Seit Anfang des Jahres läuft bei Sandra & Sandra eine interessante Blogparade mit dem Titel: “Sandra & Sandra suchen”, bei der alle 14 Tage auf einem der beiden Blogs etwas gesucht (und gefunden) werden soll.
Diesmal sucht die Sandra vom Sabotagebuch die nervigsten Sprüche unserer Eltern, Großeltern und sonstiger Erziehungsberechtigten, die wir uns in unserer Kindheit haben anhören müssen und bei denen wir uns damals schworen, sie nie, nie, nie bei unseren eigenen Kindern zu verwenden.
Da kann ich mit einem ganzen Sack voller Sprüche aufwarten.
Dies liegt zum einen daran, dass meine Eltern ja selber noch die wunderbaren Erziehungsmethoden eines tausendjährigen Reichs haben über sich ergehen lassen müssen und somit ordentlich viel Ballast mit sich herumschleppten.
Zum anderen bin ich ein Einzelkind und kam dadurch in den Genuss, dass über mir das komplette Füllhorn gutbürgerlicher Pädagogik ausgeschüttet wurde.
Die Beschäftigung mit diesem Thema war für mich eine Reise in die Vergangenheit und auch ein bisschen Therapie und Abschluss zugleich.
(Ja, ich habe kein gutes Verhältnis zu meinen Eltern, besonders zu meiner Mutter. Nein, ich brauche keine Hilfe.)
Meine Top Five der nervigsten Sprüche
Von wem hat sie das nur?
Und dann der Zusatz: “Bei mir in der Familie waren sie alle normal!”
Ein Mädchen, das pfeift und ein Hahn, der kräht, denen werden beizeiten der Hals umgedreht!”
Wenn das mal nicht brutal ist? Wahrscheinlich wurde dieser Satz aus dem “Handbuch für das Mädchen von Stand” entnommen.
Alle Männer wollen nur das Eine!”
Äh … und was wäre dann das Andere?
Was sollen nur die Leute denken?”
Dieser Satz ist wohl ein Evergreen
Warum gerade wir?”
Ja, warum wir nicht? Dieses Lamento erschien bei kleineren und größeren Schicksalsschlägen mit einer garantierten Regelmäßigkeit und war niemals hilfreich.
Ich kann versichern, dass ich keinen dieser Sprüche bei meinen Kindern angewendet habe.
Dafür habe ich sie regelmäßig mit eigenen Sprüchen zugepflastert und beworfen! Und wer weiß, was sie da wohl am meisten genervt hat?
Es ist ja so, dass Kinder die Probleme ihrer Eltern lösen. Natürlich schaffen sie dann neue – für ihre eigenen Kinder!
Foto: Holzskulptur einer Familiengruppe in Michelstadt ©Sabienes
Text: Die nervigsten Sprüche ©Sabienes