Die Pfeiffers in Schweden: Episode 3 – von Wäldern, versteckten Häusern und einem Naturreservat

Die Pfeiffers in Schweden: Episode 3 – von Wäldern, versteckten Häusern und einem Naturreservat

Last but not least - hier kommt der dritte und letzte Teil von Claudia über ihren Frühlingsurlaub in Schweden.

Das Wetter in Värmland war bisher eher durchwachsen: Regen, Wolken und manchmal Sonne. Das ist nicht weiter schlimm, denn wir wissen ja, dass wir nicht in der Karibik unterwegs sind. Wenn die Sonne zum Vorschein kommt, geht mir das Herz in der Hosentasche auf. Dann möchte ich nirgendwo anders sein als in Schweden.

Durch die Tiefen der schwedischen Wälder

An einem Tag, der trocken bleiben soll (ob das Wetter das wohl auch weiß?) machen wir uns mit dem Auto auf den Weg nach Galtviken. Kaum dort angekommen, stellen wir fest, dass wir die Leinen für die Hunde im Ferienhaus vergessen haben. Nee, ne! Was man nicht im Kopf hat ... 😉 ... also zurück zum Ferienhaus, Leinen eingepackt und wieder nach Galtviken. Dort parken wir und machen uns dann mit etwas Verspätung auf in Richtung Wald.

Der Boden ist feucht, die Luft fast ein wenig schwül, auf jeden Fall aber voller erdiger Gerüche. Hier und da tauchen Stechmücken auf. Jetzt - Ende Mai - geht es los mit diesen kleinen Plagegeistern, die im Sommer allumfassend anwesend sind. Im Moment stören sie noch nicht so wirklich, und wir spazieren weiter auf einem Wanderweg, der offensichtlich nicht so häufig benutzt wird.

Der Baum wurde vermutlich absichtlich in den Weg gelegt, damit Zwei- und Vierbeiner testen können, wie begabt sie beim Umgehen von Hindernissen sind ... 😉 ... nach einer Weile wechseln wir die Richtung. War unser Weg bisher etwas unwegsam und sehr naturbelassen, ist er auf einmal breit wie eine Autobahn.

Wie fast überall in den hiesigen Wäldern wird auch hier fleißig und großflächig Holz abgebaut ...,

... das an anderer Stelle auch wieder aufgeforstet wird. Schweden verfügt über eine Waldfläche von rund 280.730 Quadratkilometern (Stand 2015 - Quelle: Factfish). Im Vergleich dazu weißt Deutschland eine Waldfläche von rund 114.190 Quadratkilometern (Stand 2015) auf. Damit liegt Schweden im europäischen Vergleich auf Platz 2 hinter Russland. Deutschland rangiert in Europa auf Platz 6.

Leider hält sich das Wetter nicht an die Vorhersage. Der Himmel zieht sich immer mehr zu, und es fängt an, zu regnen. Es wird auch zunehmend windiger (... und der ist ganz schön frisch ...). Kein Wetter, um die Drohne, die wir bis hierher geschleppt haben, in die Luft zu schicken. Wir machen uns auf den Rückweg. Fest steht, dass wir auf jeden Fall nochmals hierher zurückkehren - wenn die Sonne scheint. Als wir zu Hause ankommen, hat sich der Landregen zu einer ausgewachsenen Regenflut gemausert. Es regnet bis weit in den frühen Abend hinein ...

Schon wieder ein See und keine Elche

Ihr erinnert euch? Wir sind im Land der 10.000 Seen. Also geht ein weiterer (Auto-)Ausflug wieder zu einem See. Die Wettervorhersage verspricht, dass es trocken bleiben wird (hat sich das Wetter gestern an die Vorhersage gehalten?) und die Sonne hin und wieder hervorschaut. Wir sind Optimisten und glauben an diese Vorhersage. Das Auto ist schnell startbereit. Kira und Sambo freuen sich (hoffentlich) auf eine weitere Wanderung. Dazu fahren wir in Richtung Egenäs. Dort wollen wir wieder einmal eine Halbinsel erkunden und stellen uns vor, dass wir dort auch parken können. Nun, dem ist nicht so. Ein Schlagbaum hindert uns daran. Der nächste Parkplatz ist jedoch rund zwei Kilometer von unsere Wunsch-Halbinsel entfernt. Das ist uns dann doch ein bisschen weit weg. Gut, dann streichen wir diese Halbinsel eben von unserem Programm. Wäre bestimmt auch nicht so wahnsinnig interessant gewesen. Da bin ich mir sicher.

Wir fahren weiter in Richtung Egenäs. Dort biegen wir in den Wald ab und finden auch gleich einen Parkplatz. Jetzt geht es aber endlich los. Hier gibt es auch einen See (Überraschung ... 😉 ...) und wir suchen einen Weg, um dorthin zu gelangen. Zunächst stoßen wir aber auf einen Unterstand, der mit Stühlen bestückt ist.

Auch wenn sich unsere Laufleistung bisher ziemlich in Grenzen hält, machen wir erst einmal Pause und genießen die Ruhe und die schöne Aussicht.

Wie so oft gibt es leider auch an diesem See keinen Weg, der uns direkt am Wasser entlang führt. Wir müssen wieder zurück zum Hauptweg und marschieren von dort aus tiefer in den Wald hinein. Der Weg ist mehr eine Straße denn ein Wanderweg, denn hier können auch Autos fahren. Wir laufen bis zu einer Art Wendehammer. Dort zweigen zwei Wege ab. Wir nehmen den, der uns auf eine Lichtung führt, auf der verlassene Häuser stehen.

Die Lichtung wirkt, als sei sie ein wenig aus der Zeit gefallen. Alles ist ruhig. Hier ist kein Stress und keine Hektik. Die Häuser mögen dem Verfall preisgegeben sein, wirken aber irgendwie, als seien sie zufrieden mit diesem Schicksal, das kein Schlimmes zu sein scheint. Wir gehen weiter. Die Augen auf den Boden geheftet. Und da. Da ist der Hufabdruck eines Elchs vor uns mitten auf dem Weg.

Der Abdruck scheint halbwegs frisch zu sein, aber leider ist von ihm weit und breit nichts zu sehen. Wir haben einfach kein Glück in dieser Beziehung. Wir klammern uns an die Erklärung, dass es eben einfach die falsche Uhrzeit ist, zu der wir unterwegs sind ... 😉 ... so marschieren wir also weiter und entdecken nur wenig später schon wieder ein paar Häuser. Mitten im Wald und ganz versteckt.

Hier sieht alles so aus, als würde irgendwer an den Häusern arbeiten. Wie wir auf einem Schild erfahren, handelt es sich hier um ein Kulturdenkmal.

Andreas schaut sich die Häuser, Stall und Scheunen etwas genauer an. Ich bleibe lieber am „Dorfeingang" stehen. Es ist alles ziemlich zugewachsen. Und ehrlich gesagt, habe ich keine Lust auf eine Urwaldtour. Aber es reicht ja, wenn Andreas die Fotos macht und ich mir hinterher alles in Ruhe anschauen kann ... 😉 ...

Im Nachhinein tut es mir leid, dass ich nicht mit auf die Entdeckungstour gegangen bin, denn es gibt doch einiges zu sehen. Viele Objekte werden bereits restauriert. Aber es liegt noch ein ganzes Stück Arbeit vor den Verantwortlichen dieses Kulturdenkmals. Andreas hat natürlich auch das Wohnhaus inspiziert und interessante Dinge gesehen ...

Ein Haus war verschlossen. Offensichtlich ist es schon komplett fertig.

Nachdem Andreas nun seinen Entdeckergeist befriedigt hat, geht es in den Wald hinein. Irgendwie haben wir uns vorgestellt, dass wir uns auf einer Art Rundwanderweg befinden, der uns zurück zum Auto bringt. Weit gefehlt. Wir entfernen uns immer mehr von unserem Startpunkt. Das bedeutet, dass wir umdrehen und den Weg, den wir gekommen sind, auch wieder zurück marschieren.

Wieder auf dem Hauptweg angekommen, starten wir unsere Drohne und schauen uns die Gegend von oben an.

Dann erreichen wir das Auto und machen uns auf den Weg nach Hause. Da die Sonne immer öfter und immer länger durch die Wolken schaut, verbringen wir ein paar herrliche Stunden auf unserer Terrasse. Gegen Abend satteln wir nochmals die Hühner und fahren zu unserem vormittäglichen Ziel zurück. Hier hat es uns gut gefallen, und wir wollen bei Sonnenschein noch ein paar Fotos machen - auch mit der Drohne.

Herrlich ist das. Bei so einem sonnigen Abend, die Landschaft zu fotografieren. Und dann haben wir auf dem Rückweg auch noch „mein" Haus am See entdeckt ...

Ab ins Naturreservat

In der Regel liegen die Wandertouren, die wir unternehmen, nur 15 bis 20 Autominuten entfernt von unserem Ferienhaus. Das ist sehr bequem. Aber wir sind hin und wieder auch einmal etwas länger gefahren. Wie beispielsweise zum Naturreservat Glaskogen. Dabei handelt es sich um ein Gebiet, das rund 28.000 Hektar groß ist. Es liegt im Grenzgebiet zwischen den Gemeinden Arvika, Eda, Säffle und Arjäng. Wir fahren mit dem Auto erst einmal zum Informationszentrum Lenungshammar. Dort besorgen wir uns eine Wanderkarte zur Orientierung.

Wir entscheiden uns für eine Wanderung, die uns an den See Stora Gal führt. Erst geht es ein Stück über die Straße bis wir auf einem Trampelpfad landen.

Im Naturreservat gibt es viele Wandermöglichkeiten - von lang bis kurz. Insgesamt sind rund 300 Kilometer Wanderwege vorhanden.

Aber nicht nur Wanderer kommen hier auf ihre Kosten. Auf den Seen Stora Gla und Övre Gla kann man beispielsweise auch Kanu fahren oder angeln. Die notwendige Ausrüstung kann in der Informationszentrale gemietet werden. Hier wird auch sehr freundlich und nett bei der Tourenauswahl und bei der Organisation von sonstigen Aktivitäten geholfen.

Wir spazieren so vor uns hin, genießen die Natur und vor allem die Stille. Dann erreichen wir den See und entdecken eine Feuerstelle.

Wir blieben immer in der Nähe des Sees und kommen kurz darauf an einen Unterstand, den wir so ähnlich auch schon auf unseren anderen Wanderungen immer wieder gesehen haben.

Hach ja, da bekommen auch wir ein wenig Lust, die Nacht im Wald am See zu verbringen. Aber Gott sei Dank sind wir auf solche spontanen Eingebungen nicht vorbereitet ... 😉 ... und wir marschieren einfach weiter.

Wir werden jäh aus unserer fast träumerischen, friedlichen und schönen Wanderung heraus gerissen. Den auf einmal ist um uns herum alles ziemlich feucht und die fiesen Mücken kommen aus allen Ecken bzw. Büschen und Bäumen herausgeflogen, um sich ausgehungert nach unserem Blut verzehrend auf uns zu stürzen.

Schlauerweise hat Andreas Teebaumöl eingepackt, mit dem wir uns nun schnell einreiben. Die Hunde bekommen ihre Ladung auf die Geschirre geträufelt. Das Teebaumöl funktioniert. Wir marschieren etwas schneller. Und die Plagegeister geben sich uns gegenüber etwas freundlicher. Irgendwann sind sie dann auch wieder mehr oder weniger verschwunden ...

Wir sind fast wieder am Auto angelangt, da packt Andreas die Drohne aus und schickt sie in die Luft.

Und noch ein See ...

Auf unserem Weg in Richtung (Ferien-)Heimat legen wir noch einen Zwischenstopp ein. Kaum zu glauben, aber wahr: Wir wollen noch einen See besuchen ...

... und hängen eine zweite Wanderung an diesem Tag dran. Natürlich geht es einmal mehr an einen See! Wie könnte es anders sein im Land der 10.000 Seen ... 😉 ...

Dieser See ist ziemlich groß, sodass wir ihn nicht einfach so umrunden können. Wir laufen nur soweit bis der Untergrund zu feucht für uns wird. Vermutlich ist dann auch wieder mit einem Mücken-Angriff zu rechnen. Einer pro Tag reicht uns jedoch. Wir drehen also um und marschieren wieder zurück zum Auto. Dort holt Andreas nochmals seine Drohne raus.

Nun ist unser Urlaub hier in Värmland auch schon fast vorbei. Am letzten Tag gehen wir einfach nur ein paar „Hausrunden". Außerdem müssen die Sachen gepackt werden.

Fazit

Uns hat unser erster Schwedenurlaub sehr gut gefallen. Värmland ist auf jeden Fall eine Reise wert. Das gilt insbesondere für Zwei- und Vierbeiner, die auf der Suche nach Natur satt und viel Ruhe sind. Allerdings ist Schweden leider nicht um die Ecke. Die Anreise an sich erfordert in der Regel schon mindestens 1,5 Tage (je nachdem von wo ihr kommt). Wenn der Geldbeutel mitmacht, ist eine Überfahrt von Kiel nach Schweden mit einer der Fähren von Stena Line empfehlenswert. Das macht die ganze Anreise etwas entspannter.

Die Pfeiffers in Schweden: Episode 3 – von Wäldern, versteckten Häusern und einem NaturreservatWir haben uns in unserem Ferienhaus Silltal sehr wohl gefühlt. Nicht nur, weil hier die Hunde herzlich willkommen waren.

So, ihr Lieben. Das war es erst einmal über unsere schöne Zeit in Schweden. Andreas arbeitet im Moment noch an einem passenden Video. Aber das dauert noch.

Weitere Informationen:

  • Informationen über unser tolles Ferienhaus findet ihr hier.
  • Reisetipps zu Schweden und Värmland findet ihr zum Beispiel hier und auf der Website von VisitSchweden.
  • Die Einreisebedingungen Hunde nach Schweden findet ihr PetsonTour.

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Textvorlage + Fotos: Claudia Pfeiffer, Angelridge-Sambo


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