Die Panik vor dem Mindestlohn

Warum sind viele Politiker gegen einen Mindestlohn? Die Antworten gibt es hier. Mehr netto vom brutto. Leistung muss sich lohnen. Man muss von seiner Hände Arbeit leben können. Sozial ist was Arbeit schafft. So und ähnlich klingeln die Statements unserer Politiker.
Die Gewerkschaften sind der natürliche Gegner der Arbeitgeberverbände. Ein Gegner, dessen Wirkungs-Zenit schon lange überschritten ist. Von einigen Ausnahmen abgesehen.
„Experten“ und andere erzählen immer wieder, das bei einem Mindestlohn Arbeitsplätze verloren gehen würden. Welche denn?
Es gibt Politiker die für einen Mindestlohn eintreten. Doch das ist nur Schattenboxen. Wohl wissend, das es dazu auf absehbare Zeit nicht kommen wird. Rot-Grün hat mit der Verabschiedung der Hartz-Reformen jede Glaubwürdigkeit verspielt. Da kann die Schwesig noch so rudern. Dat hülft janix mehr. Aus die Maus.
Der seit Jahren diskutierte Mindestlohn bezieht sich nicht auf den Arbeitsmonat, nicht auf die Arbeitswoche, nicht auf den Arbeitstag, sondern auf die Arbeitsstunde.
Von 7,50 Euro bis 10 Euro ist die Rede. Ich nehme mal die 10 Euro. Rechnet sich einfacher. Bei einer 40 Stunden Woche beträgt die durchschnittliche Monatsarbeitszeit ca. 170 Stunden. Bei 10 Euro pro Stunde sind das 1700 Euro brutto. Nicht schlecht.
Jetzt einen kleinen Abstecher von der Thematik. Würde es einen Mindestlohn von 10 Euro pro Stunde geben, was würde passieren? Hier sind wir an einem entscheidenden Punkt, warum es noch keinen Mindestlohn gibt. Und das ist die Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) nach der auch der Hartz-IV-Regelsatz berechnet wird. Zur Berechnung des Regelsatzes werden die Haushalte herangezogen, deren Einkommen im unteren fünftel (20 %) liegt.
Würde es einen Mindestlohn geben, wäre die Folge, wesentlich höhere Hartz-IV-Regelsätze.
Politik und Wirtschaft arbeiten hier Hand in Hand. Aber das ist nicht der einzige Grund für das Fehlen von einem Mindeststundenlohn.
Seit 2003 können Arbeitnehmer eine geringfügige Beschäftigung aufnehmen. Bis zu 15 Stunden pro Woche für 400 Euro im Monat. Bei 60 Stunden pro Monat ergibt das einen Stundenlohn von 6,67 Euro pro Monat. Bei einem Mindestlohn von 10 Euro pro Stunde, würden auch Geringverdiener profitieren.
All das wissen die Politiker, wissen die Experten, wissen die Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften. Doch niemand spricht das aus.
Die Reallöhne der ArbeitnehmerInnen sind in den letzten Jahren um 4 % gesunken.
Was wir brauchen ist einen Arbeitszeitverkürzung in großen Schritten, bei vollem Lohnausgleich. Eine Verlängerung der Urlaubstage und einen Mindestlohn.

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