Die Liste der 5 häufigsten Schadensursachen an Photovoltaik-Anlagen

Partner-Beitrag der Envaris GmbH

Der Betrieb einer Photovoltaik-Anlage läuft nicht immer reibungslos ab. Von verschiedenen Fehlerquellen habe ich in dieser Serie in Zusammenarbeit mit der Envaris GmbH bereits berichtet. Begonnen hat die Serie im Januar mit den fünf häufigsten Fehlern an Photovoltaikmodulen, im April ging es dann weiter mit den fünf häufigsten Fehlern bei Photovoltaikanlagen und im Sommer haben wir dann von den fünf häufigsten Fehlerbildern bei der Elektrolumineszenz-Prüfung berichtet, sowie im August von den Hagelschäden an Photovoltaikanlagen.

In diesem Beitrag geht es um die fünf häufigsten Schadensfälle an Photovoltaik-Anlagen, die von Versicherungen abgedeckt werden:

1. Brand und Feuer

Brand eines Gebäudes mit PV-Anlage, Quelle: STP Sachverständigen GmbH

Brand eines Gebäudes mit PV-Anlage, Quelle: STP Sachverständigen GmbH

Brandschäden an Photovoltaikanlagen sind, wenn man speziell die Schadensursachen im Bezug auf den Aufwand betrachtet, mit rund 21% der größte Posten. Warum dies so ist, ist einfach zu erklären. Wenn erst mal Teile einer Photovoltaikanlage brennen, sind diese nicht so schnell löschbar, weshalb meist große Schäden entstehen.

Die Ursachen für Brände sind dabei vollkommen verschieden und können auf Installationsfehler, Produktfehler, Planungsfehler, äußeren Einfluss und die Alu-Leitungen zurückgeführt werden. Somit ist es nicht verwunderlich, dass die meisten Brände in den ersten Monaten nach Inbetriebnahme auftreten. Meist ist der Auslöser des Brandes auch schnell gefunden. Wechselrichter sind Brandverursacher Nummer 1, gefolgt von Solarmodulen, der AC Verteilung und allen anderen Komponenten auf der DC Seite wie Generatoranschlusskästen, Schalter, Leitungen und Stecker. Aber auch die Jahreszeit spielt eine große Rolle. Vor allem in den sonnenreichen Monaten April bis August und dort in den Mittags- und frühen Nachmittagsstunden gibt es eine Häufung von Brandschäden.

Die meisten  bautechnisch bedingten Schäden können durch fachgerechte Installation und regelmäßige professionelle Wartung von Serviceunternehmen wie z.B ENVARIS GmbH minimiert werden. Sollte es schon zu einem Brand gekommen sein, steht die schnelle Inbetriebnahme für möglichst geringe Ertragsausfälle im Vordergrund. Auch hier können ENVARIS und sein Netz an Servicepartnern weiterhelfen.

2. Sturmschäden

Sturmschaden, Quelle: STP Sachverständigen GmbH

Sturmschaden, Quelle: STP Sachverständigen GmbH

Dass Sturmschäden in der Schadenstatistik von Photovoltaikanlagen mit rund 20% auf Platz 2 landen, liegt unter anderem daran, dass das Wetter teilweise immer extremere Züge annimmt. Betroffen sind bei diesen Schäden vor allem Solarmodule und deren Befestigungssysteme. Zwar sind defekte Module z.B mit Glasbrüchen optisch schnell erkennbar, jedoch ist es den Laien unmöglich Beschädigungen wie Mikrorisse und Zellbrüche ausfindig zu machen.

Um diese zu detektieren nutzen Serviceunternehmen wie ENVARIS die Möglichkeit der Elektrolumineszenz. Bei diesem Verfahren werden durch das Umkehren des photovoltaischen Effektes Beschädigungen auf Zellebene sichtbar gemacht. Je nach Art und Umfang der beschädigten Zellen im Solarmodul und die an die STC (Standart Testing Conditions) angelehnte vergleichende Messung der Photovoltaikmodule vor Ort, kann vom Experten eine Aussage über ungefähre Leistung der Module getätigt werden.

In Streitfällen empfiehlt es sich, einige Solarmodule in akkreditierten Testcentern nach STC auf Ihre tatsächliche Leistung vermessen zu lassen. Weisen Solarmodule Mikrorisse und Zellbrüche auf, müssen diese aber nicht gleich entsorgt werden. Derartige Module können auf Zweitmärkten wie dem von SecondSol verkauft und somit die Kosten für die Instandsetzung reduziert werden. Experten wie die ENVARIS empfehlen jedoch, nicht gleich nach jedem Sturm die Elektrolumineszenz anzuwenden sondern dies immer im Einzelfall abzuwägen.

3. Blitz und Überspannung

Schaden durch Überspannung, Quelle: ENVARIS GmbH

Schaden durch Überspannung, Quelle: ENVARIS GmbH

Im Jahr 2011 gab es laut deutschem Wetterdienst in Deutschland rund 1,3 Millionen aufgezeichnete Blitze. Angesichts dessen, ist es kein Wunder, dass auch Photovoltaik-Anlagen von Blitzeinschlägen betroffen sind (17% der Schäden an PV-Anlagen). Ähnlich wie bei Brandschäden ist auch bei Blitz und Überspannungsschäden oftmals die Ursache in Installationsfehlern und mangelhaften Blitz- und Überspannungskonzepten zu finden.

Die dabei resultierenden Schäden an Solarmodulen entstehen ebenso an den Wechselrichtern. Während bei Wechselrichtern in den meisten Fällen elektronische Bauteile betroffen sind, werden bei den Solarmodulen vor allem die Bypass-Dioden in der Anschlussdose zerstört. Um defekte Module zu finden hilft oft nur die Kennlinienmessung vor Ort. Stellt man bei den Messarbeiten fest, dass alle oder einzelne Module keine oder nicht die volle Leistung bringen, ist dieses Modul nicht gleich verloren. Je nach Alter und Verfügbarkeit der Solarmodule sollte die Reparatur der Photovoltaikmodule geprüft werden, um die Kosten der Instandsetzung so gering wie möglich zu halten. Ist eine Reparatur von Photovoltaikmodulen und Wechselrichter nicht wirtschaftlich oder der Versicherungsnehmer hat Anspruch auf neue Produkte, können die gebrauchten Solarmodule auf Zweitmärkten wie dem von SecondSol verkauft werden.

Ist eine Reparatur möglich, können Photovoltaikspezialisten wie die ENVARIS GmbH, defekte Photovoltaikmodule, je nach Art der Anschlussdose, aber auch defekte Wechselrichter vor Ort reparieren. Ebenfalls sollten alle Besitzer von Photovoltaikanlagen prüfen ob Ihr Blitzschutzkonzept ausreichend ist und ggf. nachrüsten. Im Schadensfall können bei unzureichendem Blitzschutz Probleme mit dem Versicherer entstehen.

4. Schneedruck

Schaden an PV-Modulen durch Schneedruck, Quelle: ENVARIS GmbH

Schaden an PV-Modulen durch Schneedruck, Quelle: ENVARIS GmbH

Spätestens nach den tragischen Ereignissen von Dachzusammenbrüchen sollte jedem klar sein, dass Schneelasten nicht zu unterschätzen sind. Infolge dessen sind Schneelasten auch potentielle Schadenverursacher an Photovoltaikmodulen (10%).

Vom Schneedruck sind vor allem Dachanlagen mit flachem Neigungswinkel betroffen. Ein Risiko, das je nach geografischer Lage variiert. Das entstehende Schadensbild zeigt sich vom Zellbruch bis hin zur kompletten Durchbruch von Modul (Glasbruch) und Trägern. Angesichts der schneereichen Winter höherliegender Regionen, sollte bei Auslegung einer Anlage unbedingt eine Flächenlastberechnung vorgenommen werden.

Ebenfalls sollte bei der Planung und Installation der Anlage berücksichtigt werden, wie die meist schwerzugänglichen PV-Module im Fall des Falles vom Schnee zu befreien sind.

5. Diebstahl

Diebstahl von Kabel und Wechselrichter, Quelle: ENVARIS GmbH

Diebstahl von Kabel und Wechselrichter, Quelle: ENVARIS GmbH

Mit steigender Anzahl an Photovoltaikanlagen in Deutschland steigt auch die Zahl der Diebstähle. Warum es der Diebstahl immer noch mit 9% der Schäden auf Rang 5 der Liste schafft ist einfach zu erklären. Sind Diebe erst einmal bis zum Modul und Wechselrichter vorgestoßen, wird häufig eine große Menge an Komponenten gestohlen.

Besonders im Fokus der Diebe stehen dabei Solaranlagen außerhalb besiedelter Gebiete. Diese sind zwar meist mit Zaunanlagen, Kameras, spezielle Schrauben oder eingeschlagenen Stahlkugeln und Stahlstopfen gut gesichert, dennoch können Diebe nicht immer von Ihrem Vorhaben abhalten werden.

Daher empfiehlt es sich Photovoltaikmodule und Wechselrichter zusätzlich mit einer speziellen Kennzeichnung zu versehen, damit die Geräte einem Eigentümer zugeordnet werden können. Bei der Versicherung der Photovoltaikanlagen muss darauf geachtet werden, dass neben dem Sachschaden auch etwaige Ertragsausfälle mit versichert sind. Wurde ein Diebstahl verübt, sollten gestohlene Produkte in ein Diebstahlregister wie das von PV-Diebstahl eingetragen werden, auch mit Ihrem QR-Sicherheitsetikett, das gleichzeitig eine effektive Kennzeichnung zum präventiven Diebstahlschutz anbieten. Denn markierte Produkte verkaufen sich schlechter. Sollte Ihre Photovoltaikanlage nicht ausreichend geschützt sein können Sie sich bei Fachunternehmen wie der ENVARIS GmbH über die Nachrüstung effektiver Sicherheitssystem informieren.

Weitere Schäden an Photovoltaik-Anlagen

Erst dann kommen 3% Hagel, 2% Marderbiss, 1% Böswilligkeit, 1% technisches Versagen, die restlichen 16% sind sonstige Schäden. Wie ist Ihre Erfahrung? Welche Schäden kommen nach Ihrem Eindruck am häufigsten vor?


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