmen. Es gibt aber keine Macht auf dieser Erde, die Dir die bunten Farben der Schmetterlinge und die Freude darüber, dass der Frühlingswind süße Birkendüfte mit sich trägt und dass das Amsellied im Walde aufklingt, nehmen kann.
Quelle: Helmut Mühlbacher
Ein junger Offizier stand einmal vor seinem General. Der General sprach mit harter, strenger Stimme. Er sprach über den Krieg. Im Schatten seiner Worte drohten riesige Panzer, Bomben krachten und Maschinengewehre bellten wie wütende Hunde des menschlichen Hasses.Und das Fenster war offen. Und vor dem Fenster stand ein Pfirsichbaum in voller Blüte des Frühlings. Rosa war er wie ein Engelstraum und wunderschön. Der junge Offizier sah ihn bezaubert an.
Der General verstummte plötzlich. "Woran denken Sie eigentlich?" fragte er gereizt. "Da draußen der Pfirsichbaum", antwortete der junge Offizier, "steht in voller Blüte."Der junge Offizier wurde damals bestraft. Der General, der ist nirgends mehr. Und was er damals sagte, ist im Winde der Zeit zerronnen wie eine Nebelwolke.
Das Einzige, was von jenem Tage blieb, ist die Erinnerung, dass der Pfirsichbaum rosa war und prächtig, wie er vor dem Fenster stand, lachend in der warmen Frühlingssonne und nichts vom Kriege wusste.
Dem Offizier ist auch nichts mehr geblieben aus jener Zeit, nur diese Erinnerung. Hätte er damals die Farben nicht bewundert, hätte er den herrlichen Duft der tausend rosa Blüten damals nicht tief, ganz tief in seine Seele eingeatmet, so wäre er noch viel armer als jetzt. Jener junge Offizier war ich, Dein Vater, mein Kind."
www.bio-gaertner.de
Ihr Lieben,des Öfteren bekomme ich aufgrund meiner Geschichten sehr freundliche E-Mails oder Nachrichten, in denen gegen diese oder jene Aussage in den Geschichten Einspruch erhoben wird.
Das finde ich sehr gut und das ist von mir auch so beabsichtigt.
Wenn ich nur Geschichten erzählen würde, die jeder Leser gut fände, das wäre doch langweilig.
Ich möchte aber gerne kleine Denkanstöße geben und das geht am besten mit Geschichten, bei denen sich auch einmal Widerspruch regt.
Die heutige Geschichte zeigt in wunderbarer Weise auf, wie vergänglich so manche angeblich weltbedeutenden Ereignisse sind und was wirklich trägt und zählt in dieser Welt.
Ich wünsche Euch so sehr, dass Ihr Euch die Schönheit der Dinge, die Ihr seht und erlebt, bewahrt, denn diese feinen schönen Erinnerungen sind ein Labsal in schwierigeren Zeiten. Diese schönen Erinnerungen helfen uns, fröhlich zu sein, glücklich zu werden und zuversichtlich unseren Tag in Angriff zu nehmen.
Quelle: Karin Heringshausen
Ihr Lieben,ich wünsche Euch morgen einen fröhlichen zuversichtlichen Tag und grüße Euch ganz herzlich aus dem schönen sonnigen Bremen
Euer fröhlicher Werner
Quelle: Jürgen Tesch