Die Schilddrüse: sie reguliert den Stoffwechsel

Von Vitalerstoffwechsel @IrisHeumann
Die Schilddrüse ist ein wichtiges Organ, das unser Körper für einen gut funktionierenden Stoffwechsel benötigt. Sie ist an vielen Vorgängen beteiligt, ohne dass wir es merken. Erst wenn es zu Störungen kommt, macht sich dies anhand von verschiedenen Beschwerden bemerkbar.

Da die Symptome oft unspezifisch sind, ist es nicht immer leicht für den Arzt, eine kranke Schilddrüse zu erkennen.

Die Lage der Schilddrüse:

Rechts und links vom Kehlkopf

Wenn Sie schon einmal eine Person mit einem Kropf (einer vergrößerten Schilddrüse) gesehen haben, wissen Sie, wo die Schilddrüse sitzt. Sie hat die Form eines Schmetterlings und liegt am Hals in Höhe des Kehlkopfes. Die „Flügel", also die Drüsenlappen, befinden sich dabei rechts und links vom Kehlkopf. An der Rückseite der Lappen befinden sich die Nebenschilddrüsen.

Die Schilddrüse ist für Ihren Stoffwechsel unerlässlich. Da sie an vielen Vorgängen beteiligt ist, trägt sie den Beinamen „Peitsche des Organismus". Daran lässt sich ihre Wichtigkeit gut erkennen.


„ Thyroid2". Lizenziert unter Gemeinfrei über Wikimedia Commons.

Regelung des Stoffwechsels

Ihren Einfluss erreicht sie durch die Ausschüttung der Hormone T3 (Trijodthyronin) und T4 (Thyroxin), die direkt auf die unterschiedlichen Organe und das vegetative Nervensystem wirken.

Die Verdauung von Kohlenhydraten, Fetten und Eiweiß ist auf den Einfluss der Schilddrüse zurückzuführen, aber auch die Funktionen von Herz und Verdauungstrakt sowie die Höhe des Grundumsatzes steuert sie.

Die Schilddrüse sorgt dafür, dass die Organe ihre Aufgaben in einer angemessenen Geschwindigkeit und Intensität durchführen. Schüttet die Schilddrüse zu wenige Hormone aus, liegt eine Schilddrüsenunterfunktion vor und der Stoffwechsel arbeitet verlangsamt. Bei einer Überfunktion hingegen arbeiten die Organe schneller und/oder stärker als üblich.

Regelkreis der Schilddrüse

Die Schilddrüse handelt allerdings nicht selbstständig, sondern unterliegt einem Regelkreis. Der Hypothalamus in Ihrem Gehirn ist dabei die Kommandozentrale. Er schüttet das Hormon TRH ( Thyreotropin Releasing Hormon) aus, das wiederum eine Ausschüttung von TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon) in der Hypophyse bewirkt. TSH sorgt schließlich dafür, dass die Schilddrüse T3 und T4 ins Blut abgibt.

Untersuchung des Blutes

Die Betroffenen wenden sich je nach Ausprägung der Beschwerden früher oder später an einen Arzt. Eventuell wird eine Erkrankung aber auch zufällig diagnostiziert, wenn zum Beispiel eine Blutuntersuchung bei einer Kinderwunschbehandlung stattfindet.

Im Blut untersucht der Arzt je nach Symptomen und vorhergegangener Diagnostik die Hormone fT3 und fT4 (jeweils die freien Hormone, die sich im Blut befinden), häufig aber auch TSH. TRH wird eher selten bestimmt, ist aber unter Umständen notwendig, wenn der Verdacht auf eine Störung im Gehirn besteht. Liegt der Verdacht vor, dass es sich bei der Schilddrüsenerkrankung um eine Autoimmunkrankheit handelt, lassen sich außerdem Antikörper im Blut bestimmen.

Bedeutung der Schilddrüsenwerte

Sind die Werte fT3 und fT4 zu hoch, liegt eine Schilddrüsenüberfunktion vor. Sind sie zu niedrig, handelt es sich um eine Unterfunktion. Untersucht der Arzt zusätzlich TSH, kann er Rückschlüsse ziehen, ob die Erkrankung tatsächlich in der Schilddrüse liegt oder ob die Ursache in Hypothalamus oder Hypophyse im Gehirn liegen könnte.

Der Mediziner unterscheidet eine primäre von einer sekundären Schilddrüsenunter - oder Überfunktion. Bei der primären Form ist die Ursache in der Schilddrüse an sich zu suchen, wie es bei Morbus Basedow der Fall ist. Liegt eine sekundäre Erkrankung vor, ist sie oft in der Hypophyse zu finden.

Ein Tumor, der TSH produziert, wäre beispielsweise eine Erklärung für eine sekundäre Schilddrüsenüberfunktion. In diesem Fall reagiert die Schilddrüse auf die erhöhte Menge TSH mit einer verstärkten Ausschüttung von T3 und T4. Allerdings sind diese Fälle sehr selten.

In den beiden nächsten Teilen dieser Serie geht es um die Schilddrüsenüber- bzw. unterfunktion.