Die Privatisierung von Sozialleistungen - Ein Kommentar

Von Aristo
Interessanter Kommentar.
Auf diesen Beitrag erreichte mich folgende Email, die ich mit Erlaubnis des Absenders veröffentlichen darf.
Hallo, ich arbeite seit zwei Jahren bei einer Tafel ehrenamtlich, bin selber Kunde und kann ihren Eindruck bestätigen. Hier wird der Anspruch auf ein Menschrecht kanalisiert und in eine "vermeintliche Hilfe", auf die aber niemand einen Rechtsanspruch hat, umewandelt. Bei uns wollte das Sozialamt sogar den Beziehern der Spenden das ALG II entsprechend kürzen, eben um die Lebensmittelanteile. Das wurde aber (vorerst) abgewehrt. Die Mitarbeiter können den Kunden ihre Kundenkarten entziehen, dann kriegen diese keine Lebensmittel mehr. Ob das gerechtfertigt ist oder nicht sei dahingestellt. Die Tafel ist keine Hilfe, sondern ein Almosen. Betrachtet man nun die Option, das ein stramm durchorganisierter Verein mit Millionen registrierten Kunden  eine eigene Macht darstellt, und die derzeitige Bundesregierung die ehrenamtlichen Tätigkeiten in die eigenen hand dirigieren will, dann werden die zukunftigen Menschen kein recht mehr auf Lebensmittel haben, sondern ridoros von den Almosen (Abfällen) einer regierungsgesteuerten Aballverwertungsmafia abhängen.
Für die Lieferanten ist dies ein gutes Geschäft, da der Biomüll teuer zu entsorgen ist. Darüber machen LIDL, REWE und Co mit diesem Social Washing ein riesen Geschäft. LIDL z.B. sammelt am Pfandautomaten das Rückgeld für die Tafeln. Niemand kontrolliert wieviel Geld wo in welche Kanäle fliesst, oder wie es verwendet wird, oder was mit den Zinsen passiert solange das Geld bei den Discountern "heruml liegt". Alleine LIDL hat 2009 1 MIllionen an Bargeld eingesammelt und macht damit ganzseitig Werbung. Hilfe in der Not ist immer gut, aber diese Hilfe darf nicht zur Abhängigkeit und Entmenschlichung durch Komerz führen.
 
Sie dürfen diesen Kommentar gerne anonym veröffentlichen.

Vielen Dank für diese Zusendung. Haben Sie eine Meinung zu diesem Thema?
news at excusado.net