Die Sache mit den Filmbewertungen

Erstellt am 18. Dezember 2012 von Filmfreek @Filmfreek

Es ist noch gar nicht so lange her, dass ich mir nach längerer Zeit mal wieder meine Movie-Rating-Liste bei IMDB angeschaut habe. Das ich Filme auf dieser Website auf einer Skala von 0 bis 10 benote, ist mittlerweile schon Teil des eigentlichen Filmeguckens geworden. Dies bedeutet jedoch nicht, dass ich mir die Liste regelmäßig anschaue.

Ich habe vor ungefähr 10 Jahren begonnen, Filme die ich gesehen habe auf IMDB zu bewerten. Da kam mittlerweile ne ganze Menge zusammen – um genau zu sein 490 Filme.
Scrolle ich nun durch diese Liste, wie ich es die Tage getan habe, stimme ich zwar bei vielen Filmen mit meinem damaligen Ich überein, aber bei anderen kann ich die Benotung kaum noch nachvollziehen.

Das warf dann die Frage auf, sollte man Filme nach gewisser Zeit neu bewerten?
Nach gewisser Zeit“ ist hier vielleicht etwas zu schwammig ausgedrückt. Am besten formuliere ich die Frage um: sollte man die Bewertung von Filmen fortlaufend anpassen?

Man wird älter, man reift, man verändert sich, der Geschmack verändert sich.
Macht da eine fixe, in Stein gemeißelte Filmliste überhaupt noch Sinn?! Ist es nicht viel aussagekräftiger, wenn man die Bewertung von Filmen regelmäßig anpasst?!
Dies soll nicht heißen, dass das alle paar Monate geschehen muss. Aber wenn man über eine Filmbewertung stolpert und sich über die vergebenen Punkte wundert, die man einfach nicht mehr nachvollziehen kann, macht es doch durchaus Sinn dies zu korrigieren.

Abgesehen vom eigenen Geschmack, der sich über Jahre hinweg ja auch verändert, gibt es noch zwei weitere Faktoren, die ein solches Vorgehen bekräftigen.
1) Filmrepertoire
In der Zwischenzeit habe ich Filme gesehen, von denen ich damals noch nicht mal geahnt habe, dass es sie geben wird. Sprich, war für mich damals ein Film das Non-Plus-Ultra, kann sich das doch mittlerweile, durch einen neuen noch besseren Film, geändert haben. Filme stehen doch immer wieder in einer ganz neuen Konkurrenz und müssen sich neu in das Gesamtrepertoire einordnen.

2) Gemütszustände
Auch in welchem Rahmen und mit welchen Erinnerungen man einen Film verbindet, beeinflusst die spontane Bewertung. Ein schöner Filmabend an der Seite seiner Herzdame lässt einen Film immer in einem etwas besseren Licht dastehen, als ein beim Single-Abendessen nebenbei laufender Film.
Die Wahrheit kommt dadurch möglicherweise etwas verspätet ans Licht, wenn sich all das Gefühlswirrwarr erstmal wieder gelegt hat.

Bevor ich mich nun an die Überarbeitung meiner Liste mache, wie seht ihr das?
Die Filmbewertungen sollten doch den aktuellen Geschmack wiedergeben und nicht den des Menschen der man einmal war.