Ich gebe zu, ich bin ein Junkie.
Jetzt ist es raus. Ich kann nicht ohne Milch. Eine meiner schönsten Kindheitserinnerungen ist es, gemeinsam mit der Ortsbäuerin die Kühe von der Weise zu holen, beim Melken zu helfen und den ersten Schluck frische, warme Milch noch gleich auf dem Weg in die Milchkammer aus einer kleinen Holztasse zu trinken. Danach ging es mit Milchbart und Milchkanne zurück nach Hause. Am nächsten Morgen schöpfte meine Mutter immer den Rahm ab, der sich oben auf der Milch abgesetzt hatte. Den gab es irgendwann als Schlagsahne.
Da ich trotzdem neugierig bin, habe ich sämtliche pflanzlichen Alternativen die der Markt zu bieten hat ausprobiert: keine hat mich geschmacklich überzeugt.
Also fahre ich einmal pro Woche zum Milchdealer meines Vertrauens und kaufe sieben Liter frische Milch. Am besten schmeckt mir unpasteurisierte BioMilch. Je weniger behandelt, desto besser.
Das Schöne an Milch und Milchprodukten ist ihre Vielseitigkeit: Morgens geht es bei mir nie ohne meinen Milchkaffee zum Müsli. Dazu Obst und Joghurt und der Tag beginnt schon mal gut und ausgewogen.
Meine Mädels kommen da ganz nach mir und mögen Milchprodukte sehr gerne. Aber wer glaubt, daß alle das Gleiche mögen, der vermutet falsch:
K1 mag alle Milchprodukte außer Käse. Mozzarella geht gerade so auf Pizza.
K2 schüttelt es bei dem Gedanken an purer Milch. Ansonsten geht alles, auch einige Hartkäsesorten.
K3 sieht man es nicht an, aber sie ißt -bis auf wenige Ausnahmen alles. Und liebt Schlagsahne und Butter (sie biß als Einjährige mal unbemerkt während des Einkaufens herzhaft in ein Stück Butter und hatte sie an der Kasse schon um ein gutes Stück reduziert).
Da ich eine ausgewogene Ernährung für wichtig halte und für mich dazu auch Milchprodukte gehören, packe ich in die Boxen meiner Kinder oft auch welche mit ein. Manchmal ganz offensichtlich, manchmal ein wenig versteckt. Jedem, so wie er mag.
Wußtet Ihr, daß 12 % der Schüler und sogar 23 % der Schülerinnen viel zu wenig Calcium zu sich nehmen als gut für den Körper ist?
Und das, obwohl Kinder eigentlich Milchprodukte mögen. Das Auge ißt mit. Hübsch angerichtet schmeckt es nicht nur Kindern besser.
Ich habe hier drei Ideen für unterschiedliche Esser zusammengestellt. Für Variationen kann man einfach Beläge oder Obstsorten austauschen:
1. Müsli in der Flasche
Das Kindergartenkind ist begeisterte Müsliesserin und Brotverweigerin. Bei Anna und Rebecca entdeckte ich die Idee alles in eine Flasche zu füllen. Die Öffnung muß groß genug sein für einen langen Löffel). Alternativ könnte ich mir auch ein kleines Marmeladenglas mit Schraubdeckel vorstellen.
- Joghurt
- Granola (weicht nicht so schnell durch)
- Obst (alles ist möglich, es muß nur klein genug geschnitten sein, damit es durch die Öffnung paßt)
2. Joghurtbrötchen
Die Zweitklässlerin liebt Cocktailtomaten und mag nicht so gerne Brot (es sei denn, es ist frisch und weich). Weil ich auch nicht immer den Lieblingskäse da habe, liegen statt dessen immer einige Joghurtbrötchen im Tiefkühler. Und wenn ich abends schon dran denke, dann bereite ich den Teig vor, lasse ihn über Nacht gehen und backe sie frisch für die Box am nächsten Morgen.
Rezept für Joghurtbrötchen über Nacht
500g Mehl Type 550
100g Joghurt
3g Hefe
10g Salz
10g Rohrohrzucker
15g Butter
230g Wasser
- Alle Zutaten erst auf niedriger Stufe miteinander verkneten, dann ca. 8 Minuten auf höchster Stufe: der Teig sollte weich sein und nicht sehr kleben
- Die Schüssel mit Öl einpinseln und den Teig von jeder Seite zur Mitte falten und mit der Unterseite nach oben in die Schüssel legen.
- 10-12h bei Raumtemperatur (über Nacht) stehen lassen)
- Am nächsten Morgen auf eine Backunterlage stürzen und mit den Händen zu einem Quadrat mit ca. 2cm Dicke drücken.
- In 10 gleich große Quadrate schneiden und nochmals 15min gehen lassen.
- Den Ofen auf 220°C vorheizen.
- Die Brötchen auf einem Backblech in den Ofen schieben und auf den Ofenboden eine handvoll Eiswürfel werfen (zur Dampfentwicklung)
- Bei 220°C etwa 15 min backen, dann noch einmal 10 min bei etwa 190°C weiterbacken.
Da die Brötchen mit wenig Hefe auskommen, kann man sie mit allem belegen, was das Herz begehrt. Bei K2 dürfen es gerne milder Käse, Gurkenscheiben und Kräuter sein.
3. Frischkäse Schinken Wrapröllchen
Warum auch immer, meine Große ist keine besonders gute Esserin. Bei ihr muß es ein bestimmter Schinken sein und Gemüse ißt sie auch nur roh und das auch noch sehr ausgewählt. Was aber immer funktioniert: Frischkäse, Schinken und Gemüse +Brotsticks mit Dipp.
Die Wraps kann man prima auch schon am Vorabend mit Frischkäse, Kräutern und Schinken belegen und aufrollen. Am nächsten Tag muß man sie dann nur noch in Stückchen schneiden, die mit einem Haps im Mund sind. Dazu Obst und Gemüse in Mundgerechten Stückchen oder auf Spießchen. Im Bild unten habe ich noch Nüßchen und Kürbiskerne in die Box gepackt und Rosmarin-Brotsticks mit einem Kräuterquarkdipp dazugelegt.
Da die Schulkinder zum Mittagessen zu Hause sind und gerne einen Nachtisch haben, gibt es meistens eine kleine Portion griechischen Joghurt wahlweise mit Obst, Marmelade oder Nüssen und Honig. Schließlich braucht das Hirn ja Nahrung, um schnell die Hausaufgaben machen zu können und dann ganz in Ruhe den Hobbies zu frönen.
*Dieser Artikel entstand in Kooperation mit der Landesvereinigung der Bayerischen Milchwirtschaft (LVBM) anläßlich des Weltschulmilchtages. Diesen Tag gibt es seit dem Jahr 2000 immer am letzten Mittwoch im September, und wurde durch die Welt-Ernährungsorganisation der Vereinten Nationen ausgerufen.
Die Bedingungen für Kooperationen findet man hier.