Warum eigentlich diese Aufregung? Tagtäglich schlendern die Menschen an nackten Brunnenfiguren oder Putten an Häuserfassaden vorbei, ohne zu erröten – so auch in Bern, wo die Nackten aus (Sand-)Stein an jeder Ecke anzutreffen sind. Vielleicht liegts an der Farbe: Eine Venus aus weissem Marmor wirkt halt weniger anrüchig, als Gustave Courbets berühmt-berüchtigte Schamansicht im besten Realismus. Vielleicht liegt es auch an der Perspektive: Während einem beim Vorbeigehen die prekären Körperstellen der Statuen oftmals verborgen bleiben, prangen die Genitalien auf Gemälden häufig prominent in der Bildmitte – und ziehen entsprechend alle Blicke auf sich. Wie es sich bei der Picasso-Karte verhält, können Sie gleich selber testen:
Ausstellung „Die Picassos sind da!“, Kunstmuseum Basel, 17. März bis 21. Juli.