Die Natur des Menschen ist nicht ihre Sache: Die Republikaner und der Sturm

Erstellt am 27. August 2012 von Humanicum

Es scheint fast so, als hätte sich die Natur, zornig wie sie nun mal zu Recht ist, gegen die poltisch Mitverantwortlichen des globalen Klimawandes verschworen: Der Tropensturm “Isaac” macht den US-Republikanern weiter schwer zu schaffen. Er wird zwar nach Berechnungen von Meteorologen die Stadt Tampa in Florida weitgehend verschonen, in der die Konservativen in dieser Woche ihren Wahlparteitag abhalten wollen. Aber: Der Sturm könnte am Mittwoch als gefährlicher Hurrikan der Stufe 1 oder 2 andere Gebiete der US-Südküste erreichen und damit mitten in die Veranstaltung platzen, bei der Ex-Gouverneur Mitt Romney offiziell zum Herausforderer von Präsident Barack Obama bei der Wahl im November gekürt werden soll.

Und damit nicht genug. Denn es gilt sogar als sehr wahrscheinlich, dass “Isaac” Louisiana trifft – jenen Staat also, in dem genau am kommenden Mittwoch vor sieben Jahren Hurrikan “Katrina” in der Stadt New Orleans gewütet hatte. CNN analysierte die Situation und kam zum Schluss: “Ist Louisiana wieder im Visier oder gar New Orleans, wäre das neben der möglichen Tragweite für die betroffene Bevölkerung ein Schlag für die Republikaner. Auf ihrem Parteitag soll Romney bejubelt werden. Darf man jubeln, wenn woanders Menschen vor einem Hurrikan zittern?”

Tja, liebe Freunde und Anhänger der Klimaverschwörungstheorie. Eines muss man den republikanischen Verleugnern und den Wirtschaftsfaschisten im Lande lassen: die missverstehen stetig die Realität und treten mit Anlauf in jedes Fettnäpfchen. Erinnern wir uns an die etwas einfach gehaltenen Sichtweisen eines trockenen Alkoholikers und grenzdebilen George W. Bush zum Thema Katrina und New Orleans: Die Fleissigen und Gläubigen werden schon auf Erden belohnt – mit Geld und Besitz, die da Früchte ihrer ehrlichen harten Arbeit sind. Eine Nation, eine Nationalgarde. die schützt die Geschäfte vor Plünderern. Derweil: Die besser gestellte weisse Mittelschicht und die Reichen waren es, die rechtzeitig aus der Stadt fliehen konnte; und sie waren es, die ihre Häuser in höher gelegenen Bezirken gebaut hatten. Hart getroffen wurden die Armen. Und denen wurde bis heute von staatlicher Seite aus kaum geholfen. Die haben es wahrscheinlich auch nicht verdient, als Menschen behandelt zu werden.

Und diesmal? Wird der Demokrat B. Obama ein Einsehen haben? Sehr wahrscheinlich ja, wenn auch nicht aus einer humanitären Überzeugung heraus; nein, es trifft sich nur so gut sein soziales und moralisches Profil in einer solchen Notlage gegenüber den Republikanern zu schärfen und unter Beweis zu stellen: wir sind eins in einer Nation. Wieviel dieser Friedensnobelpreisträger von Menschenleben hält, zeigt seine art Krieg zu führen: Terrordrohnen über souveräne Länder töten jeden Verdächtigen. Einfach so, auf Anweisung des Präsidenten.

Ist es überhaupt noch für die Welt wichtig, wer in Washington regiert? Vielleicht wäre ein Kollaps, ein Ende mit Schrecken unter der ignoranten und destruktiven Knute eines republikanischen Regimes – eine Demokratie sind die USA längst nicht mehr, geschweige denn ein Rechtsstaat – sogar besser. Schnell hin zum Zusammenbruch. Das eröfnet vielleicht die Chance auf einen ethischen und gesellschaftspolitischen Neubeginn. Aber leider ist es doch so: der Mammon ist der eigentliche Gott. Und die Bibel wird so verzehrt wieder gegeben, so uminterpretiert, dass alle Scheusslichkeiten, die man einen Menschen oder der Natur antun kann, legitimiert werden. Macht euch die Welt untertan.

Und hey, es funktioniert: Die Macht ist uns teuer, ein Menschenleben ist billig. (Gibt soviele davon)

Dann mal weiter so.

so long