Die Lola – der höchstdotierte deutsche Kulturpreis

Am 27. April ist es wieder soweit: Zum 68. Mal wird im Berliner Palais der deutsche Filmpreis verliehen. Im letzten Jahr durfte sich der Film „Toni Erdmann“ von der deutschen Regisseurin und Drehbuchautorin Maren Ade über eine sechsfache Auszeichnung freuen. Und auch in diesem Jahr kämpfen zahlreiche Nominierte um eine Auszeichnung in einer der 18 Kategorien. Aber wer macht das Rennen?

Die Lola – der höchstdotierte deutsche Kulturpreis

Mit „Western“ ist Maren Ade auch in diesem Jahr wieder für den Filmpreis nominiert. Für sechs Auszeichnungen wird es 2018 aber nicht reichen. Bildquelle: Denis Makarenko – 671545954 / Shutterstock.com

Zugegeben, im Vergleich zum deutschen Fernsehpreis genießt der Deutsche Filmpreis zumindest in der breiten Öffentlichkeit etwas weniger Ansehen. Gerechtfertigt ist dies allerdings nicht, vor allem wenn man bedenkt, dass der Deutsche Filmpreis von allen deutschen Kulturpreisen mit drei Millionen Euro dotiert und somit der höchstdotierte deutsche Kulturpreis ist. Allerdings dürfen sich nicht alle Preisträger über einen privaten Geldsegen freuen, denn die Preisgelder für die besten Spiel- Dokumentar- und Kinderfilme müssen in neue Film-Projekte reinvestiert werden.

Trotzdem werden sich in gut einem Monat wie jedes Jahr wieder die besten deutschen Filme sowie Einzelleistungen um eine Auszeichnung bewerben. Mit der „Lola“ erhalten die Gewinner dann nicht nur ein Anrecht auf einen Teil des Preisgeldes, das vom Staatsministerium für Kultur und Medien zur Verfügung gestellt wird, sondern auch eine ansehnliche Trophäe, auch wenn diese nicht zu den wertvollsten internationalen Fernsehpreisen zählt (Das sind die Kosten der wertvollsten Filmpreise).

Die Lola in ihrem goldenen Gewand weist natürlich eine Hintergrundgeschichte auf und ist gewissermaßen eine Reminiszenz an Marlene Dietrichs Lola-Rolle im Film „Der Blaue Engel“ und erinnert zugleich an den deutschen Kassenschlager „Lola rennt“ von Tom Tykwer, der es mit einem Einspielergebnis von über 12,5 Mio. Euro sogar 2017 knapp unter die erfolgreichsten deutschen Kinofilme geschafft hätte.

Die Lola – der höchstdotierte deutsche Kulturpreis

Statistik: Ranking der nach Umsatz erfolgreichsten Filme in Deutschland im Jahr 2017. Bildquelle: filmtogo.net

Das sind die Favoriten auf eine Auszeichnung beim Deutschen Filmpreis 2018

Natürlich wird es im Berliner Palais im April auch wieder eine stilvolle Abendveranstaltung geben, die von der Deutschen Filmakademie organisiert wird. Worauf Zuschauer und Teilnehmer aber werden verzichten müssen, ist – voraussichtlich – auf die Dominanz eines Films wie im letzten Jahr. Mit „Toni Erdmann“ dominierte die letztjährige Gala ohne Frage ein einziger Film. Sechs Auszeichnungen gab es am Ende, was trotzdem nicht für einen Rekord reichte.

Die erfolgreichsten Filmpreisträger

Schauspieler:  

  • Irm Hermann (3 Auszeichnungen)
  • Katja Riemann (3 Auszeichnungen)
  • Hanna Schygulla (3 Auszeichnungen)
  • Götz George (4 Auszeichnungen)

Filme:

  • Nachts, wenn der Teufel kam (10 Auszeichnungen)
  • Das weiße Band – Eine deutsche Kindergeschichte (10 Auszeichnungen)
  • Good Bye, Lenin (9 Auszeichnungen)
  • Das finstere Tal (8 Auszeichnungen)
  • Lola rennt (8 Auszeichnungen)
  • Rossini – oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief (7 Auszeichnungen)
  • Das Leben der Anderen (7 Auszeichnungen)

Eine solche Vorherrschaft dürfte, schaut man sich die Nominiertenliste an, in diesem Jahr nicht zu erwarten sein. Doch dies ist natürlich nicht weiter schlimm, Spannung bleibt so ja auf alle Fälle garantiert. Favoriten sind somit aber umso schwieriger zu bestimmen, letztlich werden die Gewinner von den rund 1.600 Mitgliedern der Deutschen Filmakademie gewählt – und Geschmäcker sind bekanntlich verschieden, auch wenn das Wahlverfahren streng reguliert ist.

Sicherlich die besten Chancen auf zahlreiche Auszeichnungen dürfte Emily Atefs Romy-Schneider-Portrait „3 Tage in Quiberon“ haben. Mit insgesamt zehn Nominierungen dürfte hier zumindest die eine oder andere Auszeichnung an den Film gehen, der sich in guter alter Schwarz-Weiß-Manier mit dem Erholungsausflug der deutsch-französischen Schauspielerin Romy Schneider in die Bretagne auseinandersetzt, der so 1981 tatsächlich stattgefunden hat.

Auch das Genrekino ist mit dem NSU-Drama „Aus dem Nichts“ stark vertreten, wurde dieser deutschen Produktion doch bereits im Januar der Golden Globe verliehen. Fünf Nominierungen stehen hier zubuche, ebenso wie für die NS-Farce „Der Hauptmann“, dem insgeheim besonders gute Chancen auf den Preis „Bester Film“ eingeräumt werden.

Video: Hark Bohm auf der Premiere von „Aus dem Nichts“

Zwei Gewinner stehen sogar schon fest: Als besucherstärkster Film wird „FACK JU GÖTHE 3“ ausgezeichnet werden, der in den anderen Kategorien erst 2019 nominiert wird. Zudem wird der 1939 geborene deutsche Schauspieler, Drehbuchautor, Filmregisseur und Produzent Hark Bohm den Ehrenpreis des Deutschen Filmpreises erhalten. Der emeritierte Professor war jahrelang an der Hamburger Universität am Institut für Theater, Musiktheater und Film beschäftigt und wird für sein Lebenswerk ausgezeichnet.


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