Die Not um die Notdurft

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Die Not um die Notdurft

Posted by :Joern Petersen On : 11. November 2013 0

Category: Gesellschaft, Panorama

Tags:Berliner Hauptbahnhof, Kosten, Sicherheit, Toilettenanlagen

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Immer wieder riskieren Menschen ihr Leben und hinterlassen ihre Notdurft am Berliner Hauptbahnhof im Gleisbett oder im Besuchertunnel. Ganze 17 Toilettenschüsseln stehen den etwa 300.000 Fahrgästen täglich zur Verfügung, die Bahn hält dies für ausreichend!

Zwar wusste der 79-jährige Mann vor kurzem genau, was er tat, doch konnte er seinen Harndrang nicht besiegen. Da die Toilettenanlagen nicht in Reichweite waren, beschloss der Rentner aus Potsdam im Tiefgeschoss des Berliner Hauptbahnhof ins Gleisbett zu klettern. Dort konnte er dann in Ruhe urinieren. Er wusste nicht, dass jeder Eindringling im Tunnel Alarm auslöst, und so bekam er schnell Gesellschaft. Juristisch meint es das Gesetz mit ihm gut, seine Erleichterung stellt keinen “gefährlichen Eingriff in den Schienenverkehr” dar, doch die Höhe des Bußgeldes steht noch aus.

Immer wieder gibt es Ärger um die Toilettenanlagen. Lediglich im Erdgeschoss gibt es die Möglichkeit, seine Notdurft zu verrichten und diese schlägt dann mit 1 Euro zu Buche. “Das Luxus-Klo mit Wohlfühlfaktor”, wie auf der Homepage zu lesen ist. “Aber es gibt für den Euro einen Gutschein im Wert von 50 Cent”, betont Thorsten Röder von der Betreiberfirma. “So gesehen ist der nächste Besuch gratis!” Offen gesagt ist diese Masche reine Abzocke! Schließlich kommen viele Gäste von außerhalb, die den tollen Gutschein dann an ihrem Wohnsitz in Bayern oder Thüringen mit gutem Gewissens verbrennen können. Bewußt werden natürlich keine Zahlen genannt, wie viele dieser 50 Cent-Gutscheine nicht mehr eingelöst werden.

Schon immer wurde am Berliner Hauptbahnhof über die Zahl der Toiletten diskutiert. Anfangs wurde das Klo überrannt und vorübergehend öffnete die Bahn eine zweite Anlage. Doch die Besucherzahlen gingen in die Knie  und so verbleiben noch 17 Toilettenschüsseln – zehn für die Frauen und sieben für die Männer. Die Bahn empfindet diese Anzahl für ausreichend!

Hier muss dringend etwas geändert werden. Ob die Zahl der Toiletten ausreichend ist, mag dahin gestellt sein. Aber die Masche mit den Gutscheinen ist reine Abzocke. Es geht nur um höhere Einnahmen und eine schnelle Abwicklung im Eingangsbereich ist trotz Zusicherung dadurch sicher nicht gegeben. Zudem muss darüber nachgedacht werden Toilettenanlagen zur Verfügung zu stellen, die auch schnell erreichbar sind. Dann wird ein ähnliches Erlebnis wie mit dem Potsdamer Rentner so schnell nicht mehr passieren!

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