Hollywood zog mit einer besonders lustigen und emotionellen Oscar-Nacht alle Register: Gastgeberin Ellen DeGeneres lieferte ein Pointen-Feuerwerk, schuf das berühmteste “Selfie” aller Zeiten und bestellte Pizza. Das Sklavendrama 12 Years a Slave holte als bester Film den Top-Preis, doch der All-Thriller Gravity sammelte gleich sieben der heiß begehrten Goldstatuetten, darunter Alfonso Cuarón als bester Regisseur. Und der Triumph der kenianischen Senkrechtstarterin Lupita Nyong´o und ihre bewegende Rede rührte alle zu Tränen.
Die 86. Academy Awards im Dolby Theatre begannen gleich mit einem ersten Drama am Roten Teppich: “Golden Girl” Jennifer Lawrence stolperte praktisch in die Oscars, ging kurz zu Boden. JLaw ist berühmt für ihre Stürze: Im Vorjahr stolperte sie sogar beim Oscar-Abholen. Es war offenbar kein gutes Omen: Sie sollte später leer ausgehen.
Dann gleich der erste Paukenschlag: Jared Leto (42) holte den Preis als bester Nebendarsteller (Dallas Buyers Club). Der Langhaarige nützte das Rampenlicht für eine politische Ansage: “Für alle Träumer da draußen, in der Ukraine und Venezuela, wir denken an euch, während ihr darum kämpft, eure Träume wahr werden zu lassen”.
“Host” DeGeneres verzichtete auf Gemeinheiten, hielt sich mehr unter den Stargästen als auf der Bühne auf. Sie sammelte eine Gruppe voller A-Listen-Stars ein zum kultigsten “Selfie” jemals: Da grinsten Bradley Cooper, Angelina Jolie, Jennifer Lawrence, Julia Roberts, Meryl Streep und andere. Ein Million Re-Tweets binnen einer Stunde sorgten für einen Rekord. “Ich habe Twitter gesprengt”, scherzte Ellen. Das Kult-Selfie ist auch ein Marketing-Coup für Sponsor Samsung: Das Foto wurde am neuesten Galaxy S5 geschossen.
Die “schöne Sklavin” Lupita Nyong´o (31) hielt im himmelblauen Kleid die vielleicht schönste Oscar-Rede aller Zeiten: “Egal wo du herkommst, deine Träume zählen”, sagte sie mit feuchten Augen. Matthew McConaughey (44) gewann als AIDS-Kranker in Dallas Buyers Club den Oscar also bester Darsteller. Der Texaner lieferte eine rührende Hommage an seinen verstorbenen Vater: “Daddy tanzt jetzt im Himmel”, sagte. Cate Blanchett (Blue Jasmine) wurde ebenfalls ihrer Favoritenrolle gerecht. Zum Schluss durfte auch noch Brad Pitt einen Oscar halten als “Slave”-Ko-Produzent.
Und die Verlierer des Abends? Leonardo DiCaprio (Wolf of Wall Street) und die hochgejubelte Gaunerkomödie American Hustle gingen leer aus. Ja, die Oscars können auch gnadenlos sein.
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