So ändern sich die Zeiten. Kaum ist ein Jahr rum, heißt der Eyjafjallajökull plötzlich Grimsvötn, aber die von der Weltregie stets für das Frühjahr vorgesehene Aschewolke legt trotzdem den Flugverkehr lahm. Das Aschemonster, im "Bild"-Photoshopt hergestellt nach Motiven eines Gemäldes von Edvard Munch (Abbildung oben), ist zurück. Dabei hatten die Behörden doch beim letzten Mal eigens die Aschegrenzwerte so angepasst, dass es wieder sicher war, zu fliegen. Vergebens. Die Weltwirtschaft, angeführt von der deutschen Industrie gerade aus einem tiefen Loch gekrochen, fällt nun wieder zurück, Billigflieger heben die Ticketpreise, amerikanische Präsidenten fliehen mit der letzten Maschine nach Hause, Backpacker sitzen fest. Mit Hamburg und Bremen haben diesmal sogar Städte Flughäfen geschlossen, von denen bisher nicht bekannt war, dass sie über welche verfügen.
Das Aschefachmagazin "Bild" hatte es vorhergesagt. Der Staub aus Island, der aus "mineralischen Teilchen und feinsten Gesteinbruchpartikeln" (Bild) besteht, wird noch "zwei bis drei Jahre" brauchen, ehe er zur Erde herabgesunken sein werde, hieß es im letzten Jahr. Auch "Spiegel Online", Fachmagazin für Coverversionen, erklärt damals schon "die langfristigen Folgen der Explosion - und warum alles noch schlimmer kommen könnte". Nun ist es schlimmer. Wie immer.