OK, na gut! Gemäß allgemeiner Ansicht ist Fulcrum also doch Ashoka Tano. Diese allgemeine Ansicht wird zudem noch dadurch gestützt, dass die Dame, die in der französischen Fassung von Clone Wars Anakins Palawan ihre Stimme lieh vor Kurzem erklärte, dass sie Texte für einen Fulcrum “alias Ashoka Tano” aufgenommen hat (und sich damit wohl nun sicher einen neuen Job wird suchen müssen).
So interessant es sicher auch sein wird zu sehen, wie sich die junge Togruta in den vergangenen 14 Jahren entwickelt und verändert (und damit nicht zuletzt auch die endgültige Bestätigung zu erlangen, dass sie Order 66 und die danach erfolgte Jedi Säuberung überlebt hat), so hätte ich es aus Sicht der gesamten Saga für die bessere Lösung gehalten, wenn sich Leia hinter Heras mysteriösem Informanten verborgen hätte.
Und da “Jedi Resolve” als Folge relativ unspektakulär war, werden wir uns im Folgenden großteils Fulcrum widmen.
In der Abschlussfolge der ersten Staffel wird also nicht nur die Identität von Fulcrum enthüllt (sofern man jetzt noch überhaupt von “Enthüllung” sprechen kann), sondern gerüchteweise auch eine der Hauptfiguren die Serie für immer verlassen. Ich lehne mich hier jetzt mal aus dem Fenster und behaupte, dass dies nicht Darth Vader sein wird (ist aber mehr eine Vermutung). Etwas überrascht bin ich jedoch darüber, dass man Fulcrums Identität jetzt schon enthüllt, denn ich hätte erwartet, dass dies erst ziemlich gegen Ende der Serie passieren wird (wenn überhaupt). Möglicherweise ist die “Lebensspanne” von “Rebels” ja doch kürzer als wir annehmen/hoffen. (Ja, es wird eine zweite Staffel geben, aber danach?)
Doch bleiben wir bei Fulcrum: in “Jedi Resolve” sieht man ihn (oder besser gesagt sie) zu ersten Mal, wenn auch nur als Hologramm und auch nur von der Seite. Und – rein optisch – sieht er/sie nicht wirklich nach einem Togruta aus, denn für die Lekku scheint unter der Robe – weder auf dem Rücken noch vor der Brust – kein Platz zu sein.
Ist dies wirklich Ashoka?
Fulcrums Stimme ist, verglichen mit ihren früheren “Auftritten” noch einmal zusätzlich künstlich verfremdet worden, vielleicht um es “Audio-Detektiven” noch schwerer zu machen, durch gezieltes Pitchen Ashley Ecksteins Stimme daraus zu extrahieren (aber was nützt das alles, wenn dann irgendeine französische Tussi erst redet und dann denkt). Doch ich muss zugeben, dass Fulcrum durchaus spricht wie Ashoka sprechen würde.
Noch interessanter als wie sie sagst was sie sagt, ist jedoch der Inhalt ihrer “Moralpredigt” an Hera: Zu einen äußert sie ihren Unmut darüber, dass sich die Gruppe mit ihrer Ansprache an die Bewohner von Lothal so in die Öffentlichkeit gewagt haben, anstelle weiterhin kleine Schläge gegen das Imperium aus dem Hinterhalt auszuführen. Eine Reaktion, die ich in Hinblick auf den Versuch, die einzelnen, verstreuten und für sich genommen noch zu schwachen Rebellengruppen zu einer Allianz zu einen durchaus verstehen kann. Schon etwas unverständlicher Ist Fulcrums’ eindeutige Aufforderung an Hera, Kanan nicht zu befreien, da das Wohl des größeren Ganzen (und wir wissen immer noch nicht wirklich was damit gemeint sein mag, auch wenn es natürlich aus unserer Sicht ziemlich offensichtlich ist) mehr wiegt als das Überleben eines Einzelnen. Und das ist auch der einzige Teil von Fulcrums Ansprache, der für mich nicht nach Ahsoka klingt.
Fulcrum stellt Hera vor eine schwere Entscheidung.
Und einige Fragen aufwirft. Wie: Weiß Fulcrum, dass Kanan ein Jed ist? Laut Hera, weiß Kanan selbst über den “großen Plan” nämlich genau nichts (was sich im Laufe dieser Folge noch als Vorteil erweisen wird), aber was weiß Fulcrum über Heras’ Mitstreiter? Es ist durchaus nicht unwahrscheinlich, dass Ashoka während ihrer Ausbildung auf den nur unwesentlich jüngeren Caleb Dume traf, aber bedeutet das auch, dass sie weiß was aus diesem nach dem Fall des Ordens geworden ist? Und wenn ja, würde sie wirklich einen der letzten der Jedi so einfach opfern? Was uns gleich zur nächsten Frage führt: weiß Fulcrum, dass Ezra ebenfalls stark in der Macht ist? Dass er Kanans’ Palawan ist? Fulcrum weist Hera explizit darauf hin, wie wichtig Ezra führ ihre gemeinsame Sache ist, aber wenn sie Kanan tatsächlich aufgegeben hätten, wer hätte dann Ezras’ Ausbildung weitergeführt – Fulcrum selbst vielleicht? Und warum ist ausgerechnet Ezra so wichtig für den “großen Plan” von Fulcrum, abgesehen davon, das er jung ist und quasi “eine neue Hoffnung” repräsentiert? Und ist ein halb ausgebildeter nicht sehr stabiler Padawan, der nach seinen Eltern nun schon zum zweiten Mal einen Mentor verliert, nicht wesentlich gefährlicher als jemand, der in einer wenigstens einigermaßen stabilen Umgebung aufwächst?
Nun, ich bin sicher, dass sich Dave Filoni und die Seinen über diese Fragen und Fulcrums’ Prioritäten recht ausgiebig Gedanken gemacht haben und uns zum Abschluss der ersten Staffel wohl einige, aber sicher nicht alle der obigen Fragen beantworten werden.
Apropos: im Gegensatz zu vielen anderen diesbezüglich geäußerten Meinungen, bin ich nicht der Ansicht, dass mit der Celebration in Annaheim schon die zweite Staffel eingeläutet wird. Ja, die Premiere von Season 2 wird dort gezeigt werden, aber wohl nur für die Besucher der Celebration und nicht für den rest der Welt (sieht man mal von den dutzenden mitgefilmten Handyvideos ab, die nach dieser Vorstellung garantiert auf Youtube auftauchen werden). Es wird wohl noch bis zum Herbst dauern, bis die zweite Staffel tatsächlich losgeht (und dann natürlich mit den auf der SWC gezeigten Folgen).
Doch kommen wir zum Abschluss doch noch kurz auf “Rebel Resolve” zu sprechen: wir sehen hier zum ersten Mal, dass Chopper so etwas wie Trauer empfindet, als er in Kanans Kabine rollt, wie ein Haustier, das sein Herrchen vermisst. Dass Choppers Empathie jedoch sehr enden wollend ist, zeigt auch wieder das Ende dieser Folge, in der auch wieder die inzwischen obligatorischen Loth-Cats vorkommen.
Ein Spielgefährte für die Katzen
Dass Ezras’ Deal mit Vizago ihn irgendwann in den Hintern beissen wird, steht wohl außer Frage, man schließt nicht einfach eine Vereinbarung mit dem lokalen Oberbangster, in der man diesem einfach verspricht was auch immer sich diese wünscht, ohne dass man das irgendwann beruhen wird. Aber dies zeigt gleichzeitig, wie verzweifelt Ezra ist. Und wie naiv. Aber die Kehrseite diese Deals ist sicher etwas für Staffel 2 (und vielleicht spielt auch Lando dann eine Rolle in dieser Geschichte). Köstlich war jedenfalls die Szene mit der gegenseitigen Verbeugung, auf so etwas muss man erst einmal kommen.
Über Vizago braut sich was zusammen.
Am Ende erfahren wir, dass Mustafar der Planet ist, zu dem die Jedi gehen um zu sterben. Das ist wieder so eine interessante Aussage. Anakin Skywalker ist dort gestorben (from a certain point of view), genauso wie die Anführer der Separatisten und niemand weiß was aus Sidious’ “Kinderheim” aus den Klonkriegen geworden ist. Aber im Kontext von Tarkins’ Aussage darüber, dass er einen Ort kennt, an dem man Kanan zum Reden bringen wird, sieht es für mich so aus als hätte das Imperium dort eine Art Jedi-Gefängnis bzw. Folterkammer eingerichtet und das dort hingehen um zu sterben ist alles andere als eine freiwillige Sache.
Was es sonst noch zu erwähnen gibt:
- Der Raum in dem Kanan verhört wird sieht aus wie eine Mischung aus Leias Zelle aus ANH und dem OP-Saal in dem Vader konstruiert worden ist.
- Als der Inquisitor versucht in Kanans’ Gedanken einzudringen erinnert das ein wenig al jene Szene aus CW, in der Obi-Wan, Anakin und Mace Windu versucht haben Cad Banes’ Geist zu brechen.
- Offenbar ist der Inquisitor körperlich nicht in der Lage Machtblitze zu erzeugen, er braucht dafür technische Hilfsmittel.
- Ezra spricht in dieser Folge von “einem” Inquisitor, während sich dieser einst mit “der” Inquisitor vorgestellt hat, was einmal mehr die Frage aufwirft, ob es wirklich nur einen oder eine ganze Gruppe dieser Jedi-Jäger gibt. Ich tendiere eher zu Letzterem.
Die obigen Bilder un noch viele mehr gibt es wie immer auf meiner Flickr Seite.