Die Schokoladenschönheitskönigin von Tena

Von Ohoelcke
Tena ist das Provinzhauptstädtchen der Provinz Napo. Ein beliebtes Basislager für Backpacker, die von hier aus ihre Urwaldtouren in das sogenannte Amazonasbecken starten. Das Angebot an Natur ist immens, die Nachfrage weniger. Als nachhaltige Einkommensquelle eignet sich der Tourismus noch nicht, die Verantwortlichen hoffen auf den großen Run, wenn denn dann der Flughafen in Betrieb geht. Weiteres ökonomisches Standbein der Zone, in dem das Biosphärenreservat Sumaco liegt, ist der Kakao. Die Kommerzialisierung des Naturproduktes steckt noch in den Kinderschuhen, man weiß den Mund aber schon ganz schön voll zu nehmen: "Bestes Kakaoaroma der Welt" und von einer "Schokoladenkultur" aus dem Amazonasbecken ist die Rede. Der wirtschaftlichen Bedeutung des Kakaos in Napo verleiht die Kakaomesse, die dieses Jahr nun schon zum dritten mal in der ecuadorianischen Kakaohochburg Tena stattgefunden hat, einen gewissen professionellen Nachdruck. Für die Zuschauer vor Ort zur Erbauung und für den internationalen Kakaoproduzenten zur Kenntnisnahme wurde auch eine Wahl zur "Kakaokönigin" veranstaltet. Wer schlussendlich zur Königin gekürt wurde, konnte ich nicht ermitteln, das sei auch nicht so wichtig, wurde mir versichert, die Vorstellung der Kandidatinnen sei doch viel interessanter.