Eine Lösung dieses Problems könnte der Begriff "Body Positivity" sein, der ebenfalls im Internet kursiert. Doch ich bin damit keinesfalls glücklicher. Body Positivity macht nämlich ein noch viel größeres Fass auf. Zur Body Positivity gehören nämlich auch noch die Hautfarbe oder andere ethnische Merkmale, Haar- und Augenfarbe, Fußgröße und Wimpernlänge. Letztlich bin ich zwar absolut dafür, dass jeder seinen Körper so akzeptieren sollte, wie er ist, aber der Fokus liegt bei mir (und den meisten, die diesen Begriff verwenden) durchaus auf dem Thema Gewicht und Figur.
Wenn man isst, was man will, kann man nicht erwarten, dass der Körper das selbe macht, wie bei einer extrem gesunden, eingeschränkten Ernährung. Ja, ich habe zugenommen. Mir hat es überhaupt nicht gefallen, dass ich nicht mehr in all meine Klamotten gepasst habe. Aber ich habe es als Folge dessen akzeptiert, dass es mir dafür ansonsten so viel besser ging. Wenn ich hingegen sofort von mir erwartet hätte, meinen Körper auch noch toll zu finden, wäre die mentale Herausforderung vermutlich viel zu groß gewesen und ich hätte das Experiment abgebrochen.
Man muss seinen Körper nicht immer und sofort mögen. Viel wichtiger ist es, ihn zu akzeptieren und dafür zu achten, was er tagtäglich leistet.
Was mir stattdessen wichtiger ist? Gesundheit. Niemand sollte seine mentale Gesundheit für seine körperliche Gesundheit opfern, aber das soll auch nicht umgekehrt gelten. Wer sich selbst durch sein Übergewicht krank macht, sollte meiner Meinung nach sein Gewicht reduzieren. Das muss nicht heißen, dass man danach Modelmaße haben muss. Aber das eigene Gewicht so weit reduzieren, dass man gesund ist, sollte doch im Interesse aller sein. Und gesund sein kann man mit vielen verschiedenen Kleidergrößen.
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