"Warum hast du Stachel?"
Nachdem ich mich von einem kurzen Lachkrampf erholt hatte, erklärte ich ihr, dass das Haare sind und sie die irgendwann auch bekommen wird. Mit den restlichen Infos hätte sie nichts anfangen können. Die Wahrheit war nämlich, dass die letzte Rasur zwei bis drei Tage zurücklag und meine Haare ziemlich schnell nachwachsen. Außerdem hatte ich mir einen (natürlich neuen!) Zwei-Klingen-Einwegrasierer von meiner Mutter ausgeliehen und diese Dinger schneiden einem irgendwie mehr Fleisch als Haare.
Unser Garten. Wird Zeit, dass es langsam wieder wärmer wird!
Enthaarung ist bei mir bereits seit dem 11. Lebensjahr ein leidiges Thema. Ich weiß noch genau, wann ich mir das erste mal die Beine rasieren musste. Ja, musste! Ich war in Ungarn auf einer Hochzeit eingeladen und trug ein weißes Kleid mit hellblauen Blümchen und einer transparenten weißen Strumpfhose. Meine Mutter beäugte mich kritisch und sagte, es wäre wohl Zeit für meine erste Rasur. Denn die dunkelbraunen langen Haare unter der durchsichtigen Strumpfhose sahen alles andere als appetitlich aus.
Und jeder weiß, mit dem Rasieren ist das so eine Sache: Einmal rasieren, immer rasieren.
Sonst hat man Stachel... äh, Stoppel!
Zwischendurch probierte ich alles Mögliche aus. Wachsen, Enthaarungscremes, Epilieren. Wachsen tut weh und man muss seine Haare auf eine bestimmte unansehnliche Länge wachsen lassen, damit das Wachs überhaupt greifen kann. Enthaarungscremes taugen nichts und sind schlecht für die Haut. Vom Epilieren will ich gar nicht erst anfangen. Das sind jedes Mal Höllenqualen!
Und so landete ich wieder bei der guten alten Nassrasur. Ich musste einiges ausprobieren, bis ich welche fand die für meine Bedürfnisse geeignet waren. Der große Nachteil an meinen Rasierern ist, dass es eigentlich Einwegrasierer sind und die Klingen relativ schnell abstumpfen. Deswegen war ich ganz aufgeregt, als mich die Leute von SHAVE-LAB anschrieben und mich ihre Rasierer testen lassen wollten!
Wenn es darum geht etwas Neues für meine Stachel auszuprobieren, sage ich nicht nein. Und so erhielt ich innerhalb weniger Tage mein Paket mit den edlen SHAVE-LAB Rasierern aus der ZERO LINE.
Mein Freund erhielt ebenfalls einen Karton, um die Männervariante zu testen. Doch bis ich von ihm einen Bericht bekomme, kann es noch dauern. Er rasiert seinen Bart, wenn's hochkommt, zweimal im Monat. Anscheinend fühlt man(n) sich in diesem Alter mit einem lückenhaften Bart männlicher als mit einem gepflegten Gesicht.
Das Starter-Set der Zero Line um 6,95 € enthält einen Griff und vier Klingen.
Der Griff ist hochwertig verarbeitet und liegt etwas schwerer in der Hand als andere Rasierer.
Ich habe die Rasierer etwa einen Monat lang getestet. An kurzen Stoppeln und längeren Haaren, morgens unter der Dusche und am Wochenende in der Badewanne. An Beinen, Bikinizone und Achseln. Die Rasur war stets angenehm und gründlich. Beim ersten Mal konnte ich gar nicht glauben, dass ich mich gerade rasiere, weil es sich anfühlte als würde ich mit einem Buttermesser über die Haut fahren! Dieses weiche Gefühl beim Rasieren ist wohl dem Schwingkopf zu verdanken, der so flexibel ist, dass keinerlei Hautirritationen entstehen und er sich dem Körper perfekt anpasst.
Leider ist genau das auch mein einziger Kritikpunkt. Für meine Beine ist der Kopf etwas zu flexibel. Es kommt mir vor, als könnte ich nicht genügend Druck aufbauen, um die Haare dicht genug an der Haut abzuschneiden. Dadurch habe ich natürlich schneller wieder Stoppel. Lustigerweise tritt dieses Problem an anderen Körperstellen nicht so auf.
Trotzdem kann ich die Shave-Lab rasierer guten Gewissens weiterempfehlen. Sie können qualitativ locker mit den gängigen Marken mithalten, mit dem Unterschied, dass sie um einiges günstiger sind. Mein Problem mit den Stoppeln wird sich auch spätestens im Sommer erübrigen, da ich zu dieser Zeit sowieso mindestens alle ein bis zwei Tage rasieren muss. Es sei denn, ich kann mich eines Tages wieder zum Epilieren überwinden...