Die Reue macht den Unterschied

Erstellt am 11. Dezember 2012 von Andramas

Die Reue ist das zentrale Element orthodoxen Glaubens.

Der orthodoxe Gott liebt reuige Sünder. (So glaubt man ostwärts von Polen.) Nur derjenige ist IHM willkommen, der sich zu seinen Taten bekennt. Wer nichts zu bereuen hat, ist daher nicht so gern gesehen. Doch DAMIT MAN REUEN KANN, MUSS MAN ERST EINMAL SÜNDIGEN.

Was im Übrigen das zentrale Argument Rasputins gewesen sein soll, um die feinen Damen der Petersburger Gesellschaft ins Bett zu kriegen.

“Lasst uns endlich sündigen, damit wir anschließend etwas zu reuen haben!”

Бог простит – Gott wird mir vergeben.

Witzig in dem Zusammenhang die Notiz des kleinen Alexej:

“So sehr wünschte ich mir ein Fahrrad, dass ich täglich dafür betete. Aber nichts geschah. Da fragte ich den Popen, wieso meine inbrünstigen Gebete nicht erhört werden und erfuhr, dass ER für solchen Krimskrams nicht zuständig sei.

Später lernte ich, wie Gott funktioniert.

So klaute ich mir ein Fahrrad und bat IHN hinterher um Vergebung.”

Hypothese: Wahrscheinlich gibt es Nachwirkungen von solcher Art Interpretation, insbesondere nach 1.000 Jahren Praxis. So könnte es sein, dass sich ein russischer Atheist von einem deutschen Atheisten durch die Bereitschaft zur Grenzüberschreitung unterscheidet.

“Irgendwer, wird es dir irgendwann vergeben.”

Material für eine Feldstudie.