Die Schuldigen sind benannt. Es sind die Schlepper. Die, die für Geld Flüchtlinge durch Wüsten geleiten und über Meere schicken. Sie sind die Verursacher des Massensterbens. Auf sie kann man die Misere abwälzen.
In Wirklichkeit sind auch sie nur ein Symptom der Ausbeutung und insofern nur ein Rädchen im globalen Getriebe. Sie bieten eine Dienstleistung an und liefern. In jeder Markttheorie würde man diese Leute loben, weil sie Engagement und Einsatzwillen mit dem Umstand verbinden, eine Marktlücke erschlossen zu haben. Zynisch gesagt jedenfalls. Tatsache ist aber, dass Schlepperbanden entstehen, weil es einen Markt für diese Form der Dienstleistung gibt. Die Frage ist nun, ob nach der allgemeinen Theorie des Marktes derjenige schuldig ist, der die Lücke für sich geschäftlich ausnutzt oder derjenige, der die Lücke klaffen lässt. Anders gefragt: Kann man Schlepper moralisch verurteilen, wo man doch weiß, dass Angebot und Nachfrage keine moralischen Basics aufweisen? Oder sind sie nicht eine logische Entität, die es in einem solchen Gefüge geben muss?
Schlepper sind sicher keine Waisenknaben. Sie nehmen den Tod ihrer menschlichen Fracht in Kauf. Sie tun es ebenso wie jene, die diese Fracht nicht annehmen wollen. So gesehen sind Schlepper nur ein Wirkungsfaktor in einer Ökonomie der Verweigerung und der Ignoranz. Sie wirken, weil die gängige Politik der reichen Industrieländer auf Abschottung und Selbstgefälligkeit ausgelegt ist. Weil ihr »Angebot« verlockender ist, als die Aussicht, weiterhin nicht wirtschaften können und verhungern zu müssen.
Nein, es ist wieder mal zu einfach, Moralin mit dem Zerstäuber zu versprühen. Keiner muss diese Banden lieben. Aber sie sind nicht in der Welt, weil sie sich einfach bloß aufdrängen, sondern weil die Zustände in der Welt ihnen eine Nische geben. Eine morallose Berechtigung. Wir können viel über Moral sprechen. Aber Marktmoral gibt es nicht. Der Markt ist ein Apparat, der immer weiter mäht und mäht. Das ist nichts Unbekanntes. Er werkt ohne Rücksicht auf ethische Normen. Wenn die Europäische Union einen Markt für Schlepperkriminalität entstehen lässt, dann muss man moralisch betrachtet die, die diesen Markt erschaffen haben, mindestens genauso ächten, wie die, die die Lücke ausnutzen.
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In Wirklichkeit sind auch sie nur ein Symptom der Ausbeutung und insofern nur ein Rädchen im globalen Getriebe. Sie bieten eine Dienstleistung an und liefern. In jeder Markttheorie würde man diese Leute loben, weil sie Engagement und Einsatzwillen mit dem Umstand verbinden, eine Marktlücke erschlossen zu haben. Zynisch gesagt jedenfalls. Tatsache ist aber, dass Schlepperbanden entstehen, weil es einen Markt für diese Form der Dienstleistung gibt. Die Frage ist nun, ob nach der allgemeinen Theorie des Marktes derjenige schuldig ist, der die Lücke für sich geschäftlich ausnutzt oder derjenige, der die Lücke klaffen lässt. Anders gefragt: Kann man Schlepper moralisch verurteilen, wo man doch weiß, dass Angebot und Nachfrage keine moralischen Basics aufweisen? Oder sind sie nicht eine logische Entität, die es in einem solchen Gefüge geben muss?
Schlepper sind sicher keine Waisenknaben. Sie nehmen den Tod ihrer menschlichen Fracht in Kauf. Sie tun es ebenso wie jene, die diese Fracht nicht annehmen wollen. So gesehen sind Schlepper nur ein Wirkungsfaktor in einer Ökonomie der Verweigerung und der Ignoranz. Sie wirken, weil die gängige Politik der reichen Industrieländer auf Abschottung und Selbstgefälligkeit ausgelegt ist. Weil ihr »Angebot« verlockender ist, als die Aussicht, weiterhin nicht wirtschaften können und verhungern zu müssen.
Nein, es ist wieder mal zu einfach, Moralin mit dem Zerstäuber zu versprühen. Keiner muss diese Banden lieben. Aber sie sind nicht in der Welt, weil sie sich einfach bloß aufdrängen, sondern weil die Zustände in der Welt ihnen eine Nische geben. Eine morallose Berechtigung. Wir können viel über Moral sprechen. Aber Marktmoral gibt es nicht. Der Markt ist ein Apparat, der immer weiter mäht und mäht. Das ist nichts Unbekanntes. Er werkt ohne Rücksicht auf ethische Normen. Wenn die Europäische Union einen Markt für Schlepperkriminalität entstehen lässt, dann muss man moralisch betrachtet die, die diesen Markt erschaffen haben, mindestens genauso ächten, wie die, die die Lücke ausnutzen.
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