Danke, liebe ökologische FreundInnen, dass ihr meinen click-a-brezel-Test wohlwollend toleriert und mir ökologisch nicht zu krumm genommen habt. "Hast du denn keine Seele" frug mich Barbara. Und Falk-Rainer kategorisierte die Brezel gleich als "Verbotene Backwaren". Aber ich hab doch netterweise in meiner community so viel alternative Narrenfreiheit und ökologischen Kredit, dass sie meinen Amazon-liefert-Lebensmittel-Test letztlich doch wohlwollend durchgewunken hat.
Und nun die nüchternen Fakten:
Lieferzeit: 6 Tage (also nix für "mal n Brezel zur Financial Times kauen")
Preis: 3,36 Euro für 5 Brezel, das ist schön preiswert.
Der Versand kostete natürlich in diesem Falle mehr als die Ware selber, nämlich 4,95 Euro.
Zusammen also 8,31 Euro, aber auch dieser Gesamtpreis kann mit den heimischen Bäckern in meinem Wohnort durchaus konkurrieren.
Der Versender, "Amorebio", ist ein großer Bio-Versandhandel (Motto: "Frische, die ankommt", http://shop.amorebio.de/de/) und hat sich alle erdenkliche Mühe gegeben, ökologisch an mich zu liefern: Altpapierkarton (recycled: da war früher Demeter Vollkorn-Pizzateig im Karton drin laut Aufdruck), Altpapierschnipsel als Kartonfüllung (kein Plastikdingsbums).
Also da kann ich auf der Seite der Lieferantenfirma ökologisch nicht meckern. Aber, aber: die Bäckerei sitzt halt weit weg bei Karlsruhe, gefährlich nahe beim AKW Philippsburg (das ist nur ein makabrer Witz, dafür kann ja Amorebio nichts). An den von googlemaps kalkulierten 511 Straßenkilometern, die die Brezel vom Alten Forsthaus in Ubstadt (schöne Adresse für eines Bio-Handels) zu meinem Haus in Nienburg zurückgelegt haben, lässt sich nicht drumrumreden.
Nun gut, nachdem ich mich als Amazon-Neo-Tester betätigt habe, lass ich mir jetzt die Öko-Brezel schmecken, die wirklich lecker sind.
Und damit hier wirklich niemand die grüne Nase rümpfen kann: Ich erkläre hiermit nochmal feierlich: Aus logistischen und energetischen Gründen ist ein solcher Brezelkauf eindeutig, und ohne Wenn und Aber, ökologisch nicht empfehlenswert.