Wie ist doch einst Christus gestanden auf Geisteshöhe, und hat seine Liebe, sein atmendes Leben als ganz geopfertes Opfer dem Vater dargebracht. Auf jener Höhe, deren Vorstufe der Berg Moria war, darauf Abraham sein Opfer vollendete. Und davor wiederum jener Ort, wo der königliche Priester seine Sühnung darbrachte. Und nochmals jener, wo in Urzeiten Abels Gabe in gerader Lauterkeit zum Himmel stieg.
Immer ragt diese Höhe, und immer ist ausgestreckt die göttliche Hand, und immer steigt die Gabe empor, wenn der Priester - nicht er; er, der Mensch ist ja nur ein nichtiges Werkzeug - am Altar steht und die Schale, die Patene, darauf das weiße Brot ruht, auf gebreiteten Händen hebt. „Nimm auf, heiliger Vater, allmächtiger, ewiger Gott, dieses unbefleckte Opfer, das ich, dein unwürdiger Diener, dir darbringe, dir, meinem lebendigen und wahren Gott, für alle meinen unzählbar vielen Sünden und Beleidigungen, und für alle, die ringsher stehen, daß es mir und ihnen zum Heile werde ins ewige Leben.“
(Von heiligen Zeichen; Romano Guardini 1927)