Die Rivalin

Die Rivalin

| Die Rivalin |  Michael Robotham | Goldmann, 2017 |  978-3442314096 | 14,99 € | 

Das Cover führt Euch zum Buch!

Die Rivalin

Agatha, Ende dreißig, Aushilfskraft in einem Supermarkt und aus ärmlichen Verhältnissen, weiß genau, wie ihr perfektes Leben aussieht. Es ist das einer anderen: das der attraktiven Meghan, deren Ehemann ein erfolgreicher Fernsehmoderator ist und die sich im Londoner Stadthaus um ihre zwei Kinder kümmert. Meghan, die jeden Tag grußlos an Agatha vorbeiläuft. Und die nichts spürt von ihren begehrlichen Blicken. Dabei verbindet die beiden Frauen mehr, als sie ahnen. Denn sie beide haben dunkle Geheimnisse, in beider Leben lauern Neid und Gewalt. Und als Agatha nicht mehr nur zuschauen will, gerät alles völlig außer Kontrolle …

Die Rivalin

Zwei Frauen, zwei Träume und sie sind sich beide sicher, dass das Leben anderer besser ist. So schnell ist der neue Michael Robotham eigentlich zusammen gefasst. Nun könnte ich mich zurücklehnen und die Rezension abhaken. Mache ich natürlich nicht, denn wenn ich richtig überlege, gibt es doch ein paar Dinge, die sagen kann.

Der Leser begleitet zwei Leben: Agathas und Meghans. Es gibt die Möglichkeit sich zu entscheiden: mit welcher Frau, kannst du dich besser identifizieren? Oder welches Leben sagt Dir mehr zu?

Wir kennen es alle: neidisch Blicke auf Dinge, die andere erleben oder besitzen. Meist sind wir mit dem, was wir haben, unzufrieden. So geht es auch Agatha. Und auf den ersten Blick hat man viel Mitleid mit ihr. Das ist der Knackpunkt des Romans, denn Robotham spielt mit unseren Gefühlen. Sind wir neidisch auf Meghan, die zwei Kinder hat, schwanger ist und einen Moderator als man hat? Bemitleiden wir Agatha, die „nur“ in einem Supermarkt arbeitet?

Bevor ich mir wirklich sicher war, was ich davon halten soll, wird klar, dass Agatha ein Problem hat. Sie kann keine Kinder bekommen und steigert sich in gewisse Dinge sehr hinein. Schon habe ich wieder Mitleid, denn wer einen Kinderwunsch hegt und ihn nicht erfüllen kann, muss schweren Herzens damit klarkommen. Immer abwechselnd begleiten wir Agatha oder Meghan. Während Meghan ehe mit zwischenmenschlichen Problemen, wie Lügen, Streits und Stress zu tun hat, kämpft Aga mit ihrem Leben.

Beide Seiten sind ausführlich beschrieben, jedes Gefühl wird von Agatha und Meghan selbst beschrieben und gleichzeitig empfunden. Was als Thriller betitelt ist, ist eher ein Psychogramm, denn mir fehlen die Thrillerelemente. Zwar kommt es zu einem Verbrechen und einigen kriminellen Handlungen, aber es gibt zum Beispiel keine richtige Polizeiermittlung.

Ich brauchte ungefähr 150 Seiten, um mich mit dem zufriedenzugeben, was Robotham mir anbot. Ein Psychogramm, ein sehr ausgefeiltes, aber auch langatmiges. Am meisten geärgert hat mich wohl, die Erkenntnis, dass die Polizei lange nichts macht bzw. wir nicht wissen, was sie tut. Dann kommt sie auf den richtigen Pfad zurück, der wir erfahren nicht gänzlich wie es dazu gekommen ist.

Am Ende steht die Frage im Raum, ob es richtig ist, ein Verbrechen zu begehen, wenn es die einzige Möglichkeit ist, die man selbst sieht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich zu solchen Maßnahmen greifen könnte, aber wenn man so verzweifelt ist, ist es vielleicht nur ein Wimpernschlag, der uns davon abhält.

Die Rivalin


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