Die Rätsel der Sphinx (1/4)

Die gigantische Skulptur am Eingang der Nekropole von Gizeh zählt zu den geheimnisvollsten Hinterlassenschaften der alten Ägypter. Die drei Pyramiden von Gizeh symbolisieren den Ruhm des altägyptischen Reiches, aber die große Sphinx, dieser riesige liegende Löwe mit Menschenkopf am Eingang der berühmtesten Nekropole der Welt, steht für das geheimnisvolle Ägypten.

Seit mehr als 45 Jahrhunderten beflügelt das gigantische Standbild die Fantasie von Dichtern und Reisenden. Die Ägypter dokumentierten viele Details ihrer Geschichte schriftlich in Hieroglyphen. Um so erstaunlicher ist es, dass keine der bislang gefundenen Inschriften aus der Zeit des altägyptischen Reiches die Sphinx von Gizeh erwähnt.

Bis heute gibt die berühmteste und größte Attraktion Ägyptens zahlreiche Rätsel auf: Wer hat sie wie und warum erbaut? Ist das geheimnisvolle Gesicht, dessen Blick Jahrtausende zu überblicken scheint, das Gesicht eines Menschen oder eines Gottes? Und was bedeutet der Menschenkopf auf dem Löwenkörper?

Zahi Hawass und Mark Lehner, beide Nachkommen berühmter Archäologen und selbst weltbekannte Vertreter ihrer Zunft, haben in den letzten 30 Jahren am Fuße der Sphinx gelebt, um deren Geheimnisse zu lüften und das Kunstwerk vor der natürlichen und schadstoffbedingten Erosion zu bewahren. Die archäologische Leidenschaft der beiden Gelehrten hat zu Entdeckungen geführt, die das Wissen um das älteste der monumentalen Standbilder der Welt von Grund auf verändern wird.

Zu Wort kommen neben Zahi Hawass, Generalsekretär der ägyptischen Altertumsverwaltung, und Mark Lehner, Leiter der Ancient Egypt Research Associates und Lehrbeauftragter für ägyptische Archäologie am Orientinstitut und am Semitic Museum der Harvard-Universität, Christiane Zivie-Coche. Sie ist Leiterin des Centre Wladimir Golenischeff pour la Religion de l’ Egypte ancienne (IDE) an der École des Hautes Études in Paris. Die Sphinx-Spezialistin hat mehrere Bücher zu diesem Thema veröffentlicht.

Rainer Stadelmann ist emeritierter Professor der Universität Heidelberg und war Leiter des Deutschen Archäologischen Instituts Kairo. Jahrzehntelang hat er an Grabungen in Ägypten teilgenommen. Von ihm stammen zahlreiche Veröffentlichungen über das alte Reich Ägyptens und die Großen Pyramiden von Gizeh.

Günter Dreyer, Ägyptologe am Deutschen Archäologischen Institut, hat viele Jahre lang an Grabungen in Abydos teilgenommen, und Richard Lebeau arbeitet als Ägyptologe und Religionshistoriker in Paris.


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