Die peinliche Wahl zum peinlichsten Berliner

Immer mehr Berliner kämpfen immer hartnäckiger um eine Auszeichnung, die das Berliner Stadtmagazin Tip immer zum Jahresende vergibt. TIME verkündet die "Person of the year", Tip verkündet den "Peinlichsten Berliner des Jahres".
Dieses Jahr war die Auswahl besonders schwierig:
  • Wowereit kehrte zurück an die Aufsichtsratsspitze des #BER. Kurz davor hatte er entschieden, dass sich die Berliner Hochschulen an der Finanzierung seines Desasters zu beteiligen haben: Wowereit schließt die Patentagentur ipal.
  • Mehdorn hat ein Jahr lang auf der #BER Baustelle nichts, absolut nichts, voran gebracht - außer millionenschwere Rechnungen für Unternehmensberater.
  • Monika Herrmann wurde Bezirksbürgermeisterin für Kreuzberg-Friedrichshain. Kein Grüner vor ihr hat sich aber so schnell im Chaos verheddert wie sie. Sie verstößt mit der "Duldung" des illegalen Camps auf dem Oranienplatz genau so gegen geltende Gesetze wie mit ihrem geplanten Laden für Drogenhandel am Görlitzer Park. Sie belästigt und verhöhnt alle gesetzestreuen Anwohner -vorzugsweise solche mit Kindern (sie selbst hat keine)- fühlt sich aber selbst als Avantgarde. Vorläufiger Höhepunkt war das öffentliche Herbeireden gewalttätiger Ausschreitungen von Neonazis wie in der Roten Flora.
  • Davor hatte sich Monika Herrmann noch ein anderes peinliches Stück geleistet: Die Umbenennung des Platzes vor dem jüdischen Museum in Mendelssohn-Platz lehnten sie und ihre BVV-Fraktion ab, weil Mendelssohn ein Mann gewesen sei. Die Nazis hatten den Namen Mendelssohn aus den Straßennahmen getilgt, weil er Jude gewesen war..
  • Bahnchef Grube ist ein Daueranwärter für die Preisverleihung. Dieses Jahr aber glänzte er nicht nur mit Zugausfällen, er legte auch den am meisten befahrenen ICE-Streckenabschnitt Deutschlands für ein halbes Jahr lahm. 
  • Verkehrssenator Müller (SPD) lieferte folgende Bewerbung um den Preis: Er verlängerte die Wiederfreigabe der Friedrichsstraße Ecke Unter den Linden nach der U-Bahn Baustelle, in dem er einem Kirmesstandbetreiber eine viel zu lange Standgenehmigung einräumte. Die durch die Dauersperre der Wilhelmstrasse vor der britischen Abhörz... Botschaft sowieso angespannte Verkehrssituation verschärfte er damit völlig sinnfrei.
  • Peinlich sind natürlich auch die fälschlicherweise als "Autonome" bezeichneten gewaltbereiten Intensivtäter aus Friedrichshain und Kreuzberg und ihre moderne Variante des "Stürmer" namens Indymedia. Fest steht: Hooligans, Neonazis und "Autonome" sind alles dasselbe und basiert auf der gleichen Ursache - der Sozialisierung eigener Depressionen und Neidgefühle.
  • Das Ehepaar Kolat: Er ist Vorsitzender einer zweifelhaften Lobbyorganisation (TBB), die den türkischen Völkermord an den Armeniern aus brandenburgischen Geschichtsbüchern streichen ließ. Sie ist Senatorin für Integration. Er betrieb in diesem Jahr eine UN-Kampagne gegen Thilo Sarrazin (weil er für seine Buchveröffentlichung nicht hinter Gitter musste), sie geht sehr selektiv gegen Diskriminierungen vor: der Angriff auf einen Rabbi auf offener Straße bewegte sie nicht so sehr wie das Losverfahren für die Vergabe von Sitzplätzen im Gerichtssaal des NSU-Prozesses. 
  • Franz Schulz, Grüner Vorgänger von Monika Herrmann, hat vor seinem Abgang ein Verbot für die Aufwertung von Wohnungen durch "Zweittoiletten" erlassen. Hundekloblogger jubelten ihm zu. Das war aber noch nicht alles: Schulz organisierte eine Demo gegen den Baubeginn des Wohnungsbauprojektes Mediaspree nahe der Oderbaumbrücke. Die Baugenehmigung hatte er wenige Jahre zuvor selbst erteilt. (Übrigens genau so wie für den Hellweg Baumarkt am Gleisdreieckpark. Nachdem der Investor in die Beseitigung des Gerümpels auf der Brache investiert hatte, zog das Bezirksamt erst mal die Baugenehmigung zurück.)
  • Ein Neuanwärter, aber noch nicht öffentlich bekannt, ist Mitglied der AfD Berlin. Ronny P. gab sich selbst die Rolle eines Forumsmoderator und gab folgendes zum Besten: "Anschuldigungen und Angriffe, egal ob berechtigt oder unberechtigt, sind im Forum zu unterlassen. Es wird als angebrachter erachtet, Anschuldigungen direkt und persönlich bei den betreffenden Personen oder Gremien vorzutragen."

Alle Genannten waren in diesem Jahr Berlinerinnen und Berlinern zur Last. Doch weil die Redaktion des Tip sich der rotgrünen Klientel näher sieht als dem "Durchschnitt" fiel die Wahl auf einen anderen: 
  • Mit seinem Angriff auf Wowereit in einem Video hat es sich Bushido jetzt sogar mit der stärksten Berliner Lobby verscherzt. Solange er nur Frauen und Intellektuelle anmachte, galt das nicht als schlimm sondern Folklore. Es lebe der Unterschied.. 


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