Die Pilgerstätten der Horrorfilmfans

Paris hat den Eiffelturm, Athen hat die Akropolis und Georgetown in Washington, D.C. hat die Exorzistentreppe. Jedem Ort sein Wahrzeichen. Während es Metropolen wie der französischen oder der griechischen Hauptstadt wahrlich nicht an Touristenattraktionen mangelt, nehmen es winzige Vogelschisse auf der Weltkarte oftmals dankend an, wenn ein Stück von ihnen, wie eben eine Treppe, durch Hollywood zur Kultstätte wird.

Erfolgreiche Horrorfilme machen nicht nur Charaktere zu Grusellegenden, als die sich alljährlich tausende Menschen zu Halloween verkleiden, sie verhelfen auch so manchem Schauplatz zu ungeahntem Ruhm. Plötzlich ist eine Tankstelle am Steißbein der Welt eine Touristenattraktion und das Haus eines Chiropraktikers hat einen festen Platz in den Albträumen vieler Menschen. Es gibt sie tatsächlich, die Pilgerstätten, die ein leidenschaftlicher Horrorfilmfan einmal im Leben besucht haben sollte. Sofern er wirklich nichts Besseres zu tun hat.

Die heute als Exorzistentreppe in Georgetown, Washington, D.C. bekannten Stufen waren 1973 im Film „Der Exorzist" zu sehen. Der Charakter Pater Damien Karras fand auf dieser alten Steintreppe den Tod, mit dem Dämon in sich, den er zuvor aus dem kleinen Mädchen herausgelockt hatte. Da Georgetown als ein Bezirk der amerikanischen Hauptstadt Washington, D.C. sonst nicht sehr viel Aufmerksamkeit abbekommt, hat man die Treppe kurzerhand zu einem Wahrzeichen erklärt. Was ist schon das Weiße Haus gegen eine Exorzistentreppe? Ich nenne das höllisch gutes Marketing.

In Bastrop, Texas steht irgendwo im nirgendwo eine Tankstelle, die auf einem Schild verspricht - oder damit droht, je nachdem, wie man es nimmt - Barbeque zu schlachten. Diese Tankstelle tauchte einst prominent im Kultschocker „Texas Chainsaw Massacre" (1974) auf und ist seitdem ein Magnet für Touristen und Kettensägen. Was hier mehr zählt als die Qualität des Essens ist das Ambiente. Dieses Gefühl, jeden Moment selber die Mahlzeit werden zu können, übt einen mordsmäßigen Reiz aus. Wenn es sich um einen Brechreiz handelt, lag es vermutlich doch am Essen.

Nicht öffentlich zugänglich ist ein Pfadfinder-Camp in New Jersey, das nur an Freitagen, die auf den 13. fallen, für Touristen seine Toren öffnet. Dieses Camp diente - Überraschung! - als Schauplatz des Horrorstreifens „Freitag der 13." (1980). Darin hieß das Lager Camp Crystal Lake und wurde zum Schauplatz mehrerer Morde an Teenagern, die sich erdreistet haben, Teenager zu sein. Dieses wohlbekannte Erfolgsprinzip wurde von „Freitag der 13." und damit im fiktiven Camp Crystal Lake maßgeblich mitgeprägt. Das ist doch schon mal einen Besuch wert - nach dem 20. Geburtstag.

Hollywoods historische Horror-Häuser

Von außen sehen sie meist recht harmlos aus, aber in ihrem Inneren haben schreckliche, schockierende und überaus blutige Ereignisse nicht wirklich stattgefunden. Es wurde aber so getan, als ob. Das Haus aus „Halloween" (1978), in dem der Serienmörder Michael Meyers Jagd auf seine eigene Schwester machte und das im kalifornischen South Pasadena steht, sollte in den 1980er Jahren abgerissen werden, wurde stattdessen aber nur versetzt und renoviert. Es wird aktuell von einem Chiropraktiker genutzt. Wenn hier Knochen knacken, ist das ein gutes Zeichen.

Das Haus des Serienkillers Buffalo Bill aus dem Horrorthriller „Das Schweigen der Lämmer", ein schickes Domizil in Perryopolis im Bundesstaat Pennsylvania, bereitete Maklern mörderische Kopfschmerzen, denn es ließ sich einfach nicht verkaufen. Vielleicht lag es am schlechten Ruf, womöglich aber auch am Preis. Schließlich fand es doch noch einen Käufer, der seine Identität wohlweislich nicht an die große Glocke gehängt hat. Im Privatbesitz von Menschen, die sicherlich nicht so gerne aufdringliche Filmfreunde aus ihrem Vorgarten verjagen wollen, befindet sich unter anderem auch das Haus der terrorisierten Familie aus „Poltergeist" (1982), das nur im Film, nicht aber in der Realität verschwunden ist. Es steht (noch immer) in Los Angeles.

Einmal seinen Urlaub in dem Hotel verbringen, das Jack Nicholson in den Wahnsinn getrieben hat. Das geht. Die Timberline Lodge, die am höchsten Berg des US-Bundesstaates Oregon, dem Mount Hood, steht, diente als Kulisse der Stephen-King-Verfilmung „The Shining" (1980). Anders als im Film ist die Lodge über den Winter nicht verlassen, daher bleiben die Besucher dort in der Regel völlig normal.

Links & Literatur


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