Mittlerweile sieht unsere Wohnung so aus, wie die von Leuten, bei denen ich früher immer gedacht habe: "So willst du aber nicht leben." Dabei habe ich mich an herumliegendes Spielzeug, überquellende Windeleimer, fettige Handabdrücke auf Hochglanzfronten und zeitweise ausquartieren Dekoartikel längst gewöhnt. Auch dass man nicht mehr unbedingt vom Boden essen kann (ehrlicherweise konnte man das noch nie so gut) ist kein Problem für mich. Was mich aber so richtig fertig macht, ist die Tatsache, dass ich nach jeder Mahlzeit im Prinzip neu renovieren könnte.
Breireste können ja so hartnäckig sein
Es dauert jedes Mal eine kleine Ewigkeit, die Spuren des Essens zu beseitigen. Breireste können ja so hartnäckig festkleben. Im Restaurant krabble ich kurz vor dem Bezahlen immer unter den Tisch, um die eingespeichelten Speisereste aufzuklauben. Von dem was da unterm Tisch liegt, werden andernorts ganze Großfamilien satt.Ich bin schwer genervt. Aber was soll ich tun? Verbiete ich die Schmiererei, tritt Töchterchen in den Hungerstreik, öffnet ihr Mäulchen nicht oder aber schreit hysterisch herum. Außerdem habe ich gelesen, dass das sinnliche Entdecken des Essen ja so wichtig sei für die Entwicklung. Und dazu gehört eben auch manschen. Aber wo sind die Grenzen? Ich versuche nun zu tricksen, drücke ihr immer eben extra Löffel in die Hand, fülle ein wenig von ihren Essen in ein extra Tellerchen und lasse sie dann alleine essen und schmieren. Trotzdem endet auch dies meistens in einer riesigen Sauerei.
Ich bin hin- und hergerissen zwischen machen lassen und hinterher stundenlang wischen und rigoroses unterbinden. Darum nun meine Bitte an alle erfahrenen Mamis.Wie habt ihr das gehandhabt? Waren oder sind eure Kind auch solch kleine Ferkelchen? Freue mich über ein paar Erfahrungsberichte, Tipps und Tricks. Bis dahin schwinge ich wohl noch ein wenig den Putzlappen. Oder streiche am besten die Wände ganz neu. Da landet nämlich auch gerne mal die ein oder andere Portion. Am häufigsten natürlich Karotten- oder Tomatenmatsch. Das sieht man wenigstens gut.