Die Sache mit dem jungen Bullen

Junger Bulle beim Grasen

Am nächsten Tag war der Bursche
wieder auf dem Hang.

Es war Sturm und der Regen peitschte vom Himmel, als meine Frau mich auf die Terrasse rief. In diesem Moment wusste ich noch nicht, das ich in wenigen Minuten eine Cowboy-Nummer hinlegen würde. Ich sah das sich direkt vor unserem Haus, unten auf der anderen Straßenseite, ein junger Bulle in einem langen Seil verfangen hatte, mit dem er an einem Baum angebunden war. Das Tier lag in einer unmöglich verrenkten Haltung am Boden und konnte sich nicht mehr rühren. Wahrscheinlich war es auf dem regennassen Hang, gegenüber unserem Haus, ausgerutscht und hat sich beim runterrutschen in der Leine eingewickelt. Niemand war weit und breit zu sehen bei diesem Sauwetter.

Ich konnte aus der ersten Etage nicht genau erkennen an welchen Stellen das Seil den Körper des Jungtieres umschlungen hatte. Erst versuchte der Bulle sich noch irgendwie zu befreien aber dann lag er nur noch leblos am Boden. War es möglich, das irgendetwas lebenswichtiges durch das Seil abgeschnürt wurde? Sofort stürmte ich nach unten auf die Straße, in den strömenden Regen, um dem Tier zu helfen. Zur gleichen Zeit kam auch unsere Putzfrau aus dem Haus, die das Malheur auch gerade gesehen hatte. Der junge Bulle hatte seine Augäpfel nach innen gerollt, so das nur noch das Weiße zu sehen war, was mich umso mehr beunruhigte.

Die Putzfrau und ich versuchten das Tier zu befreien, was garnicht so einfach war. Das ellenlange Seil hatte sich in einem mannshohen Gebüsch verfangen und den Körper des Bullen wie eine Roulade eingeschnürt, keine Ahnung wie er das geschafft hat. Das Seil war ziemlich straff gespannt, alles ziehen und zerren half nichts und ein Messer um den Strick durchzuschneiden hatten wir nicht. Dann plötzlich fanden wir das richtige Ende, öffneten hastig einen Knoten und das Seil löste sich. Erst machte der Bulle garnichts und ich dachte schon er sei tot aber dann sprang er auf, fixierte mich, senkte leicht den Kopf und rannte los.

Ich habe keine Ahnung wieviel Schaden er mit seinen Stummelhörnern an einem menschlichen Körper anrichten kann und wollte es auch garnicht ausprobieren. Sofort schwang auch ich meine Hufe und hatte den Bullen für einige Meter dicht hinter mir, bis ich mich durch einen gewagten Sprung ins seitliche Dickicht retten konnte. Der wahrscheinlich völlig verängstigte Jungbulle rannte indessen gerade aus weiter, die Straße runter, und zog an einem Seilende noch einen Busch hinter sich her. Ich war völlig nass, überall klebten Blätter an mir und mein Herz pochte mir in den Ohren aber ich war froh, das das Tier wieder frei war.

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