Die Rückkehr von Leon S. Kennedy in RESIDENT EVIL: VENDETTA

Ein drittes Mal wird uns nun vorgeführt, wie die Animationsfilm-Welten eines aus Japan entspringenden Resident Evil-Franchises die unsäglichen Realfilme von Regisseur Paul W. S. Anderson in den Schatten stellen. Angesiedelt zwischen den Ereignissen der Videospiele Resident Evil 6 und Resident Evil 7: Biohazard, bringt Regisseur Takanori Tsujimoto mit Resident Evil: Vendetta den Helden aus Degeneration und Damnation Leon S. Kennedy zurück, um ihn dieses Mal mit Chris Redfield und Rebecca Chambers auf einen Horror-Action-Streifzug zu schicken.

Der größte Nachteil dieser Filmreihe ist, dass sich alle bisherigen Teile darauf verlassen, dass wir uns im Resident Evil-Universum nur allzu gut auskennen, weswegen die Hauptfiguren kaum näher beachtet werden. Wir bekommen keine Backstory, weil diese in den Games bereits erzählt worden ist. Das mag für manchen Neuankömmling irritierend wirken, hindert Resident Evil: Vendetta aber nicht daran, eine interessante und originelle Story zu erzählen.

Die Rückkehr von Leon S. Kennedy in RESIDENT EVIL: VENDETTA

Resident Evil: Vendetta

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Chris Redfield und Leon S. Kennedy machen gemeinsame Sache

Chris Redfield ist hinter dem Schurken Glenn Arias her, der sich in einem Rachefeldzug gegen die US-Regierung befindet, die durch eine Drohnen-Attacke für den Tod seiner Familie, seiner Freunde, vor allem aber seiner Ehefrau verantwortlich ist. Mit einem neuartigen Virus will er New York zombifizieren. Rebecca Chambers erforscht diesen Virus und stellt Ähnlichkeiten zum Las Plagas her, der Bio-Waffe, die dafür sorgte, dass infizierte Wesen kontrolliert werden konnten. Redfield und Chambers kommen zusammen, aber um Arias zu stoppen, benötigen sie die Hilfe von Leon S. Kennedy, der es bereits mit dem Las Plagas zu tun hatte.

Das Drehbuch von Makoto Fukami beinhaltet einige wunderbare Ideen für das Resident Evil-Filmfranchise, so wie die Zombies, die dieses Mal darauf programmiert werden können, ganz spezielle Ziele zu attackieren (die Evolution des Las Plagas-Virus!). Dann aber beinhaltet dasselbe Drehbuch auch gekünstelte Textpassagen, die sich in endlosen Expositions-Monologen verlieren.

Immer wieder hören wir von der Hintergrundgeschichte des Oberbösewichts Arias und von seinem üblen Plan. Schritt für Schritt wird es uns erklärt, nur um es danach noch mehrmals immer wieder neu zu erklären, als würde Resident Evil: Vendetta davon ausgehen, eine besonders intelligente Story zu haben, die wir niemals verstehen könnten. Da fühlt man sich schon etwas für dumm verkauft. 

Wenn man über diese Momente hinweg sieht, kann man aber eine Menge Spaß haben, vor allem mit dem Aufeinandertreffen von Chris Redfield und Leon S. Kennedy, die uns einige wunderschön choreografiert-animierte Actionsequenzen bescheren. Sie kämpfen gegen eine ganze Armada von Untoten und grotesken Monstern.

Die Rückkehr von Leon S. Kennedy in RESIDENT EVIL: VENDETTA

Resident Evil: Vendetta

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Ein Handlanger-Monster von Arias macht Leon S. Kennedy und Chris Redfield das Leben schwer.

Mit Arias bekommen wir einen außergewöhnlich nachvollziehbaren Gegenspieler, der von seiner Trauer und seinem Zorn angetrieben wird. In einer recht menschlichen Komponenten – wenn auch verstörend – hat er immer den abgetrennten Arm seiner toten Ehefrau dabei. Es sind solch kleine Facetten, die eine Figur ausmachen und in diesem Fall sogar wunderbar in das Franchise passen – wo sonst könnte man einen abgetrennten Arm glaubwürdig als Erinnerungsstück verkaufen?

Einzig Rebecca Chambers fällt in der Figurencharakterisierung hinten rüber, wenn sie von der schlauen Professorin zur Damsel-in-Distress gemacht wird. So findet sie sich gar in einem Hochzeitskleid wieder, nachdem sie von Arias entführt wurde. Auf einmal scheint sich Resident Evil: Vendetta in eine Super Mario Bros.-Story zu verwandeln, in der Chris und Leon wie Mario und Luigi durch eine 2D-Welt hüpfen um die Prinzessin vor Bowser zu retten. Das hätte dieser Film wirklich nicht nötig gehabt, zumal es sich um eine Story-Entwicklung handelt, die ganz einfach hätte wegfallen können. Arias hat auch so genug Potential, um sich glaubhaft gegen die Helden zu positionieren.

Die Regie von Tsujimoto beinhaltet natürlich auch den einen oder anderen Jump Scare. Vor allem die ersten zehn Minuten von Resident Evil: Vendetta suchen ihresgleichen an Horror-Animations-Atmosphäre. Hier findet sich Chris Redfield in einem verlassenen oder von Zombies bevölkerten Anwesen wieder, das Erinnerungen an das Herrenhaus aus dem ersten Resident Evil-Videospiel heraufbeschwört.

Diese Einstiegssequenz wird von Tsujimoto äußerst stark inszeniert. Es sind vielleicht die besten zehn Minuten aller bisherigen Resident Evil-Filme, ganz gleich ob Hollywood-Realfilme oder Animationsreihe.


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