Die Präsidentinnen – Frank Köster

Monsun Theater

KLICK

“Die Präsidentinnen” von Werner Schwab erzählt von drei Frauen, die im Wohnzimmer der einen sitzen und sich gegenseitig von ihrem Leben erzählen. Wieso sind die eigenen Kinder so missraten? Wieso funktioniert es mit der Liebe nicht und wieso hat Mariedl immer so verdammt gute Laune? Irgendwann driftet das “normale” Kaffeekränzchen in eine phantastische Beschreibung über ein rauschendes Fest ab. Alle drei verlieren sich in ihren Träumen, bis irgendwann jede den Traum der anderen zerstört.

Die Bühnensituation beschränkt sich darauf, dass am Anfang alle drei am Tisch sitzen. Erna ist der Sparfuchs schlechthin und hat sich doch mal nen Farbfernseher gekauft, Grete ist genau das Gegenteil von ihr und Mariedl…..ja sie ist eine überaus fromme Christin und genießt es von den Leuten für ihre Tüchtigkeit Lob zu bekommen. Ihre Hauptbeschäftigung besteht darin verstopfte Klos wieder zu entleeren und zwar ohne…..Gummihandschuhe. Ziemlich schnell wird hier aber klar, dass sie ziemlich einsam ist und nur durch solche Aktionen etwas Aufmerksamkeit bekommt. Drei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein können, legen ihr Leben und ihre Träume offen. Sie sie Freundinnen? Nein das haben sie nie gesagt. Sind sie Feindinnen? Nein das haben sie auch nie gesagt. Vielmehr drei einsame Wesen, die vor sich hinvegetieren und es der anderen schwer machen. Jeder besteht darauf, dass sein Leben das Bessere ist.

Rabea Lübbe als Mariedl ist der Wahnsinn. Mehr kann man dazu eigentlich gar nicht sagen. Sie ist durch und durch Mariedl. Man erkennt ihren wahren Charakter erst, wenn schon alles vorbei ist. Auf der einen Seite hat man Mitleid, auf der anderen empfindet man Ekel. Sie braucht Anerkennung bis zum Äußersten, wird es aber nie erlangen.

Aber auch Britta Richter und Inga Strache spielen grandios. Absud, grotesk und alle drei Figuren wurden bis zum kleinsten Detail von den Schauspielerinnen ausgelotet und im Perfektionismus auf die Bühne gebracht. Es sind hier die Details, die so faszinieren. Sowohl die Details der Figuren, als auch die der Regie und Bühne. Alles stimmt. Nichts ist zu viel oder zu wenig.

Frank Köster und Marco Schäfer setzen hier auf das Können der Schauspielerinnen und sie haben richtig gesetzt. Ein verstörender, grotesker, lustiger, absurder und ernsthafter Abend. Nur das Ende war etwas zu absurd, das hab ich und auch andere nicht verstanden.  Trotzdem ging ich aus der Tür und dachte: Genial!

Der Text von Werner Schwab ist so absurd und doch plausible. Genau wie die Inszenierung.

Leider war das schon die Wiederaufnahme. Man kann nur hoffen, dass die Wiederaufnahme wiederaufgenommen wird.

Die_Praesidentinnen


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