Grüner Strom, Quelle: Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de
Wer etwas für sein Gewissen tun möchte, und unter Umständen auch für den Geldbeutel, wird sich Gedanken machen über einen Wechsel zu einem Ökostromanbieter. Dass man damit sogar Geld sparen kann, habe ich erst vor ein paar Tagen in einem Artikel gezeigt, bei Interesse einfach mal den energynet.de – Stromrechner anwerfen und sich die Preise anzeigen lassen.
Wie weiß man jetzt aber, ob das Angebot auch wirklich Ökostrom anbietet? Welcher Energieversorger liefert wirklich Ökostrom? Wie kann man sich weiter informieren? Auf wen und auf was kann man sich verlassen?
Es gibt für Ökostrom verschiedene Label, die etwas über das Angebot aussagen und anhand dessen man schnell und einfach abschätzen kann, was die Schwerpunkte des Angebots sind und warum sich der gelieferte Strom Ökostrom nennt.
Liste der Label für Ökostrom mit ihren Bedeutungen
Alle Informationen stammen von den Anbietern selbst.
ok Power
Dieses Gütesiegel sol für eine vertrauenswürdige und transparente Zertifizierung von Ökostrom stehen und soll einen echten Zusatznutzen für die Umwelt bieten. Es wird vergeben vom Verein EnergieVision e.V, den das Öko-Institut, der WWF Deutschland und die Verbraucherzentrale NRW zu diesem Zweck gegründet haben.
Der Bau von neuen Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ist bei ok Power besonders wichtig, mindestens ein Drittel des Stroms muss aus Anlagen kommen, die nicht älter sind als sechs Jahre. Zusätzlich gibt es Umweltkriterien, die diese neuen Anlagen einhalten müssen.
Grüner Strom Label
Auch bei dem Gütesiegel Grüner Strom Label wird ein festgelegter Betrag je verkaufter kWh in neue umweltfreundliche Kraftwerke wie Solar-, Biomasse- oder Windkraftanlagen investiert. Diese Anlagen entstehen hauptsächlich in Deutschland, aber auch in Schwellen- und Entwicklungsländern. Darüber hinaus können innovative Projekte gefördert werden, die die Energiewende hin zu einer Vollversorgung mit erneuerbaren Energien voranbringen.
Zusätzlich müssen die zertifizierten Stromanbieter ihren Kunden eine Energiesparberatung anbieten.
TÜV Nord
Bei dem Zertifikat des TÜV Nord wird bestätigt, dass der Strom zu 100% aus erneuerbaren Energien stammt. Anbieter müssen zudem den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien forcieren und ihren Kunden offen Bericht erstatten. Auch hier muss mindestens 33 Prozent des Strom aus Anlagen geliefert werden, die nicht älter sind als sechs Jahre. Alternativ kann der Anbieter einen festen Betrag in die Förderung von neuen Anlagen investieren. Zudem muss eine offene Kommunikation mit dem Endkunden vorhanden sein bezüglich der Beschaffung und Lieferung des Ökostroms.
TÜV Süd
Der TÜV Süd bietet zwei verschiedene Zertifizierungen von Ökostrom an, wobei beide gemeinsam haben, dass 100% des gelieferten Stroms aus erneuerbaren Energien stammen muss. Bei der Variante EE01 müssen mindestens 30% des Stroms aus neuen Anlagen stammen, die zum Zeitpunkt der Ausstellung des Zertifikats nicht älter als drei Jahre alt sind. Alternativ kann in einen Fonds zur Förderung des Klimaschutzes und der erneuerbaren Energien eingezahlt werden.
In der Variante EE02 wird auf die Zeitgleichheit Wert gelegt, d.h. dass zu jeder Viertelstunde genau so viel Strom aus erneuerbaren Energien ins Netz eingespeist wird, wie der Verbraucher gerade benötigt. Anforderungen an das Alter der Anlagen werden nicht gestellt. Die Förderung neuer Anlagen erfolgt jedoch über einen definierten Preisaufschlag.
TÜV Rheinland
Auch der TÜV Rheinland hat die Zertifizierungen von Ökostrom im Angebot. Hier darf maximal 50% des Stroms aus KWK-Anlagen, die z.B. mit Erdgas betrieben werden, stammen. Der Strom kann auch aus dem Zertifikatehandel stammen. Die Förderung der erneuerbaren Energien muss jedoch eine wesentliche Zielsetzung des Unternehmens sein und so dürfen Preisaufschläge gegenüber konventionellen Angeboten nur der Förderung der erneuerbaren Energien dienen.
Weitere Quellen:
- Ökostrom.info
- Ökostrom Zertifikate und Gütesiegel