Inhalt
In Sorieska munkelt man seit Generationen, dass ein grauenvoller Fluch auf dem Königshaus liegt, welches seit ewigen Zeiten verborgen in ihrem Schloss lebt. Kein Mensch hat Jahrzehnte lang auch nur ein einziges Mitglied der königlichen Familie gesehen. Die Raben, welche auf den Zinnen des Schlosses sitzen, verstärken die dunklen Geschichten noch, denn sie wirken wie unheilvolle Boten des Bösen.
Majas bester Freund Elejas ist vor einem Jahr durch die Tore des Schlosses getreten und wurde seitdem nicht mehr gesehen. Ebenso lange ist das Feenblut in dem jungen Mädchen erwacht, welches ihr des nachts zuflüstert, dass ihm etwas geschehen sein muss.
Entgegen dem Willen ihres Vaters macht Maja sich auf, um nach ihrem Freund zu suchen und erkundet, begleitet von einem sprechenden Raben, das Schloss und die Geheimnisse, welche sich darin verbergen. Gleichzeitig gerät sie immter tiefer in die Gefahr, welche nicht nur im Schloss lauert, sondern auch hinter den Spiegeln.
Ein Buch voller Geheimnisse, Magie und einem Fluch, der gebrochen werden muss.
Über die Leserunde von LovelyBooks bin ich auf das Buch aufmerksam geworden und habe mich seit längerem mal wieder bei einer Leserunde beworben. Glücklicherweise habe ich ein Exemplar gewonnen und konnte beinahe direkt starten, um das Buch zu lesen und in die geheimnisvolle Welt von Sorieska eintauchen.
Der Einstieg in die Geschichte ist mir super leicht gefallen. Der Schreibstil ist klasse und die Autorin schafft es wunderbar eine dunkle und mystische Stimmung in den ersten Kapiteln aufrecht zu erhalten. Der Fluch, welcher anscheinend auf dem Königshaus lastet, ist so allgegenwärtig wie die Magie, welche vor allem in Form von Feen in diesem Buch vorkommt.Die Atmosphäre zieht sich durch das gesamte Buch hindurch, es hat mir zwar keine Gänsehaut bereitet, dennoch fand ich es sehr passend gewählt, dass das Buch eher eine bedrücktere Stimmung vermittelt hat. Alles andere hätte weder zu einem verwunschenen Königshaus gepasst, noch zu den Raben, die überall auftauchen. Der Autorin ist es dennoch wunderbar gelungen immer einen Funken Licht aufscheinen zu lassen, der nicht nur die Protagonisten hoffen lässt, sondern auch den Leser.
Maja ist mir sofort sympathisch gewesen. Die junge Frau musste früh lernen auf eigenen Beinen zu stehen, gleichzeitig wird sie von ihrem Vater gehütet wie ein Schatz, denn sie ist alles, was ihm noch geblieben ist. Maja jedoch ist kein Mensch, der sich gerne einsperren lässt und die Sehnsucht nach der Welt und dem, was dort auf sie warten könnte, wächst von Tag zu Tag.
Als dann ihr Freund Elejas nicht vom Schloss zurückkehrt und die Träume beginnen, die ihr klar machen, dass er ihre Hilfe braucht, bestärken sie darin, ihr zu Hause zu verlassen. Gegen den Willen ihres Vaters begibt sie sich ins Schloss und dort muss sie ihre Standhaftigkeit erst noch unter Beweis stellen.
Was mir an Maja am besten gefallen hat ist, dass sie sich nicht beirren lassen hat und niemals die Hoffnung auf ein Gutes Ende verloren hat. Sie kämpft für das, was ihr wichtig ist und egal welche Hindernisse sich ihr in den Weg stellen, sie lässt sich nicht aufhalten.
Die Liebesgeschichte, welche nach und nach aufgebaut wird, ist ebenfalls wunderbar. Es ist keine Liebe auf den ersten Blick, es ist nur sehr wenig Klischeehaft und es ist eben doch wie im Märchen. Das hat mir super gefallen. Es hat zu den Charakteren gepasst und somit mir als Leserin sehr viel Spaß gemacht mitzuerleben.
In der Geschichte gibt es zwei Antagonisten, auf die ich hier in der Rezension wegen der Spoilergefahr nicht näher eingehen möchte. Aber ich will anmerken, dass beide mein Interesse geweckt haben, weil sie nicht einfach nur böse sind, damit man einen Bösewicht hat. Sie haben beide ihre Gründe für die Art, wie sie mit ihren Mitmenschen umgehen. Sei es Verzweiflung, Enttäuschung, verletzte Gefühle, Wut oder auch Rache. Es gibt viele Facetten aus denen diese Antagonisten geformt sind und aufzeigen, dass es eben nicht nur schwarz und weiß gibt, sondern unglaublich viele Grautöne, denen man ebenso Aufmerksamkeit schenken sollte.
Allerdings blieb vor allem die Namensgeberin des Buches blass. Ich hätte sehr viel lieber mehr über sie erfahren und all ihre Geheimnisse ergründet. Es gab zwar einige Kapitel aus ihrer Sicht zu lesen, trotzdem hat es für mich nicht ganz ausgereicht, um komplett schlau aus dem zu werden, was sie umgetrieben hat.
Die Handlung im Allgemeinen hat mir gut gefallen, es gab Höhen und Tiefen und der Schreibstil war sehr gut. Dennoch haben mir die Überraschungen gefehlt. Es war alles sehr deutlich abzusehen, ich konnte erkennen, wohin es laufen wird und auch das Ende war für mich nicht gerade überraschend.
Trotzdem hat es mir gefallen, denn das Ende hat einfach zu der Geschichte gepasst.
Fazit
„Die Rabenkönigin“ ist ein Buch mit sehr viel Magie, Flüchen und Feen ohne Gnade. Ich mochte es sehr gerne, denn der Schreibstil ist ansprechend und die Atmosphäre wunderbar düster und voller Schatten. Allerdings blieb vor allem die Namensgeberin in meinen Augen zu blass, obwohl mir die restlichen Charaktere gut gefallen haben, hätte ich mir dort mehr Tiefe gewünscht. Es gab für mich außerdem kaum Überraschungen in dem Buch, da ich mir beinahe alles vorher denken konnte, was etwas die Spannung genommen hat. Trotzdem hat das Buch mir im Großen und Ganzen gut gefallen.