Die Routine durchbrechen

Achtsamkeit ist en vogue – Achtsamkeit im Trend – Achtsamkeit in Mode.

Zumindest ist es gut, das Thema Achtsamkeit mehr ins Bewusstsein zu bringen.  Es wird dabei oberflächlich suggeriert, dass man da etwas Neues erlernen muss, um so in ein neues Fahrwasser des Lebens zu gelangen.

Besonders abgehoben und Werbewirksam klingen dann Namen wie MBCT oder MBSR. MBCT ist die Bezeichnung für Mindfulness-Based Cognitive Therapy und hinter MBSR Mindfulness-Based Stress Reduction.

Mindfulness bedeutet im engl. Achtsamkeit 

Based bedeutet basierend

Dazu gesellen sich Aussagen wie Cognitive Therapie was bedeutet, dass es eine erkennende, erfahrende Pflege, Heilung oder Dienst ist. Therapie bedeutet Heilkunst.

Stress Reduktion bedeutet, dass Druck oder Anspannung sich zurückziehen.

Zu diesen Begriffen gesellt sich gerne der Begriff Meditation. Meditation bedeutet ganz im Sein zu sein! Ganz präsent zu sein. Ganz im Hier und Jetzt zu sein.

Achtsamkeit ist eine dem Menschen innewohnende Grundfähigkeit, die bei jedem wieder gestärkt werden kann. Es ist der Weg zur natürlichen Lebensweise ohne Fremdsuggestionen. Der Weg zu mehr Lebensqualität. Der Weg aus der Welt der Zweifel, der Probleme hin zur inneren Stabilität. Das Durchschauen der illusionären Welt.

Die Achtsamkeit ist eine Haltung, die allen Meditationen zu Grunde liegt. Keine Meditation kommt also ohne Achtsamkeit aus, jedoch kann man auch ohne zu meditieren achtsam sein. Insofern vermischen sich häufiger die Begrifflichkeiten.

Soweit die wertfreie Begriffsdefinitionen.

Was genau steckt hinter dem Modewort, das Einzug in viele Lebensbereiche genommen hat und als Allzweckwaffe zur Verbesserung der Lebensqualität erscheint?

Den Moment achten ohne zu bewerten. Achtsamkeit bedeutet im Hier und Jetzt zu sein. Angesprochen sind hier die Gedanken, der Mind. Das ist für die meisten Menschen kein Normalzustand. Viele hängen mit ihren Gedanken entweder in der Vergangenheit fest, beschäftigen sich mit Sorgen oder denken über die Zukunft nach. Dieses Denken ist meist von der Hoffnung begleitet, dass sich irgendwann ein zufriedener Zustand einstellen wird. Ein achtsamer Mensch hingegen achtet auf den Moment, ohne ihn jedoch zu bewerten. Das ist der zweite entscheidende Aspekt der Achtsamkeit. Wir neigen dazu, alles permanent zu bewerten. Achtsam sein bedeutet, diese Bewertung sein zu lassen und sich auf das zu konzentrieren, was gerade außerhalb der Gedanken ist. Eine einfache Übung dazu ist, sich auf den Atem zu konzentrieren und dadurch Distanz zu den Gedanken zu schaffen.

Alles ist besser als NICHTS

Jeder Mensch hat viele Möglichkeiten und Wege, sich dem Ziel der Erhöhung der Achtsamkeit zu nähern. Selbst wissenschaftliche Studien nehmen sich diesem Thema.

Das britische Fachmagazin „The Lancet“ hat folgende Informationen veröffentlicht.

Eine Art Meditation schützt Patienten vor einem Rückfall in eine Depression so gut wie Medikamente. Zu diesem Ergebnis kommt eine großangelegte Vergleichsstudie mit 424 Teilnehmern. Während eines zweijährigen Versuchs bekam die eine Hälfte der Probanden, die in der Vergangenheit unter Depressionen gelitten hatten, Antidepressiva. Die andere Hälfte wurde mit der sogenannten Achtsamkeitsbasierenden Kognitive Therapie behandelt (MBCT).

Dabei werden Patienten geschult, negative Gedanken und Gefühle zu erkennen, zu akzeptieren und mit ihnen umzugehen, anstatt in neue Depressionen abzugleiten. Der Studie zufolge gab es bei Patienten, die sich der meditativen Therapie unterzogen hatten eine Rückfallrate von 44 Prozent. Bei den Antidepressiva behandelten Versuchsteilnehmern lag die Rückfallrate bei 47 Prozent.

Die Therapie sei eine „neue Alternative für Millionen Menschen“, erklärte Studienleiter Willem Kuyken von der Universität Oxford. Seinem Angeben zufolge werden ohne jede Behandlung vier von fünf Depressions-Patienten rückfällig. Der Psychologe Roger Mulder erkälte, die Achtsamkeitsbasierte Kognitive Therapie sei eine „wirksame Therapie“ für Patienten, die Antidepressiva nicht vertragen.

So weit so gut die wissenschaftlich ermittelten Ergebnisse.
Klar ist aber auch, dass diese Erkenntnis auf über 2500 jährigem Wissen beruht und mit ein paar neuen Bezeichnungen eine Renaissance erfährt.

Gerne lassen sich Menschen heute von Begrifflichkeiten verleiten. Erfolgs-versprechend ist die Methode dann, wenn sich der Betroffene auf den Coach einlassen kann und sich auch tägliches Üben zu Hause einlässt. Man spricht auch in der Heilkunde von einer Compliance, der Befolgung, der Einhaltung der vorgegebenen oder gemeinsam ausgearbeiteten Richtlinien.

Das ist der Einstieg, der ein Coaching fast unumgänglich macht. Der Coach sollte die Ausgangsbasis des Klienten erkennen, und gemeinsam mit ihm auf das Ziel, die Stärkung der momentanen Achtsamkeit, die Methode bestimmen. Auch das Verständnis, wie Klischees hier den Markt beherrschen, sollte dem Coach bekannt sein. Die tiefe Einsicht zu einer klaren Wahrnehmung, die zu inneren Stabilität und innerem Frieden jedes Einzelnen führt, ist das alles entscheidende.

Die Umsetzung wird dadurch erleichtert und vereinfacht, wenn man wie bei mir, von jeglichem philosophischem- religiösen- und spirituellen Umbau auskommt und das Praktizieren von jeden Teilnehmer selbst überprüfbar wird. Wissen erfahren statt Glauben schenken.

Wie der Beginn und ein Praktizieren sich gestaltet, kannst du hier erfahren.

Wer noch keine Vorstellungen hat, oder den Coach kennenlernen möchte, dem bietet sich jeden Mittwoch die Gelegenheit, in einem Info-Abend erste Einblicke zu gewinnen.

Klar ist auch, dass man Achtsamkeit nicht nur mit Hilfe  von strengen MSBR- oder MBCT -Trainings wieder stärken kann, sonder auch durch einfache Alltagsübungen.

Statt täglich mindestens 30 Minuten zu meditieren, was vielen Menschen – jedenfalls anfangs – sehr schwerfällt, ist es möglich achtsame Momente auf den ganzen Tag zu verteilen.

Ein paar Hinweise dazu:

Die Idee für solche Momente umfassen schon das Aufstehen, bei dem morgendliche Routinen beobachtet werden sollen.

Andere Gelegenheiten, Achtsamkeit in den Alltag zu integrieren, können sein:
•   unter der Dusche auf das wärmende Wasser konzentrieren, anstatt über die To-Do-Liste des Tages nachdenken
•   beim Frühstücken auf den Geschmack des Essens fokussieren – nicht auf den Einkaufszettel
•   auf dem Weg zur Arbeit beim Radfahren die frische Luft wahrnehmen oder in der Bahn bewusst auf die Umgebungsgeräusche achten

Weitere Möglichkeiten, können dann im Coaching gemeinsam gefunden werden. Eines sei unterstrichen: Egal welche Aktivität; Alles ist besser als NICHTS!

Achtsamkeit kann auch bedeuten, Alltägliches aus einer anderen Perspektive zu betrachten und Routinen zu durchbrechen: etwa einen anderen Weg als üblich zu nehmen, Musik zu hören, die man sonst nie hört, oder mit der linken anstatt der rechten Hand zu essen.

Einen schönen Mai

Einen schönen Mai

Einen schönen achtsamen Maibeginn. Die Natur ist sehr Hilfreich und unterstützend. Die Natur ist wie sie ist. Denn, sonst wäre sie anders. Sie kennt nur das Hier und Jetzt.


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