Die Pestglocke | Buchrezension

Die Pestglocke  | Buchrezension
Im Moment bin ich ein bisschen lesefaul und daraus folgt natürlich, dass ich auch rezensierfaul bin :-)

Nicht dass ich nicht genug zu lesen hätte, aber irgendwie habe ich tausend andere Dinge zu tun die wichtiger sind oder aber ich lümmel mich ein bisschen gestresst und genervt auf der Couch herum und lasse mich vom Fernsehen berieseln. Aber das muss ja schließlich auch mal sein, oder nicht?

Aber für heute habe ich mir ein weiteres Schätzchen aus meinem rebuy-Gewinn bei Mella vorgenommen und zwar

Die Pestglocke

von Patrick Dunne

Die Archäologin Illaun Bowe hat die Erlaubnis auf einem alten Pestfriedhof Ausgrabungen durchzuführen. Am letzten Tag ihrer Arbeit fördern ihre Mitarbeiter zwei Särge ans Tageslicht. Sie versuchen die Särge vorsichtig zu bergen um sie später genauer zu untersuchen, als ein Unglück geschieht. Einer der Särge beginnt zu kippen, während er an der Baggerschaufel hängt und Terry, einer von Illaus Mitarbeitern wird dabei von flüssigen Überresten aus dem Sarg überschüttet.

Illaun verfrachtet Terry ins nächst gelgene Krankenhaus, denn sie weiß, dass auch die Leichen der Pesttoten hochgrdig ansteckend sein können. Während Terry erst einmal vesorgt ist, fährt sie zurück zum Grabungsort um den zweiten Sarg in Augenschein zu nehmen. In ihm befindet sich keine Leiche, sondern eine geschnitzte Madonna. Warum wurde sie hier, bei den Pesttoten begraben? Illaun will die Figur im nationalmuseum genauer untersuchen, aber am Wochenede kann sie dort niemanden erreichen.

Abned trifft sie sich mit ihrem Verlobten Finian und einem Polizisten, der ihr von einer grausam verstümmelten Frauenleiche erzählt, die er entdeckt hat. Aber Terry, der den Unfall mit dem Sarg doch nicht so unbechadet überstanden hat bekommt hohes Fieber und verliert das Bewusstsein und Illaun begleitet ihn erneut ins Krankehaus, wo sich sein Zustand rapide verschlechtert und kurz darauf verstirbt er.

Als auch noch ein kleiner Junge, der an Illauns Grabungsstelle gespielt hat mit ähnlichen Symptomen ins Krankenhaus eingeliefert wird stellt die Gesundheitsbehörde den ganzen Ort unter Quarantäne. Die gesamte Situation wird immer unübersichtlicher und beginnt immer mehr zu eskalieren.

Mein Eindruck:

Generell mag ich Krimis die mit Archäologie zu tun haben und ein bisschen versuchen einen Brückenschlag zwischen Altertum und Moderne zu bilden.

Zuviele Handlungsstränge

Aber genau wie in Keltengrab hat Patrick Dunne hier ein bisschen zuviel versucht. Die Grundstory ist sicherlich sehr interessant und er hätte wirklich viel daraus machen können, aber irgendwie ist es dann doch bei dem Versuch geblieben. Statt sich auf einige wenige Handlungsstränge zu beschränken und diese gut auszuarbeiten, gab es viel zuviele Erzählstränge auf einmal.

Eine tolle Atmosphäre

Die düstere Atmosphäre hingegen ist ihm auch hier mal wieder gut gelungen. Patrick Dunne versteht sich auch in Die Pestglocke wieder einmal gut darauf das “Drumherum” eindringlich bis bedrohlich zu schildern und ich habe mir sehr schnell ein Bild des Dorfes und der Ausgrabungsstelle machen können.

Ziemlich blasse Charaktere

Die Protagonisten Illaun und Finian bleiben eher blass und Illauns ständige Stimmungswechsel und ihre alle paar Seiten wechselnde Einstellung zu ihrer bevorstehenden Hochzeit sind irgendwann einfach nur noch nervig. Ebenso nervig sind die mehr als plumpen Annäherungsversuche von Groot, einem jungen Pathologen, der Illaun mehr als sympathisch findet. Ich hoffe das entspricht nicht Patrick Dunnes Versuchen eine Frau herum zu bekommen – so wird das jedenfalls nichts :-)

Vie zu viel Nebenhandlungen

Überhaupt beschäftigt sich das ganze Buch viel zu viel mit Illaun und ihrem etwas chaotischem Privatleben. Eine Liebesgeschichte am Rande ist sicher immer nett, aber irgendwann muss man sich entscheiden was man schreiben möchte – einen Krimi oder eine Art Liebeskomödie. Dazu kommt, dass es im gesamten Buch viel zu viele vollkommen unnötige Informationen gibt, die man beim umblättern gleich wieder vergessen hat.

Ein unlogisches Ende

Das Ende ist allerdings recht passend  zur Geschichte – recht unlogisch und ziemlich emotionslos. Als Leser merkt man, dass sich Patick Dunne zwar viel Mühe gegeben hat, die Handlungsstränge alle miteinander zu verbinden – aber es bleibt eben bei den sicherlich redlichen Bemühungen

Mein Fazit:

Auch dieses Buch hat mich nicht wirklich überzeugen können, was ich wirklich schade finde. Das Thema an sich und der Klappentext haben viel versprochen, aber nur wenig davon gehalten. Ich fürchte ein weiteres Buch von Patrick Dunne werde ich mir nicht mehr antun.

Meine Bewertung

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Buchinfos       
  • Titel: Die Pestglocke
  • Autor: Patrick Dunne
  • Verlag und Buchbestellung (ebook): Limes Verlag
  • Genre: Krimi
  • Erscheinungsjahr: 2009
  • ISBN-Nummer: 978-3-641-02525-0
  • Form: Hardcover,  384 Seiten
  • Preis: 7,99 €

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