In der Ausgabe vom 16.07.2011 titelte unter “Kompakt” (B3) die Rheinische Post:
“Ganztagsausbau: Bis zu 460 000 Mütter könnten arbeiten”.
Wiedergegeben wurden die Ergebnisse einer Studie aus dem Institut Zukunft für Arbeit (IZA). Dass die Rheinische Post insbesondere Studien aus dem neoliberalen Umfeld zitiert, wundert nicht weiter; es geht ja auch darum, die Ideologie der Machterhaltung der Eliten aufrecht zu erhalten und ständig zu verbreiten.
Kritiker vergleichen das Institut Zukunft der Arbeit mit der neoliberalen Bertelsmann-Gruppe! Unter “mein-parteibuch.com” wird folgendes angemerkt:
Dem Institut wird, ähnlich wie den zuvor genannten Stiftungen und Initiativen, vorgeworfen in ihren Studien die Daten bisweilen methodisch unzulässig zu interpretieren beziehungsweise Studien und wissenschaftliche Publikationen gezielt auf eine neoliberale politische Zielsetzung und Zielwirkung zu erstellen. Dieser rote Faden zieht sich durch alle Publikationen des Instituts.
Einige der vom IZA vorgebrachten Reformvorschläge für den deutschen Arbeitsmarkt werden nicht nur in Politik und Öffentlichkeit, sondern auch unter Wirtschafts-wissenschaftlern kontrovers diskutiert. Dazu zählt beispielsweise das Workfare-Konzept als Alternative zum Kombilohn-Modell, Arbeitslosen-Auktion, die Ablehnung der flächendeckenden Einführung von Mindestlöhnen, aber auch die Lockerung des Kündigungsschutzes und die Anhebung des Renteneintrittsalters. Darüber hinaus fordert das IZA eine stärkere Berücksichtigung ökonomischer Aspekte im Zuwanderungsgesetz. All dies sind klassische Bestandteile der neoliberalen Agenda und der Wunschzettel der Arbeitgeberverbände.
Betrachtet man vor diesem Hintergrund die “Behauptung”, dass 460 Tsd. Mütter arbeiten könnten, ist Vorsicht geboten. Die vom IZA vorgetragene Forderung, die “Ganztagesbetreuung für Kinder zwischen 6 und 11 Jahren” auszubauen, soll den Unternehmen billige Arbeitskräfte zuführen. Denn bereits “hochbezahlte” MÜTTER konnten sich schon immer eine “Tagesmutter” leisten! Damit wird deutlich, worum es in Wirklichkeit geht. Den neoliberalen Gierigen und Abzockern sollen billige und billigste Arbeitskräfte, auch aus dem Hartz-IV-Umfeld, zugewiesen werden.
Die Benutzung des Begriffes “Mutter” in dem Artikel erscheint bei näherer Betrachtung eher als euphemistisch. Nach einer EU-Verordnung soll der Begriff “Mutter” durch den Begriff “Frau im Haushalt” ersetzt werden; die Gender-Politik schwingt zumindest ansatzweise in dem Kompakt-Artikel durch, weil offenbar mit dem Ausbau der Ganztagesbetreuung eine halbe Million “Mütter” zu Gunsten der Besetzung von “Billig-Jobs” abgeschafft werden sollen!
Denn die neoliberale IZA-Ideologie will die “Mütter” abschaffen, weil nach der Überzeugung der “befangenen Wissenschaftler” nur die Ganztagesbetreuung die “Chancengleichheit” bei der Bildung sicherstellen würde. Selbstverständlich wird bei dieser Betrachtung ausgeblendet, ob nicht alleine die konsequente Bekämpfung der “Armut” und damit der Verbesserung der Bildungschancen für alle Schichten und die Abschaffung des 3-gliedrigen Schulsystems in Deutschland ähnliche Effekte zeitigen würde.
Aber auf solche “Ideen” werden sich die neoliberalen Ideologen mit dem Anschein der “Wissenschaftlichkeit” nicht einlassen. Zu erwähnen in diesem Zusammenhang ist, dass Prof. Dr. Rudolf Hickel (Universität Bremen) bereits vor Jahren beklagte, dass die überwiegende Zahl der Lehrstühle an Universitäten mit den Vertretern der neoliberalen Glaubensrichtung (sinngemäße Wiedergabe) durchsetzt sind. Auch die Besetzung von Lehrstühlen ist eine wesentliche Machtfrage bei der Aufrechterhaltung der neoliberalen Politik.
Bedauert wird in der IGZ-Studie, dass sich das bisherige Angebot der “Ganztagesbetreuung” auf die Betreuung von Kleinkindern konzentriert. Und schließlich wird darauf hingewiesen, dass sich die Ausdehnung der Ganztagesbetreuung auf Kinder zwischen 6 und 11 Jahren mit einem Aufwand von 1 Mrd. Euro rechnet, weil durch das höhere “Steueraufkommen” die “laufenden Kosten” gedeckt werden würden.
Anscheinend ist in Vergessenheit geraten oder es “gilt” anscheinend nicht mehr, dass insbesondere Kleinkinder die intensive Zuwendung der Eltern benötigten und dies noch vor Jahren von Experten ausdrücklich hervorgehoben wurde. Das scheint offensichtlich keine Rolle mehr zu spielen, auch weil man die “Gender-Erziehung” klammheimlich intensivieren will. Die Zuwendung der Eltern soll weitgehend durch “staatliche Erziehungseinrichtungen” ersetzt werden. Was das für die Psyche und die Entwicklung der Kinder bedeutet, wird in der öffentlichen Diskussion kaum thematisiert. Beinahe unbemerkt wurde die einstige “DDR-Ideologie” der “staatlichen Erziehung” von der neoliberalen Ideologie übernommen!
Dass jetzt allerdings mehr der PROFIT bzw. die Aufrechterhaltung der Umverteilung von unten nach oben Vater der Politik ist, kann nicht von der Hand gewiesen werden.
Keine guten Aussichten für die Kinder dieser Gesellschaft. Offensichtlich soll die FAMILIE auf Sicht vollständig abgeschafft werden. Besonders raffiniert ist es, wenn zwar der Begriff noch in Gebrauch ist, allerdings die INHALTE beinahe unbemerkt nach und nach aufgelöst werden. Es gehört inzwischen zum neoliberalen Selbstverständnis, dass nur eine kleine Schicht von Eliten und gut verdienenden Angestellten es sich leisten können, dass ein Elternteil die Kinder selbst betreut.
Nach der neoliberalen Ideologie ist der Mensch für die WIRTSCHAFT da; er soll gefälligst für das Erarbeiten der Einnahmen der “leistungslosen Schichten” (Finanzwelt, Spekulanten, …) sorgen und sich mit einem möglichst geringen Salär arrangieren.
Dass die WIRTSCHAFT selbstverständlich für die Menschen da sein soll, so wie es die Urväter des Neoliberalismus (Mises, Hayek, …) noch predigten, ist aus heutiger Sicht geradezu Teufelszeug oder gar Kommunismus.
Aber da sollte sich niemand beirren lassen. Die soziale Marktwirtschaft des Grundgesetzes hat mit der seit Jahren verfolgten neoliberalen Ideologie der Taugenichtse aus der UNION und der FDP und Teilen der SPD wenig gemein.
Eine Rückkehr zu einer Gesellschaft, die insbesondere die Kinder vor solchen Entwicklungen mit den skizzierten unübersehbaren Konsequenzen (Stichwort: Psyche der Kinder, Schäden w/ mangelnder Zuwendung) schützt, kann nur durch die Wähler erzwungen werden.
Deshalb gilt nach wie vor:
Jede andere Regierungskoalition wäre ein Segen für Deutschland und Europa und die Zukunft der Kinder.
Wählt die neoliberale Ideologie der UNION und der FDP konsequent in den Kommunen, den Ländern und im Bundesparlament ab.
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