Am Schönsten ist es immer noch, wenn man tun und lassen kann, wie man will.
Die letzte Turn-, Schwimm- oder Fussballstunde vor den Ferien ist immer etwas ganz Besonderes für Kinder: sie dürfen dann frei spielen, schwimmen oder eine ganze Stunde lang einfach nur tschutten. Für einmal müssen sie keine vorgegebenen Übungen absolvieren, für einmal findet kein eigentliches Training statt. Die Kinder können sich nach Herzenslust austoben und sich bereits auf die Ferien einstimmen.
Doch was Kindern ganz extrem gut gefällt, scheint vielen Eltern nicht so wichtig zu sein. Denn ausgerechnet diese entspannten letzten Lektionen vor den Ferien werden verhältnismässig schlecht besucht. Es mag dafür viele Gründe geben, doch irgendwie komme ich nicht umhin zu fantasieren, dass es in diesen spielerischen Stunden vor den Ferien wohl nicht mehr viel herauszuholen gibt und eine Absenz deshalb auch keinen uneinholbaren Rückstand auf die anderen darstellt.
Ganz anders als zu Semesterbeginn, wenn nicht wenige Eltern keinen persönlichen Präsenzaufwand scheuen und noch so gerne Freizeitopfer erbringen, um eine – aus ihrer Sicht – einigermassen akzeptable und der sportlichen Laufbahn möglichst förderlichen Gruppeneinteilung zu erwirken. Und ganz anders als dann wieder zu Semesterschluss, wos um die Auszeichnungen und Abzeichen sowie bereits wieder um die neuen Gruppeneinteilungen, sprich: Aufstieg geht. Ui, da strömen sie wieder in Scharen die Eltern mit ihren Kindern, auf dass alles mit rechten Dingen zu und her gehe.
Zugegeben: müde und gelangweilt von wochenlangen Begleiteinsätzen habe auch ich mich während solchen Plämperlistunden oft gefragt, was ich eigentlich in dieser Halle oder in jener Anlage genau mache. Ein Blick auf das ausgelassene Treiben im Wasser oder aufs leidenschaftliche mätchle liefert mir jedes Mal die Antwort: es sind genau diese Plämperlistunden, welche die Kinder am meisten geniessen!
mittwochs immer im Tagblatt der Stadt Zürich
Soll man Plämperli-Stunden schwänzen, da sie eh nichts bringen? Was meint Ihr?
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