Die Queen zu Besuch in Deutschland: Eine Aussöhnung lehnt sie nachwievor ab

Erstellt am 24. Juni 2015 von Lux
Ich rede von der Demokratie als von etwas Kommendem. Das, was schon jetzt so heißt, unterscheidet sich von den älteren Regierungsformen allein dadurch, dass es mit neuen Pferden fährt: Die Straßen sind noch die alten, und die Räder sind auch noch die alten.Friedrich Nietzsche (1844-1900)
Foto: AFP, Ehrenspalier, Ehrensalut und roter Teppich für die englische Superdemokratin und ihren Mann
Wie demokratisch gesinnt die deutsche Regierung, gewisse Medienvertreter und der Beifall klatschende Plebs wirklich sind, lässt sich bestens an deren Verhalten erkennen, wenn der Erbadel Jubiläen, Geburtstage oder Hochzeiten feiert, zu Besuch kommt oder eben verstirbt.
Wie kleine Kinder unter'm Weihnachtsbaum kriegen sie sich nicht mehr ein vor Freude. All diejenigen, die sich stets und ständig auf "unsere Demokratie" berufen, scheinen noch immer nicht zu begreifen, was es zu überwinden galt, um der Gesellschaft wenigstens die demokratischen Züge von heute verpassen zu können.

Auch bei ihrem fünften Besuch der Bundesrepublik wird die Königin von England nicht nach Dresden reisen, um dort hochoffiziell und symbolisch um Entschuldigung für die englischen Kriegsverbrechen zu bitten.
Als ob England den Krieg gegen Deutschland wegen der Lager wie Bergen-Belsen geführt hatte, wird die englische Königin bei ihrem diesjährigen Besuch anstatt nach Dresden nach Bergen-Belsen reisen. Eine Reise, deren symbolische Aussage als das gewertet werden sollte, was sie ist.
Man hat die Deutschen entweder an der Gurgel oder zu Füßen.Winston Leonard Spencer-Churchill (1874-1965), Churchill diente als Getreuer dieser Königin
Kurze Anekdote am Rande: Bei ihrem letzten Besuch im Jahre 2004 hatte die englische Monarchin zunächst vor, Dresden zu besuchen, doch wurde dieser Besuch kurzfristig abgesagt.
Ich kenne einen Mann, der war gemeinsam mit seiner Mutter und vier weiteren betagten Damen, die allesamt als Kinder den Massenmord von Dresden miterleben mussten, in einem gemieteten Kleinbus nach Dresden gereist. Die fünf Frauen, allesamt Fans der Queen of British Empire, erhofften sich, aus dem Munde der Königin eben besagte Bitte um Entschuldigung zu vernehmen, um innerlich mit den leidvollen Erfahrungen aus der Kindheit abschließen zu können. Voller Enttäuschung fuhren sie damals wieder heim.
An einer wenigstens symbolischen Aussöhnung mit Deutschland ist das englische Königshaus offensichtlich noch immer nicht interessiert.