Von Stefan Sasse
In der neulich zum Linksradikalismus konvertierten FAZ darf Michael Naumann in einem Gastkommentar erklären, dass die Linken (die er mit der Agenda-SPD gleichsetzt) die Finanzkrise auch nicht hätte kommen sehen. Zum Beweis listet er ausschweifend die Untaten der Schröderregierung auf. Nichts Neues soweit was die Fakten anbelangt, interessant ist eigentlich nur, dass Naumann diese plötzlich mit der Verve heiliger Empörung vorträgt und zum Beweis dafür nimmt, dass niemand das Ganze hätte kommen sehen. Außer ihm, vermutlich, denn kritische Worte zu seiner eigenen Rolle als Poster-Boy des Agendaflügels 2008 finden sich erwartungsgemäß nicht. Wahrscheinlich würde Naumann den Gedanken empört von sich weisen. Man kann sich darüber ärgern, wie Fefe das tut, aber eigentlich ist es ein gutes Zeichen, wie eilig die Ratten es haben das sinkende Schiff zu verlassen und wie sie ihre früheren Glaubenssätze fallen lassen als wären es heiße Kartoffeln. Es ist ein bisschen eklig, sie dabei zu beobachten, zugegeben, aber das muss man eben in Kauf nehmen.
Was Naumann und Konsorten da abziehen ist natürlich reine Geschichtsklitterei. Es ist die typische Mischung aus "Wir haben das doch nicht gewusst" und "eigentlich waren wir schon immer im Widerstand, zumindest geistig", die sich immer nach großen Zusammenbrüchen findet. Thomas Straubhaar und Hans-Werner Sinn legen gerade glänzend einen ähnlichen Eiertanz auf das Parkett, und weil die Mitschuld sich so ganzheitlich durch den deutschen Blätterwald zieht ist es auch wenig verwunderlich, dass sie damit durchkommen. Das ist ärgerlich, gewiss, aber wahrscheinlich kaum vermeidlich. Nach dem Zusammenbruch der DDR waren auch alle Widerstandskämpfer, ob sie früher mal FDJ-Positionen bekleidet haben oder nicht. Meistens waren sie ja nur aktiv, um das System von innen heraus zu reformieren, ist ja klar. Da ist einem ein Ackermann schon fast lieber; der ist wenigstens konsequent ein Arschloch.
Vermutlich ist es aber unvermeidbar, dass diese Heuchelei durchkommt. Eine Reform der Gesellschaft und des Finanzsektors ist undenkbar ohne einen breiten Konsens, gerade auch unter den Entscheidungseliten, die leider Gottes immer noch an Ort und Stelle sitzen. Wenn man die aber in die Fundamentalopposition treibt, ändert sich gar nichts, weil man die Einsätze so hoch treibt, dass sie auf Gedeih und Verderb den status quo erhalten wollen. Lachen wir also lieber über die armseligen Charaktere derer, die gerade mit dem Gestus des "Ich hatte schon immer Recht" ihre Kehrtwenden hinlegen, wissen dass "die Linke" es tatsächlich schon vorher gewusst hat und lassen sie davon kommen. Eine echte Alternative dazu gibt es kaum, und wenn das Ergebnis stimmt bin ich gewillt es zuzulassen. Es ist ein Opfer, das wir leider bringen müssen.
In der neulich zum Linksradikalismus konvertierten FAZ darf Michael Naumann in einem Gastkommentar erklären, dass die Linken (die er mit der Agenda-SPD gleichsetzt) die Finanzkrise auch nicht hätte kommen sehen. Zum Beweis listet er ausschweifend die Untaten der Schröderregierung auf. Nichts Neues soweit was die Fakten anbelangt, interessant ist eigentlich nur, dass Naumann diese plötzlich mit der Verve heiliger Empörung vorträgt und zum Beweis dafür nimmt, dass niemand das Ganze hätte kommen sehen. Außer ihm, vermutlich, denn kritische Worte zu seiner eigenen Rolle als Poster-Boy des Agendaflügels 2008 finden sich erwartungsgemäß nicht. Wahrscheinlich würde Naumann den Gedanken empört von sich weisen. Man kann sich darüber ärgern, wie Fefe das tut, aber eigentlich ist es ein gutes Zeichen, wie eilig die Ratten es haben das sinkende Schiff zu verlassen und wie sie ihre früheren Glaubenssätze fallen lassen als wären es heiße Kartoffeln. Es ist ein bisschen eklig, sie dabei zu beobachten, zugegeben, aber das muss man eben in Kauf nehmen.
Was Naumann und Konsorten da abziehen ist natürlich reine Geschichtsklitterei. Es ist die typische Mischung aus "Wir haben das doch nicht gewusst" und "eigentlich waren wir schon immer im Widerstand, zumindest geistig", die sich immer nach großen Zusammenbrüchen findet. Thomas Straubhaar und Hans-Werner Sinn legen gerade glänzend einen ähnlichen Eiertanz auf das Parkett, und weil die Mitschuld sich so ganzheitlich durch den deutschen Blätterwald zieht ist es auch wenig verwunderlich, dass sie damit durchkommen. Das ist ärgerlich, gewiss, aber wahrscheinlich kaum vermeidlich. Nach dem Zusammenbruch der DDR waren auch alle Widerstandskämpfer, ob sie früher mal FDJ-Positionen bekleidet haben oder nicht. Meistens waren sie ja nur aktiv, um das System von innen heraus zu reformieren, ist ja klar. Da ist einem ein Ackermann schon fast lieber; der ist wenigstens konsequent ein Arschloch.
Vermutlich ist es aber unvermeidbar, dass diese Heuchelei durchkommt. Eine Reform der Gesellschaft und des Finanzsektors ist undenkbar ohne einen breiten Konsens, gerade auch unter den Entscheidungseliten, die leider Gottes immer noch an Ort und Stelle sitzen. Wenn man die aber in die Fundamentalopposition treibt, ändert sich gar nichts, weil man die Einsätze so hoch treibt, dass sie auf Gedeih und Verderb den status quo erhalten wollen. Lachen wir also lieber über die armseligen Charaktere derer, die gerade mit dem Gestus des "Ich hatte schon immer Recht" ihre Kehrtwenden hinlegen, wissen dass "die Linke" es tatsächlich schon vorher gewusst hat und lassen sie davon kommen. Eine echte Alternative dazu gibt es kaum, und wenn das Ergebnis stimmt bin ich gewillt es zuzulassen. Es ist ein Opfer, das wir leider bringen müssen.