Hallo, ich bin Damaris und führe seit Anfang 2011 “Damaris liest.” – meinen Buchblog. Ich lese so ziemlich jedes Genre, der Schwerpunkt liegt aber auf dem (phantastischen) Jugendbuch. Als mich Lena vor einigen Wochen gefragt hat, ob ich bei ihr mein Lieblingsbuch vorstellen möchte, musste ich mich einfach anmelden. Denn mein Lieblingsbuch ist sozusagen ‘Schuld’ daran, dass ich mit dem Bloggen begonnen habe.
Mein Lieblingsbuch ist ……. LUCIAN von Isabel Abedi
Warum? Das möchte ich euch heute hier erzählen. Nachdem ich “Lucian” beendet und (sehr verheult) zugeklappt hatte, war ich so geflasht, dass ich im Internet auf Recherche zum Buch ging. Über die Google-Suche bin ich auf Nica gestoßen, die ihren Blog ganz neu gegründet hatte und einen wahnsinnig tollen Bericht über ihr damaliges Lieblingsbuch (“Lucian”!) veröffentlicht hatte. Hier schwammen wir absolut auf der selben Wellenlänge. Um es abzukürzen; durch Nica und “Lucian” bekam ich den Wunsch, selbst über Bücher zu schreiben und heraus kam mein eigener Blog “Damaris liest.”.
Um was geht es in “Lucian” (spoilerfrei!): Rebecca lebt mit ihrer Mutter und deren Lebensgefährtin in einer Wohnung in Hamburg. An einem Abend hat sie plötzlich ein komisches Gefühl in der Brust. Ein Gefühl der Leere, als ob man ihr etwas weggenommen hätte. Als sie nachts aus ihrem Zimmerfenster schaut, sieht sie unter einer Laterne einen Jungen, der zu ihrem Fenster schaut. Einerseits ist die Situation total unheimlich, auf der anderen Seite fühlt sich Rebecca aber seltsam beruhigt. Und hier beginnt sie, die Geschichte von Rebecca und Lucian …
Mehr Infos gebe ich an dieser Stelle nicht. Vor dem Lesen wusste ich ÜBERHAUPT NICHTS von der Thematik des Buches, besser hätte also mein Leseerlebnis nicht sein können. Ich bin ewig im Buchladen um “Lucian” herumgeschlichen, bis ich es mir endlich gekauft habe. Das schwarze, schlichte Cover mit dem weißen Namensschriftzug sprach mich einfach an. Und ich muss auch zugeben, dass der Klappentext schon etwas auf den damaligen “Bis(s)”-Hype aufgesprungen ist: Mädchen und mysteriöser Junge treffen sich, sie weiß nicht, wer er ist und warum er sich in ihrer Nähe aufhält, und so weiter und so fort …
ABER “Lucian” ist keinesfalls “Bis(s)”. Das Buch ist großartig und ging mir sehr nahe und unter die Haut. Die Story ist komplex und perfekt durchdacht und gehört mit 550 Seiten zu den umfangreicheren Jugendbüchern. Kennt ihr das Gefühl, wenn man aus lauter Vorfreude ganz hibbelig ist, bevor man in einem Buch weiterliest? Genau dieses Gefühl hatte ich jedes Mal, wenn ich “Lucian” wieder zur Hand genommen habe. Der Schauplatz Hamburg (und später Los Angeles) hat mir sehr gut gefallen. Ich dachte wirklich, ich würde neben Rebecca herlaufen und alles sehen, was sie gerade erlebt. Insgesamt wirkt das Buch sehr mysteriös, manchmal unheimlich und sehr herzig und rührend. Das Ende ist wirklich speziell. Isabel Abedi nennt die Situation nicht beim Namen und trotzdem weiß man, was geschieht (auf der Homepage der Autorin bekommt man eine Erklärung, wenn man mag). Ich habe den Schluss durch einen permanenten Tränenschleier gelesen. Wahrscheinlich habe ich noch bei keinem Buch so sehr geheult.
“Lucian” hat während des Lesens meine komplette Gefühlspalette angesprochen und mich emotional total gepackt. Ich bin vom Buch sehr, sehr begeistert. Es ist eines meiner Herzensbücher. Jeder, der gerne Jugendbücher liest, sollte sich das Buch merken. Es lohnt sich!
Edit: Ich hatte das Glück den Bilderbuchklassiker “Wo die wilden Kerle wohnen” zu kennen, bevor ich “Lucian” gelesen habe. Das Bilderbuch hat in “Lucian” einen ganz besonderen Part. Man muss es aber nicht zwingend kennen, um die Geschichte zu verstehen. Ich fand es trotzdem von Vorteil.