Die Sache mit den Türen, auf denen drücken steht

Die Sache mit den Türen, auf denen drücken steht

Ein Gefühl irgendwo zwischen dem Moment, in dem die Kassiererin an der Supermarktkasse schneller abscannt als ich einpacken kann und der Schulstunde, in welcher der Mathelehrer die Lösungen der Prüfung durchgeht, obwohl ich ja schon weiß, dass ich alles richtig habe (was selten, aber durchaus in meinem Leben vorkam). Irgendwo zwischen nicht hinterher kommen und ausgebremst werden befinde ich mich.

Das ist echt scheiße.

Man kann es positiv sehen: meine Masterarbeit entwickelt sich so gut wie von selbst (ob das auch heißt, dass sie gut ist, steht auf einem anderen Blatt). Ich habe zwar noch nicht ganz den Plan worauf es im großen und ganzen hinauslaufen soll, aber die einzelnen Punkte im kleinen und halben finde ich großartig, so dass ich einfach davon ausgehe, dass sich auch der Rest noch entwickeln wird. Ganz automatisch.

Aber das Positive ist zugleich auch das Negative. Umso schneller ich mit meiner Masterarbeit fertig bin, umso schneller kommt auch dieses große schwarze Loch in meinem Leben. Dieser Augenblick, in dem ich keine Ahnung mehr habe, was aus meinem Leben wird und was darin passiert. Und mal ganz ehrlich: der Arbeitsmarkt ist auch nicht gerade motivierend!

Irgendwie bleibt es dabei: meine Freunde heiraten, kriegen Kinder, bauen Häuser, pflanzen Bäume und ich ziehe an Türen, auf denen drücken steht.

Mein Leben ist gerade so arschanstrengend, obwohl nichts passiert. Deshalb habe ich zu meinem Geburtstag nächste Woche auch nur einen Wunsch: einen Anker, damit ich weiß, dass ich nicht aufs Meer hinaustreibe und verschollen gehe.

Danke, liebes Schicksal. Das wäre echt toll, wenn du das hinkriegst.



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