Nicht ohne meine Mutter
Es gibt zahlreiche Beispiele, welche die Rolle der Mutter im Sport verdeutlichen. Interessanterweise sind viele davon negativ geprägt. So zum Beispiel Mutter Yakin, die ihre beiden längst erwachsenen Fussballersöhne Murat und Hakan immer noch auf Schritt und Tritt begleitet und gemäss Kritikern dadurch eine gesunde persönliche Entwicklung der Brüder verhindert haben soll.
Oder Melanie Molitor, die nicht nur Mutter von Martina Hingis ist, sondern auch gleich die Rolle ihrer Trainerin übernahm. Auch dieses Mutter-Tochter-Verhältnis wurde immer wieder kritisiert: zu ehrgeizig sei die Mutter, zu zielstrebig, zu kompromisslos, ja gar zu egoistisch hätte sie das Leben ihrer Tochter ruiniert, um das (ihr eigenes?) Projekt Tennisstar zu realisieren.
Und schaut man ins Ausland denkt man gleich an Judy Murray, die bei allen Tennisspielen ihres Sohnes Andy mit verbissener Miene auf der Tribüne sitzt. In diesem Fall scheint das Mutter-Sohn-Verhältnis auch tatsächlich etwas angeschlagen, denn Andy Murray soll unlängst öffentlich gestanden haben, dass ihm „regelrecht das Kotzen komme, wenn seine Mutter mit seinen Rivalen flirte“. Zeichen eines oedipalen Komplexes?
Chauffeuse, Köchin und Motivationstrainerin
Mütter tun jedenfalls alles dafür, das Leben ihrer Kinder zum Besten zu gestalten. Auch wenns um Sport geht: sie sind es, welche die Kinder ins Training und zu Sportanlässen fahren, vor Ort geduldig die Zeit totschlagen, bis sie wieder nach Hause kehren können, um gesunde Sportlermahlzeiten auf den Tisch zu zaubern, schmutzige Sportkleider zu waschen oder Blessuren zu pflegen. Sie unterstützen das Bestreben des Kindes und loben insbesondere dessen Fleiss und nicht das konkrete Ergebnis. Liebevoll spornen sie das Kind zur Bestleistung an und trösten es im Moment der Niederlage, im Wissen, dass auch diese Erfahrung ein wichtiger Teil des Lernprozesses ist.
Im Dienste der Gesellschaft
Das oftmals kritisierte unermüdliche sportliche Engagement von Müttern bildet die Basis des Jugendsports und dient dem Leistungssport als wichtige Stütze. Dies hat auch der US-Riese Procter & Gamble erkannt und startete an der Olympiade in London die weltweite Kampagne „Thank You, Mom“. Die ins Leben gerufene Bewegung dankt Müttern überall auf der Welt für ihr Engagement in den Jugendsport. Die Kampagne hat sich zum Ziel gesetzt mehrere Millionen US-Dollar für den Jugendsport und zur Verbesserung des täglichen Lebens von Müttern rund um den Globus zu sammeln. Denn: Durch die Unterstützung von Sportlermüttern wird den Athleten ganz direkt geholfen!
Wie erlebt Ihr die Rolle von Müttern im Sport?
Dieser Beitrag ist auch auf dem wir eltern-Blog erschienen!
Link zum Film “Thank you, Mom”