Die Nebel von Avalon

„Die Nebel von Avalon“ von Marion Zimmer Bradley erschien im Oktober 1999 als Fischer Taschenbuch. Das amerikanische Original „The mists of Avalon“ erschien 1982.

Thema
Gaben- ausüben oder nicht? (was sagt der christliche Glaube dazu?), Sterbehilfe und Sterbebegleitung, Hilfe durch Medizin gute Hilfe oder Hexerei?

Inhalt
Die Schicksale der Schwestern Igraine, Viviane und Morgause sowie Igrains Kindern Morgaine und Arthur.

Meinung
Mit Spannung habe ich Band 1 und 2 gelesen. Auch dieser Band ist gelungen. Auch dieser Band ist 5 Sterne wert. Allerdings ist mir das Buch an einigen Stellen zu langatmig. Etwas weniger Seiten wäre schön gewesen…
Struktur
Das Buch besteht aus 4 Büchern sowie Prolog und Epilog.
Perspektive
Wie auch in Band 1 und 2 finden Perspektivwechsel statt, so dass einiges in der Ich Perspektive erzählt wird. Mir gefällt das.
Charaktere
In Buch 1 (Die Hohepriesterin) werde ich erschüttert. Igraine macht eine Aussage, die aus medizinischer Sicht richtig ist. Die anderen Frauen werden misstrauisch, sagen, eine Bibel ins Bett zu dem Säugling legen, wäre sinnvoller. Erschreckend, wie engstirnig damals das Denken mancher Menschen war, wie unwissend.
Igraines Gefühlswelt wird toll geschildert.
Morgaine gefällt mir richtig gut. Es gibt einen Dialog, in dem Morgaine (4 Jahre) sich mit ihrer Mutter und einem Priester unterhält. Dieser Dialog ist unglaublich humorvoll geschrieben. Im weiteren Verlauf des Buches tut Morgaine mir lei, wegen der Liebe.
Morgause lernen wir gut in Buch 2 (Die Königin) kennen. Grausam und machthungrig erscheint sie da.
Gwenhwyfar ist die Person, die ich am interessantensten finde  in diesem Buch. Sie ist Christin. Sie ist naiv und sehr ängstlich. Dabei hat sie ein leider völlig negatives Frauenbild durch den christlichen Glauben. Dies wird mehrmals deutlich. Auf Seite 463 lesen wir wohl das beste Beispiel für eine wirklich schlechte Sterbebegleitung. Wie kann man nur permanent eine sterbende Person so nerven, anstatt ihren Willen zu respektieren? Das hat mich erschüttert, zeigt aber auch, wie verbohrt Gwenhwyfar ist, wie respektlos. Auch gegenüber Arthur wird dies deutlich in Bezug auf seinen Glauben und seinen Schwur. Je länger ich über Gwenhwyfar gelesen habe, um so größer wurde mein Zorn auf sie. Im weiteren Verlauf des Buches (3. Buch) lesen wir: „Sie schrie“, „sie kreischte“, „ohnmächtiger Zorn“, sie fauchte“ und „Ich wünschte, sie wäre in der Hölle“. Was für ein Gegensatz zu der Gwenhwyfar, der wir am Anfang des Buches begegnen. Sie hat sich verändert…
Sie hat darunter gelitten, das sie immer tun musste, was andere ihr befehlen. Und nun bringt es ihr Spaß, wenn sie über den Kopf einer Person hinweg bestimmen kann, wer wen heiratet. Und das soll christlich sein?
Insgesamt gesehen wird bei allen Charakteren in die Tiefe gegangen und es ist spannend, die Entwicklungen zu verfolgen.
Wer ist wer?
Ich habe mir in diesem Buch eine Namensübersicht gemacht, da es je immer wieder verstreut Hinweise gibt, wie die einzelnen Personen  früher hießen. Falls man mit dem Gedanken spielt, „Das Licht von Atlantis“ lesen zu wollen, macht das durchaus Sinn, sich schon im Vorfeld damit beschäftigt zu haben.

Fazit
Ein weiteres spannendes Buch von Marion Zimmer Bradley.

„Und wenn sie eine Gabe Gottes ist, ann halte ich es für überheblich, diese Gabe geringzuachten und zu verdammen (…) Wir können nicht glauben, dass Gott einen Fehler gemacht hat, wenn er einer Frau diese Gaben schenkt. Gott begeht keine Fehler! Deshalb müssen wir annehmen, was uns gegeben wurde.“ (S.373)

Was für ein schönes und wahres Zitat!



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