Wir haben unseren Tannenbaum für Weihnachten gekauft. Einen schönen, geraden – genau so, wie man sich einen Christbaum vorstellt.
Da kommt mir ein Bild vom letzten Jahr in den Sinn. Ich habe damals am 24. Dezember gegen 15.00 Uhr in der Gärtnerei die Bäume fotografiert, die übrig blieben:
Beginnen wir bei diesem Baum unten: Schöne buschige Äste und regelmässiger Wuchs – ein idealer Christbaum. Wenn da nicht die obersten 20% wären. Eine traumatische Erfahrung liess die Spitze abknicken und man sieht es dem Baum an, dass er sie unter mühseliger Knochenarbeit wieder gerade wachsen liess.
Eigentlich hätte er die Goldmedaille für Durchaltevermögen und “ich schaff’s trotzdem” verdient. Stattdessen kriegt er das 50% Schild umgehängt. Ich nehme nicht an, dass er in der letzten Stunde vor Ladenschluss noch verkauft wurde und in einer Weihnachtsstube landete. Sein Schicksal lautete: Kompost!
Immerhin war er nicht alleine. Seinem Schicksalskollegen sieht man zwar keine traumatische Erfahrung an, er ist einfach nur ein bisschen anders als die anderen. Wegen der astlosen, kahlen Stelle kurz vor der Spitze haben sie ihm in der Baumschule den Spitznamen “Giraffe” gegeben. Und als der Lehrer das Wort “Symmetrie” erklärte, musste er als Gegenbeispiel herhalten.
Die beiden struppeligen und knorrigen Bäumchen mit dem 50% Schild haben mich berührt.
Weggestellt und nicht beachtet, weil man nicht ins Schema passt. Ungenügend, nicht geschafft, schlechte Noten und schon wieder eine Absage – kennst du das Gefühl ein Looser-Weihnachtsbaum zu sein?
Wir Menschen hängen einander immer wieder von diesen 50% Schildern um. Jesus ist anders. Er verteilt zwar auch Schilder, aber auf diesen steht eine ganz andere Botschaft: “Trotzdem geliebt!”
Jetzt du: Was ist für dich in dieser Adventszeit dran? Hast du schon verstanden, dass auch um deinen Hals ein “Trotzdem geliebt!” Schild hängt? Kennst du jemanden, dem du heute so ein Schild umhängen kannst?
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Hier ein Video von Pro Infirmis, das ganz gut zum Input passt.