Meinem Helferlein und mir ist ein kleines Kästchen mit der Aufschrift "Helioplast" in die Hände gefallen.
Helferlein machte mich neulich auf eine kleine Schachtel aufmerksam. Wenn man so auf der Suche ist nach den "Schätzen der Vergangenheit", dann übersieht man gerne auch etwas. Gut wenn man einen Helfer an der Hand hat.und habe mich den Gefahren des Odenwald ausgesetzt um diesen Beitrag zu bebildern.So, jetzt mache ich mich wieder auf die Suche nach den "Schätzen eines untergegangenen Alltag".Vorab wünsche ich Euch noch ein schönes zweites Adventswochenende :)
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Komischer Name oder?
Was es damit auf sich hat und was genau dahinter steckt erfahrt Ihr, wie immer, wenn Ihr weiter lest.Helferlein machte mich neulich auf eine kleine Schachtel aufmerksam. Wenn man so auf der Suche ist nach den "Schätzen der Vergangenheit", dann übersieht man gerne auch etwas. Gut wenn man einen Helfer an der Hand hat.
Um was handelt es sich bei diesem Fundstück?
Schauen wir es uns etwas genauer an.Zunächst ist es eine Schachtel, diese ist mit einem Druckverschluss geschlossen und oben sind verschiedene Verziehrungen in den Leinenbezug eingelassen.Neben einigen Patenthinweisen findet man ganz groß das Wort "Helioplast". Was geschieht nun, wenn wir diesen Begriff in einschlägige Internet Suchmaschinen eintippen?Es erscheinen diverse Unternehmen aus verschiedensten Ländern, aber die haben mit unserer geheimnisvollen Schachtel rein gar nichts zu tun.
Wir müssen uns auf anderem Weg herantasten.Im altgriechischen steht der Begriff "Helios" für die Sonne - aha. Hilft uns aber erst einmal nicht weiter, was ist "Plast"? Hm, irgendwie geht der Begriff in Richtung "selten", aber ob damit seltene Sonne gemeint sein soll bezweifele ich.Meine Einschätzung ist, die Begrifflichkeit bezieht sich mehr in Richtung des Wortes "plástes", soviel wie "Schöpfer" im Griechischen. Damit wären wir beim "Sonnenschöpfer" - passt.Öffnen wir das kleine Kästchen springt sofort eine geklappte Konstruktion hoch (unten im Bild). Diese trägt wieder den Schriftzug "Helioplast" und diverse Hinweise auf verschiedene Patentanmeldungen.Jetzt könnte man wohl meinen alt kann dies alles nicht sein, denn Druckknöpfe wird es ja wohl noch nicht so lange geben. - Irrtum.In einem privaten Brief vom 25. Juli 1903 formulierte Hans Prym einen "entscheidenden Einfall" und damit wurde der Druckknopf revolutioniert. Die Firma Prym besteht seit 1340 und ist das älteste Unternehmen in Deutschland.Schaut man um unser "Helioplast" herum, dann findet man zwei Linsen und hinten eine Holzleiste. Diese hat einen Schlitz, man kann etwas hineinstecken.Und damit ist der Fall geklärt.
Es handelt sich um ein zerlegbares Taschenstereoskop, einen 3D Betrachter unserer Urgroßeltern.Wer dieses Gerät letztlich hergestellt hat, tja, das konnte ich bisher leider nicht herausfinden - wenn jemand von Euch eine Idee hierzu hat schreibt es mir ;)Hergestellt wurde dieses schöne Stück eines "untergegangenen Alltag" in der Zeit zwischen 1900 und 1910 in Deutschland.Ich hoffe es war interessant für Euch, mein heutiger Ausflug in die Vergangenheit.Mir jedenfalls gefällt dieser "Helioplast" sehr und er funktioniert auch, was ich Euch leider mangels einer Stereokamera nicht zeigen kann.Glaubt mir einfach ;)Ach ja, ich war diesmal wieder in der freien Wildbahn unterwegsErinnerungen aus dem Alltag. www.alltagserinnerungen.de Lust einen Gastbeitrag zu verfassen? - Schreiben Sie einfach an "[email protected]"