Ohnmacht eines Staatsoberhauptes. Alles wird nun vorgepolkt. Von “Krieg führen” sprach der Präsident aller Deutschen. Wütend stellte er fest, dass “der Rubikon überschritten” sei.
Dabei ist das – unabhängig von der Emotionalität eines Wutausbruchs – doppelt komisch, denn Krieg führen kann auch ein Präsident nur dann, wenn er gleichwertig bewaffnet. Und die Überschreitung des Rubikon brachte demjenigen, der ihn überschritt, einen großen Sieg.
„Aber er hat ja gar nichts an!“ sagte endlich ein kleines Kind.
„Hört die Stimme der Unschuld!“ sagte der Vater; und der eine zischelte dem andern zu, was das Kind gesagt hatte.
“Aber er hat ja gar nichts an!“ rief zuletzt das ganze Volk.
Das ergriff den Kaiser, denn das Volk schien ihm recht zu haben, aber er dachte bei sich: Nun muss ich aushalten. Und …
… Peter Altmaier ging in alle Talkshows und trug die Schleppe, die gar nicht da war.
Ach übrigens: Die Kriegserklärung, die der Präsident am 12. Dezember 2011 auf dem Anrufbeantworter von Bild-Chef Kai Diekmann hinterließ, veröffentlichte nun nicht etwa das Boulevardblatt selbst, sondern die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Die Journaille ist sich also einig. Man hält zusammen. Vierte Gewalt. BILD könnte nun sogar den neuen Präsidenten stellen, einen Kanzler, jeden Minister sowieso. Es geht nichts mehr ohne Diekmanns Wohlwollen, bei uns, in BILDerland.
Die Geschichte mit dem Rubikon hatte – wir erinnern uns – eine bekannte Fortsetzung. Wovor der Seher Titus Vestricius Spurinna den Protagonisten mit den Worten: “Hüte dich vor den Iden des März!” warnte.